Mindestens 200 Flüchtlinge
Zwischen Autobahn und Ortsrand entsteht eine Unterkunft

An der Kennedystraße wird gebaut. Entstehen sollen sieben Gebäude mit 60 Einheiten, in denen Flüchtlinge einziehen sollen. Fertigstellung soll im Juni sein. | Foto: König
  • An der Kennedystraße wird gebaut. Entstehen sollen sieben Gebäude mit 60 Einheiten, in denen Flüchtlinge einziehen sollen. Fertigstellung soll im Juni sein.
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Urbach - (kg). Nachdem im Vorjahr in der Katholischen Grundschule eine
Info-Veranstaltung stattfand, informierte Wohnungsamtsleiter Josef
Ludwig nun rund 140 Gäste, die in die Kupfergasse gekommen waren. Im
brach liegenden Gewerbegebiet an der Kennedystraße sollen sieben
zweigeschossige Gebäude mit 60 separaten, so genannten
Nutzungseinheiten entstehen. Die Zugänge sollen auf der Seite des
Autobahnzubringers errichtet werden, die Schlafräume zur Baustraße,
sie hat den Namen „Josef-Broicher-Straße“ erhalten.

Die Fertigstellung ist für Juni dieses Jahres vorgesehen. 75 der
späteren Bewohner sollen aus dem ehemaligen Baumarkt am Autokino
einziehen, sowie aus dem Stadtgebiet. Ludwig sprach von einer Belegung
von 200 Leuten, weitere 200 Plätze sollen als Reserve vorgehalten
werden. Bei der Zahl allein reisender Männer bewege man sich unter 20
Prozent, in der Gesamtzahl bei Fünf. Ob damit die Anzahl oder die
Prozentzahl gemeint war, erläuterte der Wohnungsamtsleiter leider
nicht näher. Er halte die Lage der angestrebten Unterbringung aber
nicht als geeignet für allein reisende Männer.
Prinzipiell wolle man Syrer und weitere Personen unterbringen, die
überwiegend gute Bleibeperspektiven hätten. Einige würde jedoch
nicht bleiben. Zur Betreibung der Unterkünfte, die von der Caritas
betreut wird, schwanken die Zeitangaben: „Die Personen werden
wechseln, die Container haben eine Lebensdauer von sieben bis acht
Jahren“, erklärte Ludwig. Des Weiteren stand eine Befristung von
drei Jahren im Raum, die laut Baugesetzbuch und dem Paragrafen 246 in
Gewerbegebieten gelte. Dort gebe es aber laut Ludwig ein Dutzend
Absätze, die unterschiedliche Regelungen enthielten.
Anliegen von Bürgern drehten sich unter anderem um den
„Kupferhut“, in dem angeblich 70 allein reisende Männer
unterkommen sollten. „Das ist seit Monaten vom Tisch, da passiert
nichts“, erklärte der Wohnungsamtsleiter. Für das ehemalige
Antonius-Eck sei die Planung öffentlich geförderten Wohnungsbaus,
sagte er und stellte fest, dass das Hotel „Dürscheidt auf der
Agenda“ stehe. „Beim Abbau ist das aber nicht ganz ohne“. Dieses
Jahr werde daraus nichts. Eine Anwohnerin der Gronaustraße meinte,
dass ein Makler ihr Haus um etwa 20 bis 25 Prozent geringer
eingeschätzt hätte. Moderator Jörg Wehner meinte hingegen, dass die
Preise für Eigentumswohnungen in Köln über fünf Prozent gestiegen
seien. Ludwig regte die Bürgerin an, weitere Makler zu kontaktieren.
Wolfgang Schmitz, Anwohner der Baumarkt-Notunterkunft am Autokino, und
von der Flüchtlingshilfe Eil-Finkenberg, meinte, dass sein Haus nicht
schlechter geschätzt worden sei. Wie weitere Bürger bemängelte
Schmitz die Anbindung an den ÖPNV, zudem habe man kleinere Einheiten
an der Josef-Broicher-Straße gefordert.
Ein Beamter von der Porzer Polizei stellte fest, dass im Umkreis von
Flüchtlingsunterkünften nicht mehr Straftaten passierten. Wegen des
hohen Tempos auf der Kennedystraße äußerte er Bedenken. An den
Unterkünften am Leonorenweg und am Urbacher Weg seien Tempo-30-Zonen.
Tanja Schmieder, ehemalige Leiterin der Kleiderkammer der
Flughafen-Drehscheibe, lud zu einem Begegnungscafé, eine Dame zum
Deutschkurs in das Gemeinschaftszentrum Glashütte. Claudia Heckel,
Porzer Ehrenamtskoordinatorin im Bereich des Erzbistum Köln, regte
einen Tag der offenen Tür in der neuen Unterkunft an. Ludwig schloss
sich dem an, und kündigte an: „Vor der Belegung gibt es die
Möglichkeit dazu für die Bevölkerung“. Eine große Aufgabe werde
es laut Ludwig sein, die Kinder auf KiTas und Schulen zu verteilen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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