Nachdenkenswert
FLÜCHTLINGE - GEDANKEN

- hochgeladen von Ellen Thoms
Ich bin ein sehr spontaner Mensch! Wenn ich etwas ganz doll möchte und mir das in den Kopf gesetzt habe, dann setze ich das meistens innerhalb der nächsten drei bis fünfzehn Minuten um! Und schwupps ... abgehakt! Und ich bin zufrieden!
Aber gerade habe ich gelernt, dass eben NICHT alles schwupps geht, was ich mir in den Kopf gesetzt habe! Es ziehen nicht immer meine Leichtigkeit des Seins und mein "mal eben"!
Dieses Mal bedurfte mein Wunsch und spontanes Vorhaben einer Genehmigung! Wobei es nicht mit einem TELEFONISCHEN Abnicken getan war ... nein, es brauchte eine SCHRIFTLICHE Genehmigung !!! Nix schwupps also! Und wenn dann noch die Verwaltung mit eingeschaltet werden muss und dann noch die für mein Anliegen zuständigen Mitarbeiter, dann braucht alles seinen Weg und seine Zeit! Völlig einsehbar und verständlich !!! Und eigentlich glasklar und richtig! Wie gesagt, ich habe etwas gelernt, woran ich überhaupt nicht gedacht habe und was mir auch gar nicht bewusst war! Dabei hätte alles so einfach und unkompliziert und aufrichtig und ehrlich und schwupps sein können, wenn es nur nach meinem Kopf gegangen wäre!
Um das kurz aufzuklären ... es ging um INNEN-Aufnahmen der Flüchtlings-Container, die ich gerne gemacht hätte, bevor die ersten Menschen dort eingezogen sind! Wegen meines Anliegens "eben mal kurz fotografieren" hatte ich dann den ganzen Tag ein grottenschlechtes Gewissen, weil ... ich habe einige Menschen mit meiner Spontanität schwupps vor ein Problem gestellt! Aber ich habe gelernt! Danke dafür! Und die Stadt Pulheim hat mir mit eigenen Innenaufnahmen der Wohncontainer, die auch veröffentlicht wurden, aus der Patsche geholfen! Super! Danke!
Seit gestern geht mir die Flüchtlingsproblematik nicht mehr aus dem Kopf! Meine Gedanken rotieren! Und das ist gut so!
Ich glaube und habe es bei den Anhörungsabenden der Stadtverwaltung Pulheim auch so erfahren ... viele betroffene Menschen zucken bei dem Thema Flüchtlingsunterkünfte in ihrem Wohnumfeld zusammen! Ablehnung macht sich breit! Ehrlicherweise kann ich das auch irgendwie nachvollziehen! Angst vor völlig fremden Mentalitäten. Vor der möglichen Unberechenbarkeit in Not geratener Fremder. Vor Störung der eigenen Ruhe. Des eigenen Besitzes. Der eigenen Lebensqualität. Angst vor Unruhe. Vor Lärmbelästigung durch Menschen anderer Kulturen. Es gäbe noch einiges aufzuzählen!
Ich möchte mich einmal wieder auf die Seite der Flüchtlinge schlagen, was ich schon einmal in meinem Beitrag vom 25.04.2025 getan habe!
Am Wochenende, als ich an der Wohnanlage vorbei geschaut habe, sah ich zwei jüngere Flüchtlinge, die, unabhängig voneinander, in Badelatschen über den noch unebenen schottersteinigen Boden der Außenanlage zu einem einiges entfernten Müllcontainer balancierten und ihre Abfallsäcke dort entsorgten. Gut so, aber irgendwie taten sie mir leid!
Warum auch immer sie geflüchtet sind ... vor Krieg, Zerstörung, Armut, Hungersnot, ... sie haben ihre Heimat verlassen, ihr Hab und Gut zurückgelassen und sind nun völlig entwurzelt! Welche Angst, Not, Strapazen, Zustände, Unwegbarkeiten und auch Kosten sie für ihre Flucht auf sich genommen haben, zwangsweise auf sich nehmen mussten, weiß ich nicht! Bei manchen Fluchtbildern im Fernsehen schüttelt es mich, und mir kommen die Tränen! MENSCHENUNWÜRDIG !!!! Supergefährlich !!! Dazu vielleicht noch mitzuerleben, wie einige Mitflüchtlinge, auch Kinder, die Flucht nicht überleben ... grauenhaft !!!
