Motocross
Gelungener Saisonauftakt

Auch wenn es am Ende „nur“ zu Tages-Rang 9 reichte, zeigte Jan Krug über das gesamte Wochenende eine mehr als famose Leistung.  | Foto: Steve Bauerschmidt
  • Auch wenn es am Ende „nur“ zu Tages-Rang 9 reichte, zeigte Jan Krug über das gesamte Wochenende eine mehr als famose Leistung.
  • Foto: Steve Bauerschmidt

Die internationale Motocross-Elite startete im brandenburgischen Fürstlich Drehna in die neue Saison und mitten drin der Fahrer des MSC Grevenbroich, Jan Krug.

Pulheim (red). Der ADAC hatte zum ersten Lauf der MX Masters, den Internationalen Deutschen Meisterschaften, eingeladen und 270 Fahrer aus 20 Nationen sowie über 10.000 begeisterte Zuschauer folgten diesem Aufruf. Vier Klassen von 85 bis 450 Kubikzentimeter stellten sich der Herausforderung auf einer von Lauf zu Lauf schwerer werdenden Sandpiste.

Für Jan Krug war es der erste Saisonhöhepunkt, nachdem er den kompletten Winter hart an seiner Form gearbeitet und keine noch so strapaziöse Trainingseinheit ausgelassen hatte. Im Vorjahr gelang es ihm in seiner ersten Viertelliter-Saison an gleicher Stelle bereits mit drei Läufen in den Top20 für Aufmerksamkeit zu sorgen. Man durfte also gespannt sein, ob die Entbehrungen des Winters Früchte getragen hatten.

Der Samstag startete mit dem kombinierten freien und anschließenden Zeit-Training. Ein glänzend aufgelegter Jan Krug sorgte am frühen Morgen dann auch gleich für ein erstes Ausrufezeichen. Nach einem ersten Abtasten gelang es ihm dann in der fünften Runde des Zeittrainings – hier geht es darum eine möglichst schnelle Rundenzeit zu erzielen – sich auf Platz 5 der ersten von zwei Startgruppen zu schieben. Diese Position konnte er dann auch halten und sich somit bei den nachfolgenden Wertungsläufen einen guten Startplatz aussuchen. Ein großer Vorteil bei insgesamt 40 Fahrern am Startgatter.

Nach rund siebenstündiger Wartezeit und entsprechender Nervosität hieß es dann um vier Uhr nachmittags: „Feuer frei“ zur ersten Runde. Der gute Startplatz war gefunden, das Gatter gefallen und viele erstaunte Gesichter sahen die Sixty Seven-Husqvarna von Jan Krug auf Platz 4 aus der Startschikane schießen.

Der Pulheimer machte gleich frech weiter und lieferte sich ein aufregendes Duell mit Mitfavorit Marnique Appelt. Auch wenn es ihm nicht gelang, den Lokalmatador zu verdrängen, schob er sich trotzdem in der dritten Runde auf Platz 3. Lag hier etwa eine Sensation in der Luft? Runde um Runde überquerte Jan Krug als Dritter den Zielstrich. Keine Ermüdungserscheinungen, kein Lockerlassen. Erst der beherzt fahrende und spätere Tagessieger Cato Nickel war in der vorletzten Runde in der Lage, Jan Krug von seiner ersten Podiumsplatzierung bei den ADAC MX Masters zu verdrängen. Aber dennoch: Platz 4 war ein zwar erhofftes, aber nicht erwartetes Top-Ergebnis und mehr als ein gelungener Rennauftakt.

Weiter ging es Sonntagmorgen mit dem WarmUp, das die Fahrer gerne nutzen, um sich schon mal in „Stimmung“ zu bringen. Bereits anderthalb Stunden später ging es dann aber schon weiter mit Lauf 2. Jan Krug stürmt auch hier gleich wieder nach vorne und sichert sich in der Startschikane wieder Platz 4. Dicht dahinter Vortagessieger Oriol Oliver aus Spanien, der sich den Pulheimer dann in der zweiten Runde holt. In Runde 3 ist es dann auch Cato Nickel, der sich an Jan Krug vorbei schiebt. Ein Ausrutscher von Oriol Oliver bringt Jan Krug wieder zurück auf Position 5. Dann in Runde sechs, großes Pech für den Pulheimer. Ein leichter Ausrutscher wird ihm zum Verhängnis. Eingeklemmt unter seinem Motorrad gelingt es ihm erst mit Hilfe der Sanitäter wieder frei zu kommen und das Rennen als Letzter wieder aufzunehmen. Und das auch noch mit einer großen Brandwunde, ausgelöst durch den auf ihm liegenden, brandheißen Auspuff.

Ab Runde sechs kämpft er sich mit großen Schmerzen durchs Rennen und es gelingt ihm sogar, sich nach der Überrundung in den letzten Runden an den späteren Sieger Cato Nickel zu hängen und sein Tempo mitzugehen. Dennoch - mehr als Platz 32 war nicht mehr drin.

Nach erstklassiger medizinischer Versorgung des Sixty Seven-Teams ging es dann für Jan Krug nochmal ans Startgatter. Und was für ein Start für die Nr. 11. Zweiter am Ende der Startgeraden. Eine kleine Unsicherheit, aber dennoch auf Position 5 durch die Startschikane. Ein quer liegender Vordermann, der umschifft werden mußte und Position 6 ausgangs der ersten Runde. Doch ein technischer Defekt des Führenden Oriol Oliver spült den Pulheimer wieder auf Platz 5. Diese Position kann Jan Krug dann bis Runde 5 halten, ehe ihn ein entfesselt fahrender Peter König wieder auf den sechsten Platz verweist. Wer aber jetzt gedacht hat, Jan Krug würde den Faden verlieren, wurde eines Besseren belehrt. Nein, er kann bis zum Ende das Tempo seiner Vorderleute mitgehen und bringt tatsächlich nochmal einen 6. Platz ins Ziel.

Ohne den kleinen Ausrutscher mit fatalen Folgen im zweiten Lauf, wäre sogar das Tages-Podium beim Auftakt der ADAC MX Masters 2023 drin gewesen. Aber auch wenn es am Ende „nur“ zu Tages-Rang 9 reichte, zeigte Jan Krug über das gesamte Wochenende eine mehr als famose Leistung und bestätigte sich selber für die harte Arbeit des Winters. Man darf gespannt sein auf den weiteren Saisonverlauf des jungen Pulheimers. Am 13. Mai geht es bereits in Mölln (Schleswig-Holstein) weiter.

Redakteur/in:

Holger Slomian aus Pulheim

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