Artenvielfalt im Garten
Was hat der Meisenkasten mit Klimaschutz zu tun?

Um die biologische Vielfalt zu erhalten sind Nisthilfen, wie sie Erich Schulz (links), Hans-Martin Kochanek und Ingrid Mayer hier zeigen, nötig.  | Foto: Ute Rommeswinkel
  • Um die biologische Vielfalt zu erhalten sind Nisthilfen, wie sie Erich Schulz (links), Hans-Martin Kochanek und Ingrid Mayer hier zeigen, nötig. 
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Opladen - Es gibt in Deutschland etwa 20 Millionen Gärten und Kleingärten –
und damit eine enorm große Möglichkeit etwas für die Natur zu tun.
Bunte Wildblumenwiesen, natürliche Verstecke und heimische Gehölze
bieten Insekten, Vögel, Igel und Co. im Garten eine Heimat. So gibt
es viele „einfache“ Möglichkeiten etwas für die Artenvielfalt
und darüber hinaus auch für den Klimaschutz zuhause im eigenen
Garten zu tun.
Hans-Martin Kochanek, Leiter NaturGut Ophoven erläutert, was der
Einsatz für die Artenvielfalt denn mit dem Klimaschutz zu tun hat:
„Tatsache ist, dass der Schutz der biologischen Vielfalt von
Pflanzen und Tieren überall auf der Erde notwendig ist. Denn nur die
von uns Menschen vorgefundene riesige Anzahl verschiedener Pflanzen
und Tieren – die biologische Vielfalt – hält unser natürliches
System auf der Erde im Gleichgewicht. Die Stabilität dieses
Ökosystems, in dem wir Menschen auch ein Teil sind, basiert
erwiesenermaßen auf der unfassbar großen Anzahl von Tieren und
Pflanzen“. Prognosen zufolge könnten klimatische Veränderungen bis
zum Ende dieses Jahrhunderts eine große Gefahr für die biologische
Vielfalt werden: Klimazonen verschieben sich, häufiger auftretende
Extremereignisse wie Starkregen, Sturmfluten oder Hitzewellen haben
negativen Einfluss auf die Artenvielfalt und damit auf die der
Ökosysteme.
Ingrid Mayer, Sprecherin des BUND Leverkusen betont: „Es ist
zwingend notwendig, dem Schutz der Biodiversität zu einer größeren
Bedeutung in Politik und Öffentlichkeit zu verhelfen. Dazu haben wir
viele Chancen. So z.B. dass bald bei jedem Neubau von Gebäuden in
Leverkusen Nisthilfen, Dachbegrünung oder naturnahe Wiesen Standard
sind“.
Jede Verlangsamung des Klimawandels, also jede Reduktion des
Kohlendioxid-Ausstoßes, gibt den Arten und Lebensgemeinschaften mehr
Zeit, sich „zu erholen“ und an die veränderten Umweltbedingungen
anzupassen. Andersherum können intakte und vernetzte Ökosysteme zum
Klimaschutz beitragen, indem sie in der Funktion als Kohlenstoffsenken
große Mengen an Kohlendioxid speichern oder aber die Auswirkungen des
Klimawandels „abpuffern“. Und je größer und stabiler die
Vielfalt der Arten, Gene und Ökosysteme ist, desto besser werden auch
wir Menschen mit den klimatischen Bedingungen der Zukunft
zurechtkommen.

Erich Schulz, Vorsitzender des NABU Leverkusen zeigt auf:
„Erfreulicherweise sind die Chancen der Förderung der biologischen
Vielfalt im Garten sehr groß. Sie beginnt bei Nisthilfen für Meisen,
Spatzen, Schwalben oder Mauersegler, dem Anpflanzen von einheimischen
Bäumen und Blumenstauden, aber auch Reisighaufen für Igel oder
Rotkehlchen, der Anlage eines naturnahen Teiches oder der Verringerung
der Versiegelung im Garten.“ Wichtig ist, dass in jedem Garten viele
der bei uns einheimischen Blumen und Sträucher vorhanden sind. Denn
nur diese bieten unseren Vögeln oder Schmetterlingen ein
reichhaltiges Nahrungsangebot. So bietet der Goldregen nur vier,
Kirschlorbeer nur drei Vogelarten Nahrung, während der einheimische
Weißdorn 30 Vogelarten Nahrung bietet. Der schwarze Holunder ist da
noch besser, bei ihm finden über 60 Vogelarten einen reich gedeckten
Tisch.

Viele Tipps zu Ihren Chancen für mehr Natur im Garten findet man auch
unter www.bund-leverkusen.de
oder
www.nabu-leverkusen.de

 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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