Bürger machen Landwirtschaft
Gemüse wie aus Omas Garten selbst angebaut

- Ab diesem Jahr wird Gemüse für „Bürger machen Landwirtschaft“ in einem Gewächshaus in Pulheim-Manstedten produziert.
- Foto: Solawi
Richtig frisch, manchmal auch krumm, aber immer mit Liebe vor Ort produziert – solches Gemüse säen, pflanzen, pflegen und ernten die GärtnerInnen der SoLaWi (Solidarischen Landwirtschaft) „Bürger machen Landwirtschaft“ für ihre Mitglieder.
Pulheim (hs). Angebaut wird in Pulheim und Rommerskirchen ganzjährig, verpackungsfrei und in Demeter Bioqualität. Das Konzept der solidarischen Landwirtschaft ist jeweils für ein Erntejahr ausgelegt. Und so gibt es ab sofort wieder die Möglichkeit, sich bei den angebotenen Infoabenden über das Konzept zu informieren und für die kommende Saison selbst ErnteteilerIn zu werden.
Die SoLaWi „Bürger machen Landwirtschaft“ wurde 2020 von Tanja Schlote in Pulheim gegründet. Wer möchte bekommt neben dem Gemüse auch Brot, Fleisch, Hühnerpatenschaften und Eier, Schafsprodukte, Honig und anderes mehr. Möchte man in den Genuss dieser schmackhaften Produkte kommen, so schließt man einen einjährigen Vertrag ab und bezahlt einen monatlichen Beitrag. Dieser Beitrag finanziert die tatsächlichen Kosten, die bei der Herstellung der Produkte anfallen. Es gibt also keinen Kilogramm-Preis für die Ware, sondern das Produkt bekommt seinen Wert. Die Produzenten und Konsumenten haben direkten Kontakt zueinander, so dass die Lebensmittel zielgerichtet, direkt vom Hof dorthin gebracht werden, wo sie gebraucht und keine Lebensmittel verschwendet werden. Durch die kurzen Lieferwege ist nicht nur eine absolute Frische des Gemüses sichergestellt, sondern auch die Versorgungssicherheit der Konsumenten.
Individuell ist der Beitrag, den jeder bezahlt. Dadurch unterstützen sich die Ernteteiler untereinander und es kann eine bunt gemischte Gemeinschaft entstehen. Diese Gemeinschaft wird nicht nur auf dem Feld beim gemeinsamen ackern gepflegt. „Die Arbeit auf dem Feld ist auf keinen Fall ein Muss“ betont Tanja Schlote immer wieder. „Aber wer einmal bei uns reinschnuppern möchte, ist dazu eingeladen. Und gerade für Kinder ist es eine wundervolle Erfahrung, zu sehen, wo und wie ihr Gemüse wächst.“
Darüber hinaus werden jeden 25. eines Monats Hofabende an den verschiedenen Standorten angeboten. Dabei gibt es immer ein Thema sowie ein gemeinsames Mitbringbuffet für den geselligen Austausch. Zu „Bürger machen Landwirtschaft“ gehören neben dem Gemüseanbau auch eine kleine Rinder- und Schafsherde, die auch beliebte Orte für gemeinsame Treffen sind.
2025 geht die SoLaWi in die sechste Saison und bewirtschaftet ein Gewächshaus in Pulheim sowie zwei Hektar Ackerfläche für das Freilandgemüse bei Nesseler Bio in Rommerskirchen. „Hier treffen zwei Welten der Landwirtschaft aufeinander“ sagt Tanja Schlote und ist voller Vorfreude auf die Zusammenarbeit mit der Familie Nesseler. „Nesseler Bio hat sich neben Getreide und Zuckerrüben auf den Anbau von einzelnen Gemüsekulturen spezialisiert. Mit moderner Technik bis hin zu Robotern werden die Kulturen mit möglichst wenig Handarbeit angebaut“ berichtet Andreas Nesseler.
Hingegen arbeitet „Bürger machen Landwirtschaft“ bei der ganzjährigen Versorgung von 170 Haushalte mit ungefähr 45 Gemüsekulturen an vielen Stellen in Handarbeit, da Maschinen für so viele Gemüsekulturen in kleinteiligem Anbau zu teuer wären. Das Gemüse wird regelmäßig geerntet und an acht Standorte geliefert, wo die ErnteteilerInnen es
abholen. Neben Stommeln, Pulheim, Esch, Longerich, Worringen, Vogelsang, Frechen und Bedburg wird es ab der Saison 2025 auch ein neues Depot an der Hofstelle in Rommerskirchen geben.
Wer gerne mehr Informationen zum Konzept möchte, ist zu einem der Infoabende jeweils um 19 Uhr eingeladen: 30. Januar in Longerich, 4. Februar in Vogelsang, 11. Februar in Pesch, 17. Februar in Worringen, 19. Februar in Stommeln, 21. Februar in Pulheim, 26. Februar in Rommerskirchen und 13. März in Bedburg. Aus Platzgründen wird um Anmeldung gebeten unter tanja@BuergerMachenLandwirtschaft.de oder 0151-19435718.


Redakteur/in:Signe Mai Slomian aus Pulheim |
Kommentare