Gelebter Klimaschutz durch Nachbarschaft
Netzwerk soll in Leverkusen entstehen

Manfred Urbschat und Ute Rommeswinkel vom NaturGut Ophoven wünschen sich, dass in Leverkusen mehr Nachbarschaftsinitiativen entstehen.  | Foto: Hans-Martin Kochanek
  • Manfred Urbschat und Ute Rommeswinkel vom NaturGut Ophoven wünschen sich, dass in Leverkusen mehr Nachbarschaftsinitiativen entstehen. 
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Opladen - Wenn Nachbarn sich gegenseitig Werkzeug leihen, wenn sie verderbliche
Lebensmittel vor dem Urlaub abgeben oder der eine Nachbar dem anderen
zeigt, wie man ein Radio repariert, dann geht es zum einen um
Verbesserung der Lebensqualität durch gemeinsame Aktivitäten, aber
es handelt sich auch um gelebten Klimaschutz.
Gerade Nachbarschaft ist es, die Antworten auf die großen
gesellschaftlichen Themen wie demographischer Wandel, Anonymisierung
der Gesellschaft, nachhaltiger Umgang mit Ressourcen und Sicherheit in
sich birgt. Starke und lebendige Nachbarschaften wirken im Kleinen und
für jeden Einzelnen. Sie verbessern unsere Lebensqualität dort, wo
wir die meiste und wichtigste Zeit verbringen.

Das Thema „Nachbarschaft“ liegt voll im Trend, zeigen die Zahlen:
Allein 2016 haben Nachbarn in mehr als 100 Städten und ländlichen
Regionen bereits über 2.000 Nachbarschafts-Netzwerke auf nebenan.de
gegründet. Inzwischen gibt es verschiedene Nachbarschaftsnetze wie
z.B. www.nebenan.de, www.wirnachbarn.com oder
www.nachbarschaft-netzwerk.net
Manfred Urbschat nutzt die Online-Plattform nebenan.de seit einigen
Monaten in der Nachbarschaft Schlebusch/Leimbacher Berg aktiv: „Das
ist eine tolle Sache. Jede Woche bekommt man eine Benachrichtigung mit
Neuigkeiten aus der Nachbarschaft. So wurde letzte Woche ein
Um-/Aufbau für einen Bollerwagen gepostet.“ Er ist von den
Vorzügen der Nachbarschaftsnetze überzeugt. „Es wäre schön, wenn
mehr solche Nachbarschaftsnetze in Leverkusen zustande kommen
würden.“

Er erzählt, wie das Nachbarschaft „Schlebusch/Leimbacher Berg“
entstanden ist: „Ein Ehepaar ergriff die Initiative und machte eine
private Postwurfaktion mit den Anmeldemöglichkeiten im Netzwerk
www.nebenan.de. Einige Nachbarn traten bei, kommunizierten, es gab ein
erstes Treffen mit 30 Leuten und man warb mit der Idee wieder bei
anderen Nachbarn. So ist die Gruppe Schlebusch/Leimbacher Berg
inzwischen auf 70 Teilnehmende angewachsen.“ Die Beispiele für die
Nachbarschaftsaktivitäten in Schlebusch reichen von einem Markt für
Gebrauchtes, Hilfsanfragen und Angebote von Babysitting bis zur
Mithilfe beim Bau eines Karnevalzugwagens für eine Grundschule.
Dr. Hans-Martin Kochanek, Leiter NaturGut Ophoven ist beeindruckt von
den verschiedenen Möglichkeiten der Nachbarschaftshilfe. „Gerade
Nachbarschaften bieten vielfältige Ansätze für mehr Klimaschutz im
Alltag. Nachbarschaftliche Initiativen können in einer sehr
wirkungsvollen Weise zum Klimaschutz vor Ort beitragen und stärken
gleichzeitig den Zusammenhalt. Sie ermöglichen schnelle, individuelle
und nachhaltige Lösungen und schaffen so kurze Wege für den
Klimaschutz. Klimaschutz ist also für alle gut!"
Die Nachbarschaftsinitativen setzen beim Alltagshandeln der
Bürgerinnen und Bürger an und bewirken, dass beispielsweise weniger
Energie, Ressourcen und Fläche verbraucht wird, weniger
Nahrungsmittel vernichtet werden etc. Sie bewirken auch, dass mehr
Grün in die Städte kommt, um das Klima zu schützen und die
Lebensqualität zu steigern. Durch die gemeinsamen Aktivitäten
stärken sie zudem den Zusammenhalt in Nachbarschaften und tragen zu
einer Verbesserung der Lebensqualität in dem jeweiligen Stadtteil
bei.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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