Inszenierung der Volksbühne

Cinderella: Herrliche Melodien und brillante Schauspieler

Opladen - Es war wie im Märchen. Plötzlich verwandelte sich „Cinderella"
in eine wunderschöne Prinzessin, der Kürbis wurde zur Goldenen
Kutsche und die zwei weißen Mäuse standen als Diener parat. In der
neuen Musical-Produktion der Volksbühne Bergisch Neukirchen wird mit
vielen großartigen Kostümen, herrlichen Melodien und aufwendigen
Kulissen, aber vor allem mit brillanten Schauspielern die bekannte
Aschenputtel-Geschichte erzählt, die auf das französische
Original-Märchen von Charles Perrault zurück geht.

Die Musik stammt von Richard Rodgers, Buch und Gesangstexte von Oscar
Hammerstein. Die erste deutsche Bühnenfassung hat Marc Gruppe
bearbeitet. Zum letzten Mal übrigens. Denn der Intendant scheidet auf
eigenen Wunsch aus. „Aber ich bleibe dem Verein erhalten und helfe,
wo ich gebraucht werde", sagte Gruppe. Er sei der Meinung, nach 14
Jahren benötige die Volksbühne „mal wieder einen neuen
Energieschub", ergänzte der studierte Theater-, Literatur- und
Musikwissenschaftler, der schon als Kind für die Volksbühne agierte.

In den Hauptrollen glänzen Nathalie Lüke und David Naser. Für die
geübte Tänzerin und Sängerin Nathalie Lüke erfüllt sich damit ein
großer Mädchentraum. Dagegen feiert David Naser eine Premiere bei
der Volksbühne, denn üblicherweise steht er für das „Junge
Musical" auf der Bühne. Neben diesen beiden Protagonisten sind in der
Opladener Festhalle am Markt insgesamt 38 von aktuell mehr als 100
Vereinsmitgliedern zu sehen.

Darunter die komplette Familie Weber: Mona Weber übernimmt die Rolle
der bösen Stiefmutter, Anne-Claire Weber mimt die böse
Stiefschwester Joy, Leonie Weber ist eine der Tänzerinnen und
Franz-Peter Weber einer der Statisten. Daneben überzeugen Anna
Feldhoff als kindische Stiefschwester Portia, Polonca Olszak als gute
Fee, Tanja Ellrich als Königin und Karl-Heinz Leweke als König.

Nicht nur die Akteure auf der Bühne leisteten Großartiges, sondern
auch die dahinter. So erstellten Gretel Hüsken und ihr Team in
hunderten Stunden die vielen wunderschönen Gewänder und Perücken in
den Nähzimmern. Ingelene Braun schuf nach alten Entwürfen die
Biedermeier-Kopfbedeckungen. Ebenso viel Arbeit investierten
Hans-Jürgen Hüsken und Michael Schleimer samt Werksgruppe in den Bau
der Bühnenbilder.

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Trotz des Abschieds von Marc Gruppe steht die Volksbühne künftig
natürlich nicht ohne Regie da. Da ist zum einen Dana Fischer. Ab
sofort ist Anne-Claire Weber die Neue an ihrer Seite. Zuletzt half die
25-Jährige schon zweimal als Regieassistentin und hat bewiesen, dass
sie neben Tanz, Gesang und Schauspiel auch die Kunst der Spielleitung
beherrscht. Somit verfügt die Volksbühne also über „doppelte
Frauenpower", wie Marc Gruppe meinte. Er sei jedenfalls zutiefst davon
überzeugt, dass die junge Frau „neue Impulse und eine ganz eigene
Dynamik bringen" werde.

Bereits für nächstes Jahr planen Fischer und Weber ihre erste
gemeinsame Inszenierung: „Die Familie des Vampirs" nach einer
Erzählung von Tolstoi. Marc Gruppe ist allerdings erneut eingespannt,
denn er bearbeitete die Geschichte in einem Akt für die Bühne.

Für sämtliche „Cinderella"-Aufführungen in der Festhalle Opladen
am Markt gibt es Karten (19,70/17,50/15,30 Euro) an den bekannten
Vorverkaufsstellen. Die nächsten Termine sind am 5., 6., und 12.
November um 17 Uhr sowie am 13. November um 18 Uhr.

Weitere Infos:
www.vbnlev.de.

- Gabi Knops-Feiler