Bonner Wirtschaftstalk
Talk zum Thema Menschenführung in der Wirtschaft

Die Teilnehmer am 31. Bonner Wirtschaftstalk (vlnr.): Regina Först, Marco Westphal, Jörg Thadeusz, Michael Wichterich, Eric Daum. | Foto: we
  • Die Teilnehmer am 31. Bonner Wirtschaftstalk (vlnr.): Regina Först, Marco Westphal, Jörg Thadeusz, Michael Wichterich, Eric Daum.
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Bonn - Einen ausgesprochen lebendigen Talk erlebten die rund 100 Gäste in
Bonns Bundeskunsthalle. Bestens aufgelegt erreichte es Moderator Jörg
Thadeusz, dass seine Gäste profund Auskunft gaben und ihre Meinung
zum Thema „Menschenführung in der Wirtschaft“ preisgaben.

Regina Först ist Autorin zahlreicher Sachbücher zum Thema und
zugleich erfolgreiche Unternehmensberaterin. Für sie ist die
erfolgreiche Menschenführung gleichbedeutend mit unternehmerischem
Erfolg. „Vom ich zum du zum wir“ lautet ihre Devise.
Wertschätzung, Empathie und Achtsamkeit im Umgang miteinander seien
Grundvoraussetzungen für wirksame gute Führung. Dabei sei ein klares
Wort zur rechten Zeit etwa bei Fehlleistungen keineswegs
ausgeschlossen. „Wir werden positiv geboren, wir wollen leben,
später arbeiten“, sagt sie. „Wir freuen uns aufs Leben, wir
freuen uns, dass wir da sind.“ Solche schon von Natur aus
vorhandenen Ressourcen für eine gelungene Zusammenarbeit gelte es zu
nutzen und zu fördern.

Marco Westphal, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor der Bonner
Stadtwerke, sieht Führung als Instrument, das Miteinander von
Firmenangehörigen zu fördern. Die Menschen sollten sich mit dem
Unternehmern identifizieren. Das sei vor allem durch Gespräche, durch
Gemeinsamkeiten, zu erreichen. Das gelte auch für Fehler, die im
menschlichen Bereich zu suchen seien. Auch hier gebe es die
Möglichkeit zum Gespräch.

Für den Gesamt-Betriebserfolg sei es unerlässlich, dass die
Mitarbeiter sich verstanden fühlten und sich wohlfühlten im
Unternehmen.

Michael Wichterich ist sportlicher Leiter bei den Telekom Baskets. Er
sieht die Möglichkeit, 100 Prozent Leistung abzurufen, vor allem im
gemeinsamen Training. Hier werde die Grundlage für erfolgreiche
Spiele gelegt. Es bringe nichts, einzelne Menschen bei Misserfolgen
„ans Kreuz zu nageln“. Gemeinsame Erfolge bedingten auch
gemeinsame Niederlagen. In einer Mannschaft müssten alle sich als
Team begreifen. Das sei durch gezielte Führung zu erreichen. „Der
Trainer bestimmt die Kultur einer Mannschaft“, so Michael
Wichterich.

Eric Daum, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats von Telekom Services,
betonte die Bedeutung der Sozialkompetenz bei Führungskräften.
Pekuniäre Anreize für den Einzelnen brächten auf Dauer ohne
entsprechendes begleitendes Konzept nicht viel. Vertrauen sei wichtig,
eine Kultur der Offenheit. Ohne entsprechende Einstellung des
Einzelnen gehe es nicht. Er, der Einzelne, müsse sich mit den
Firmenzielen identifizieren. Das zu erreichen sei möglich, wenn man
schon bei den Einstellungsgesprächen auf das Talent des Bewerbers,
das gemeinsame Training und die Attitude, die Einstellung, achte. Die
Telekom sei bei ihren Führungsinstrumenten gut aufgestellt.

Übereinstimmend sagten die Diskussionsteilnehmer, dass ohne
intrinsische Motivation keine überzeugende Arbeit möglich sei. Dazu
gehört laut Marco Westphal auch, dass zum Beispiel ein Busfahrer
wisse, dass er sinnvolle Arbeit leiste. Dann arbeite er auch gern. Und
es sei eben im Sinne der funktionierenden Allgemeinheit wichtig, dass
es engagierte Busfahrer gebe.

Die intrinsische Motivation gelte allerdings ebenso für
Führungskräfte: „Man muss Menschen mögen, um als Führungskraft
erfolgreich zu sein“, meinte Regina Först.

Das Führungsverhalten sei mit entscheidend für den Erfolg eines
Unternehmens, darin waren sich alle Talk-Gäste einig.

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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