Neubau Rodenkirchener Brücke
Autobahn GmbH: Erstes Bürgergespräch am 29. August

Die Rodenkirchener Brücke soll ab 2034 abgerissen und neu gebaut werden. | Foto: 77pixels - stock.adobe.com

Die Rodenkirchener Brücke soll ab 2034 abgerissen und anschließend neu gebaut werden. Viele Menschen sind damit nicht einverstanden, auch weil die zuständige Autobahn GmbH Anwohner bisher praktisch nicht in die Planungen involviert oder mit Informationen versorgt hat. Das soll sich nun ändern, in Form eines virtuellen Bürgerdialogs am 29. August.

von Alexander Büge

Poll/Rodenkirchen. Dabei sollen Bürger alle Fragen zum Thema vorbringen können. „Die Autobahn GmbH des Bundes führt planungsbegleitende Dialogforen durch, um der Öffentlichkeit die Möglichkeit zu geben, sich gezielt zu informieren, sich mit den Planern auszutauschen und sich gegebenenfalls mit Anregungen und Hinweisen einzubringen“, teilt die Autobahn GmbH auf Anfrage von Express - Die Woche mit. „Nähere Informationen zur Veranstaltung werden in Kürze auf der Projektwebsite ‚A4plus‘ veröffentlicht.“

Die Angst der Anwohner

Auch über die kommenden Phasen des Mega-Projekts soll im Rahmen der Veranstaltung Auskunft gegeben werden. „Als nächster Schritt im Planungsprozess folgt die Entwurfsplanung. Hier wird die Vorzugsvariante im Detail ausgearbeitet und abschließend der Vorentwurf erstellt“, heißt es vonseiten der Autobahn GmbH. „Der Vorentwurf ist die Grundlage für die anschließende Genehmigungsplanung und das straßenrechtliche Planfeststellungsverfahren.“

Laut der Bürgerinitiative A4minus soll es zu diesen Schritten aber gar nicht erst kommen. Die erhobenen Verkehrsdaten aus dem Jahr 2013 seien nicht repräsentativ, eine Erweiterung der Brücke auf vier Spuren unnötig und daher eine notwendige Sanierung in zehn bis 15 Jahren das sinnvollere Vorgehen.
Die Autobahn GmbH wiederum sieht keine Alternative zum Neubau. „Die Erweiterung des Streckenabschnitts auf insgesamt acht Fahrstreifen ist in dem vom Deutschen Bundestag beschlossenen Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen in der höchsten Dringlichkeit ‚Vordringlicher Bedarf‘ enthalten.“ Damit bestehe ein gesetzlicher Auftrag, die Erweiterung zu planen und entsprechend der Finanzierungsmöglichkeiten zu realisieren.

Des Weiteren sei im Rahmen der entsprechenden Planungen überprüft worden, ob und wie die bestehende Brücke für eine Erweiterung genutzt werden könne. „Nach dem Ergebnis der Untersuchungen kann das Bauwerk den prognostizierten Verkehr nicht aufnehmen“, heißt es von der Autobahn GmbH weiter. „Zudem haben wesentliche Bauteile ihre rechnerische Nutzungsdauer annähernd erreicht. Eine Verstärkung ist demnach nicht möglich.“

Ist der Abriss wirklich nötig?

Die Verkehrssituation der umliegenden Autobahnen schaue man sich hingegen kontinuierlich an. „Die großräumige Verkehrsuntersuchung Raum Köln-Bonn für Maßnahmen im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen inklusive Rheinspange 553 wurde im Jahr 2019 für einen sehr großen Bereich im Raum Köln-Bonn erstellt. Der Untersuchungsraum des Verkehrsmodells ist durch die A1 im Norden, die A61 im Westen, die A3 im Osten und die Landesgrenze Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz im Süden begrenzt.“
Somit sei auch der Verkehr des Raums links- und rechtsrheinisch der Rodenkirchener Brücke abgebildet. „Um die Verkehrsstärken und die Verkehrsentwicklung als wichtige Größe für die Planung, den Bau und den Betrieb von Straßen zu erfassen, werden in einem Fünfjahres-Turnus Zählungen an den Bundesautobahnen, den Bundes-, den Staats- und den Kreisstraßen durchgeführt. Die erhobenen Daten fließen in die Planung ein.“
Heißt: Auch wenn die Autobahn GmbH jüngst ihre Vorzugsvariante präsentiert hat, ist noch nicht klar, wie genau und ob das Mega-Projekt eines Tages überhaupt umgesetzt wird. Sollte sich die Verkehrssituation bei den kommenden Erhebungen anders darstellen und die Politik dem Projekt nach dem Planfeststellungsverfahren kein Grünes Licht geben, käme es nicht zu einem Neubau. Viele Anwohner würden das begrüßen.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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