Die meisten Flüchtlinge sind Menschen wie wir. Mit den gleichen Gefühlen und Empfindungen wie wir. Mit genau dem gleichen Wunsch auf ein gutes und sicheres gesundes Leben.
Wenn die Flüchtlinge hier bei uns und in jedem anderen Bestimmungsland ankommen, stehen sie vor einem NICHTS! Vor einem GARNICHTS! Ein fremdes Land. Völlig fremde Menschen. Fremde Gepflogenheiten. Fremde Kultur. Fremdes Klima. Fremde Sprache. Fremdes Essen. Alles ist total fremd! Dazu von unserer Seite schiefe Blicke. Ablehnung. Misstrauen. Unwohlbefinden.
Sorge, Not, Angst, Chancenlosigkeit, Unsicherheit, Armut und komplett fehlende Verständigungsmöglichkeiten bei den Flüchtlingen. Anfangs zusammen"gepfercht" in Notunterkünften! Aber in der Hoffnung auf ein sicheres besseres Leben !!! Erstaunlich und bemerkenswert, was sie dafür alles riskiert, erduldet und durchlitten haben. Teilweise bis zur totalen Erschöpfung! Und nun unbedingt und zwingend angewiesen auf empathische Menschen und helfende Hände in ihrer NEUEN Heimat, die aber im Moment nicht wirklich Heimat ist! Sondern alles ist ein einziges Fremdsein ohne große Alternative !!!
ICH möchte so etwas in meinem Leben nie nie nie erfahren müssen !!!
Ich denke, worüber ich bisher nie nachgedacht habe ... diese Menschen brauchen unbedingt unsere Hilfe und Unterstützung, in kleinen, wie in großen Dingen !!! Hilfe und Unterstützung beim Einfinden und Einleben an ihrem neuen Wohnort! Zuwendung! Wahrnehmen! Ansprache! Anteilnahme! Kümmern! Akzeptanz! HILFE eben beim Eingewöhnen und auf dem langen mühsamen und traurigen Weg, hier bei uns wieder Fuß zu fassen und Boden unter die Füße zu bekommen, sich irgendwann ein bisschen verständigen zu können, aus der Isolation heraus zu kommen und vielleicht auch eine Arbeit zu finden und irgendwann wieder eigenständig und zufrieden in unserem Land leben zu können !!! Als gleichwertige Partner! OHNE schief angesehen zu werden! Vielleicht auch im Laufe der Zeit eine neue Heimat zu finden mit Wohlfühlcharakter und menschlicher Anerkennung !? Vielleicht sogar Sympathie !? Vielleicht Freundschaft ???
Unsere Hilfe, Empathie und Unterstützung sind gefragt !!! Helfen wir den Flüchtlingen !!!
Ich könnte mir vorstellen ... je mehr wir uns um die Flüchtlinge bemühen, ihnen helfen und sie in vielen Dingen hilfreich unterweisen und anlernen, desto bereitwilliger werden sie sich bemühen, sich unseren Gepflogenheiten anzupassen ??!
Ich habe mir schon ein paar Gedanken gemacht, wie ICH oder wie man helfen könnte! Muss ich aber noch drüber nachdenken, ob ich das auch wirklich umsetzen kann !? Vielleicht auch Gespräche führen mit kompetenten Menschen.
Und NEIN !!!! Ich vergesse NICHT unsere eigenen armen und hilfsbedürftigen Mitmenschen! Aber immerhin sprechen sie unsere Sprache und können sich verständigen! Und viele könnten irgendetwas arbeiten und Geld verdienen, wenn sie denn wollten ....... !!! Ganz große Anerkennung und ein großes Kompliment an die Menschen, die rumlaufen und leere Flaschen und Dosen sammeln und die sich damit mühsam ihr Geld verdienen!
(C)eth
LeserReporter/in:Ellen Thoms aus Pulheim |
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