50 Jahre
Die Porzer Caritas-Beratungsstelle feierte ihr 50-jähriges Bestehen

- Einrichtungsleiter Thomas Lindner und Monika Kuntze, Geschäftsfeldleiterin Integration und Familienhilfen, blicken zurück auf 50 Jahre Porzer Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder.
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PORZ - (sf). Mit zahlreichen Gästen feierte die Porzer Beratungsstelle
des Kölner Caritasverbandes ihr 50-jähriges Bestehen. Rund 100
Personen, darunter Kollegen aus Beratungszentren und städtischen
Institutionen, sowie Mitarbeiter verschiedener Erziehungseinrichtungen
waren zu der Jubiläumsfeier im Pfarrzentrum aegidium gekommen.
Der Festakt wurde auch zum Anlass genommen, zurückzublicken, auf
ein halbes Jahrhundert Beratungsarbeit für Eltern, Kinder und
Jugendliche in Porz.
Nachdem die Katholische Erziehungsberatung ab 1957 erste Beratungen in
Bergisch Gladbach angeboten hatte, eröffnete sie neun Jahre später
in der Rathausstraße in Porz eine neue Beratungsstelle. Über
Eltern-Abende und Mütter-Gruppen gelang der Einrichtung die
erfolgreiche Zusammenarbeit mit Kindergärten, die sich damals als
erster Arbeitsschwerpunkt herauskristallisierte.
In den 70er Jahren stieg die Nachfrage für Beratungen aller
Altersgruppen, so dass das Personal in Porz aufgestockt werden musste.
Nach und nach wurde das Angebot erweitert und im Jahr 1988 übernahm
der Caritasverband für die Stadt Köln die Trägerschaft der
Beratungsstelle.
Im Jahr 2004 wurde Thomas Lindner neuer Leiter der Einrichtung. „Das
war in einer Umbruchzeit, die Erziehungsberatungsstelle der Stadt war
gerade geschlossen worden“, erinnert sich Lindner heute. Dadurch
kamen noch mehr Eltern als zuvor zur Caritas: „Die Nachfragezahlen
explodierten und wir mussten erweitern. Heute haben wir einen guten
Stand in einem großen Einzugsgebiet“, sagt Lindner.
Über 30.000 Personen haben die Porzer Beratungsstelle in der
Rathausstraße 8 in den vergangenen 50 Jahren aufgesucht. Engagierte
und erfahrene Fachkräfte aus den Bereichen Psychologie,
Sozialarbeit/-pädagogik und Heilpädagogik haben Kindern,
Jugendlichen und Familien helfend zur Seite gestanden und sind nach
wie vor für alle ratsuchenden Klienten als Ansprechpartner da.
„Jeder, der mit Kindern zusammenlebt, kann vorbeikommen. Wir sind
offen für Menschen aller Nationalitäten, Konfessionen und sexueller
Orientierung“, sagt Lindner.
Erziehungsfragen stehen meistens im Mittelpunkt der
Beratungsgespräche. Insbesondere bei Übergangsphasen des Kindes, wie
zum Beispiel von der Kita zur Schule, tauchen viele Fragen der Eltern
auf. Auch der richtige Umgang mit digitalen Medien ist heute ein
großes Thema. Viele Jugendliche, in der Regel ab 13-14 Jahren, kommen
auch selbst in die Rathausstraße, um hier Lösungen ihrer Probleme zu
finden. „Wir dürfen bis 27 Jahre beraten“, sagt Lindner.
Vergleicht man die Beratungsthemen von vor 40 bis 50 Jahren mit denen
von heute, haben sich einige Schwerpunkte verlagert.
Trennung und Scheidung war damals noch kein so großes Thema: „Heute
leben mehr als 50 Prozent der Kinder nicht mehr in ihrer
Ursprungsfamilie“, sagt Lindner. Zu den neuesten Aufgaben der
Einrichtung zählt die aufsuchende Arbeit in
Flüchtlingsunterkünften: „Wir gehen dahin, wo die Menschen
leben“, erklärt Monika Kuntze, Leitung des Bereichs Integration und
Familienhilfen der Caritas Porz. Lob für die erfolgreiche Arbeit der
vergangenen 50 Jahre gab es beim Festakt von Caritas-Vorstand Peter
Krücker. „Die Porzer Beratungsstelle ist ein wichtiger Baustein in
der rechtsrheinischen Hilfestruktur. Sie ist ideal vernetzt in der
Jugendhilfe und in der Gesundheitsberatung“, stellte Krücker fest.
Laut einer Umfrage sagen 95 Prozent der Ratsuchenden, sie haben
hilfreiche Anregungen für Lösungen ihrer Probleme bekommen: „Das
ist eine super schöne Bestätigung für das Engagement der
Mitarbeiter dieser Einrichtung“, so Krücker.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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