Ausgewildert
Ein neues Zuhause für Feldhamster

Gemeinsam Hamster ausgewildert: (v.l.) Kreisumweltdezernent Uwe Zaar, Bürgermeister Frank Keppeler und Kreislandwirt Willy Winkelhag. | Foto: Stadt Pulheim
  • Gemeinsam Hamster ausgewildert: (v.l.) Kreisumweltdezernent Uwe Zaar, Bürgermeister Frank Keppeler und Kreislandwirt Willy Winkelhag.
  • Foto: Stadt Pulheim

Auf dem Weg in die Freiheit: 22 Feldhamster sind jetzt auf einem Feld bei Pulheim-Geyen ausgewildert worden. Die Tiere sind Teil eines Artenschutzprojektes des Landes Nordrhein-Westfalen, des Rhein-Erft-Kreises, der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft, der Landwirtschaft und der Stadt Pulheim. Mit diesen Ansiedlungen soll die bestehende Population des vom Aussterben bedrohten Feldhamsters gestärkt werden.

Pulheim (sis). In Geyen und Ingendorf waren in den vergangenen Jahren immer wieder Feldhamster ausgewildert worden. Wie Christian Chmela, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft berichtete, stieg die Zahl der Baue in der ersten Zeit zunächst an. So gab es im Sommer 2022 rund 1.000 Baue in diesem Gebiet. Im Frühjahr habe man nur noch etwas mehr als 140 Baue gezählt. Deshalb wurde entschieden, weitere Tiere anzusiedeln.

Zum ersten Mal waren Schülerinnen und Schüler der Tigerklasse der Gemeinschaftsgrundschule Sinthern/Geyen dabei. Sie hatten zunächst einiges über die Feldhamster erfahren, bevor sie die Tiere in Kisten zu den zuvor in die Erde gebohrten Röhren brachten. Mit großer Sorgfalt und unter fachkundiger Anleitung öffneten sie dann die Türen in die Freiheit.

Mit dabei waren auch Bürgermeister Frank Keppeler, Umweltdezernent des Rhein-Erft-Kreises Uwe Zaar und Kreislandwirt Willy Winkelhag, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Köln/Rhein-Erft-Kreis. Sie wilderten Feldhamster aus, die den Namen „Willy“ und „Fifty“ – in Anlehnung an das 50-jährige Bestehen des Rhein-Erft-Kreises – tragen.

„Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, wie Artenschutz gelingt. Die Schülerinnen und Schüler haben heute aktiv dazu beigetragen, dass die Tiere hier wieder heimisch werden können“, sagte Bürgermeister Frank Keppeler. Umweltdezernent Uwe Zaar schließt sich an: „Ganz wichtig für das Gelingen des Projektes sowie des Natur- und Artenschutzes ist auch, dass wir seit vielen Jahren mit den örtlichen Landwirten konstruktiv zusammenarbeiten.“

In diesem Jahr werden insgesamt rund 100 Tiere im Stadtgebiet in ihren natürlichen Lebensraum entlassen. Die Landwirtschaft ist hierbei wesentlich eingebunden. So bewirtschaftet die Landwirtin Christine Peters, unterstützt von ihrem Vater Hans-Josef Peters, die zentralen Projektflächen bei Geyen. Beiden ist der regelmäßige Austausch mit der Biologischen Station und dem Kreis wichtig, um optimale Lebensgrundlagen für die Feldhamster schaffen zu können. Damit die Tiere sich auch in Ruhe einleben können, werden Hundehalter um besondere Rücksicht gebeten, indem sie Hunde nicht frei auf die Flächen laufen lassen.

Redakteur/in:

Signe Mai Slomian aus Pulheim

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