Es geht um die Zukunft der Stadt
IHK mischt sich ein

Das IHK-Wirtschaftsgremium präsentierte den Handlungskatalog „Zukunft Leverkusen“: Eva Babatz (von links), Heribert Gierlichs, Roman Milczaek, Natalie Kühn und Uwe Soénius.  | Foto: Britta Meyer
  • Das IHK-Wirtschaftsgremium präsentierte den Handlungskatalog „Zukunft Leverkusen“: Eva Babatz (von links), Heribert Gierlichs, Roman Milczaek, Natalie Kühn und Uwe Soénius. 
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Opladen - Was bietet Leverkusen, wohin wollen wir und was ist zu tun? Fragen,
die sich das IHK-Wirtschaftsgremium im Rahmen eines Workshops stellte.
Das Ergebnis der Veranstaltung unter dem Titel „Zukunft
Leverkusen“ wurde in einem Positionspapier zusammenstellt und nun
Oberbürgermeister Uwe Richrath übergeben. Dieser war selber zu
verschiedenen Themen in den Workshops anwesend und sehr an der Meinung
der regionalen Wirtschaftsvertreter interessiert. „Die, die sich
hier am stärksten eingebracht haben, waren jene, die auch in der
Stadt leben“, so Dr. Ulrich S. Soénius, stellvertretender
Hauptgeschäftsführer der IHK Köln, bei der Präsentation der
Handlungsvorschläge. „Viele Unternehmer lieben ihre Stadt“,
fügte Heribert Gierlichs vom Wellpappenwerk Franz Gierlichs hinzu.
„Wir sehen Kritik positiv und wollen uns einbringen, um aktiv mit zu
gestalten.“
Und so ist das Ziel der insgesamt 65 Teilnehmer, die sich als Spiegel
der kommunalen Wirtschaft sehen, einen Dialog anzustoßen, der zu
einer Verbesserung der wirtschaftlichen, aber auch der allgemeinen
Situation Leverkusens führen soll. Denn letztlich, so ist sich das
IHK-Wirtschaftsgremium einig, braucht Leverkusen ein professionelles
Stadtmarketing und eine zukunftsweisende Infrastrukturplanung, um sich
in der Region, bundesweit und international behaupten zu können. So
gliederten sich die Arbeitskreise auch in vier Schwerpunkte:

1. Image der Stadt

Leverkusen mit seinen 13 Stadtteilen soll als Ganzes begriffen werden,
in seiner Vielfalt, seinen Standortvorteilen für Unternehmen und
seinem großen Freizeit- und Kulturangebot. Hierzu gehört ein
übergreifendes Motto, welches die Bedeutung als global agierende
Chemieregion ebenso widerspielgelt wie charakteristische lokale
Eigenschaften, erläuterte Eva Babatz den Ansatz. So soll die
Wahrnehmung der Stadt als Teil der Metropolenregion Rheinland
gestärkt und die Attraktivität für Geschäftsreisende und
Messebesucher gesteigert werden. Großen Handlungsbedarf stellt dabei
aus Sicht der Unternehmer der Stadtteil Opladen dar, dem ein
fortlaufender Verfall bescheinigt wird. Fazit sei, dass Leverkusen
zukünftig ohne ein Stadtmarketing nicht auskommen könne.

2. Kommunalfinanzen

Um aus der Miesere der fehlenden Gewerbesteuereinnahmen heraus zu
kommen, werden Reformen zur Bemessungsgrundlage angeregt. Dies würde
beispielsweise eine Ausweitung der Steuerpflichtigen wie
Freiberufliche und Landwirte beinhalten, diese würden dann durch
anderweitige Entlastungen kompensiert. Ein weiterer Baustein sei das
Zusammenarbeiten der Kommunen in Bereichen der Verwaltung. So
benötige heute niemand mehr eine eigene Antragsstelle für
Personalausweise und Reisepässe. Dieses könnte über die
Bundesstelle organisiert werden. Letztlich wird in dem Positionspapier
der Stadtverwaltung empfohlen, diese zukunftsfest zu machen, um mit
einer effektiven Vernetzung und digitaler Technik einen bürgernahen
und -freundlichen Service zu gewährleisten.

3. Verkehrsinfrastruktur

Die aktuelle Lage mit Autobahnausbau, Rheinbrücke und maroden
Straßen wirkt sich geschäftsschädigend auf die Unternehmen aus.
Für Natalie Kühn ist ein zukunftsorientierteres Verkehrskonzept, das
die Stadt als Mobilitätsstandort mit innovativen Ansätzen im Bereich
E-Mobilität, ÖPNV und alternative Fortbewegungsmittel darstellt,
eine Idee. Dieses könnte auch im Rahmen einer Imagekampagne
eingesetzt werden. Kurzfristig, so Kühn, sei ein besseres
Baustellenmanagement wünschenswert.

4. Sauberkeit und Sicherheit

Alle sollten sich in der Stadt wohl fühlen, ob Bürger oder Besucher.
Dazu gehört ein sauberes Stadtbild ebenso wie eine gefühlte
Sicherheit, ist Roman Milczarek überzeugt. Hier ist aber auch
bürgerliches Engagement gefragt. Die Unternehmen haben dabei ihre
Unterstützung zugesichert. Denn ein positives Erscheinungsbild ist
die Visitenkarte der Stadt und wirkt sich auf den Wirtschaftsstandort
maßgeblich aus.
Letztlich soll der erstellte Handlungskatalog der Beginn eines
Dialoges zwischen Unternehmern, Bürgern und Stadt sein, um an einer
Zukunft für Leverkusen als starke Stadt in der Region zu arbeiten.
Alle gemeinsam haben es nun in der Hand, an dieser Zukunft zu
arbeiten. Die Unternehmer wollen mit ihrem Engagement mit gutem
Beispiel voran gehen und ihre „Liebe zu Leverkusen“, wie Heribert
Gierlichs beteuert, zeigen.
 

- Britta Meyer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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