Mit Liebe und Geduld
Goldene Hochzeit mit Ehemann im Wachkoma gefeiert

Goldene Hochzeit im Haus Christopherus: Renate Gruschke (v.l.), Brigitte und Heinz Kelterbaum, Elke Feuster, Leiterin aller Alexianer-Pflegeeinrichtungen, und Pastor Hermann Fritz. | Foto: König
  • Goldene Hochzeit im Haus Christopherus: Renate Gruschke (v.l.), Brigitte und Heinz Kelterbaum, Elke Feuster, Leiterin aller Alexianer-Pflegeeinrichtungen, und Pastor Hermann Fritz.
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Ensen - (kg). An den Wandregalen blicken eingerahmte Fotos in den Raum,
mittendrin ein großes Bett, in dem Heinz Kelterbaum im Wachkoma
liegt. Ein Blutdruckmessgerät ist angeschlossen, relativ normale
Werte werden angezeigt.

Seit fast 19 Jahren, schildert Pastor Hermann Fritz von der Freien
Evangelischen Kirche, liege der Ehemann von Brigitte Kelterbaum hier.
Eine Radtour Anfang April 1999, bei der er einen Herzanfall erlitt,
riss ihn aus dem Leben. „Damals blieb die Zeit stehen“, stellt der
Pastor fest. Immer wieder neues Leben bringt seine Ehefrau in den Raum
des Haus Christopherus, dort feierte sie mit Freunden und
Mitarbeitern, dem Pfarrer und einem Ehrengast wie
Bezirksbürgermeister Henk van Benthem die Goldene Hochzeit mit ihrem
Gemahl. Jeden Tag seit dem Unglück besuche sie ihn, schildert sie.
„Von mittags bis abends bin ich hier. Ich lese ihm vor, ich singe
ihm vor, und mache Quatsch“. Van Benthem würdigte die Dame und
sagte: „Ich habe einen Riesen-Respekt vor dem, was Sie leisten“.
Eine große Erleichterung zwischen Brigitte und Heinz Kelterbaum war
ein „mind-Beagle“, durch den sie mit ihrem Mann kommunizieren
konnte. Dazu wurde eine Haube mit Elektroden auf dem Kopf platziert
und über ein Zwischengerät an einen PC angeschlossen. Fragen, ob er
mehrere Kinder habe, sein Vorname Heinz sei, oder ob er in Köln
geboren wurde, seien ihm gestellt worden. Über die linke und rechte
Gehirnhälfte, erklärt Alireza Sibaei, Therapeutenchef dreier
Alexianer-Häuser in Ensen, kamen die Antworten, die dann entweder zu
einem Ja oder Nein tendierten. Ehefrau Brigitte meinte zudem, jeweils
ein Augenzwinkern beobachtet zu haben. Allerdings gab es das Gerät im
vergangenen November nur zwei Tage zur Probe, die fünfstellige Summe
fehle zur Anschaffung.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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