Für Fusion gestimmt
Aus VB Rhein-Wupper wird VR Bank Bergisch Gladbach-Leverkusen

Freudiger und trauriger Anlass zugleich: Gemeinsam mit (von rechts) Uwe Richrath, Alexander Litz, Heribert Gierlichs, Hans-Jörg Schaefer, Lothar Uedelhoven und Thomas Büscher (Vorstände der VR-Bank Bergisch Gladbach) sowie dem Leverkusener Landtagsabgeordneten Rüdiger Scholz trafen sich die Vertreter der Volksbank Rhein-Wupper zur letzten Versammlung in der Opladener Festhalle am Markt. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Freudiger und trauriger Anlass zugleich: Gemeinsam mit (von rechts) Uwe Richrath, Alexander Litz, Heribert Gierlichs, Hans-Jörg Schaefer, Lothar Uedelhoven und Thomas Büscher (Vorstände der VR-Bank Bergisch Gladbach) sowie dem Leverkusener Landtagsabgeordneten Rüdiger Scholz trafen sich die Vertreter der Volksbank Rhein-Wupper zur letzten Versammlung in der Opladener Festhalle am Markt.
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Opladen - Zahlen gerieten trotz ihrer Erfolge bei der jüngsten
Vertreterversammlung der Volksbank Rhein-Wupper eher zur
Nebensache.

Demnach hat die Genossenschaftsbank im Vorjahr weitere Mitglieder
gewonnen und wurde mit insgesamt 12.333 Genossen zum mit Abstand
mitgliederstärksten Finanzdienstleister der Region. Das
Kundengesamtvolumen verzeichnete einen starken Anstieg auf 1,41
Milliarden Euro (plus 6 Prozent). Überproportional gewachsen sind
ebenfalls die Kundenkredite auf 538 Millionen Euro (plus 6,1 Prozent).
Insgesamt weist das Ergebnis einen Jahresüberschuss in Höhe von 1,6
Millionen Euro aus. Die Anteilseigner erhalten fünf Prozent
Dividende.

Nebensache deshalb, weil die jüngste zugleich auch die letzte – und
wegen der Hitze vielleicht heißeste – Versammlung in der Opladener
Festhalle am Markt war. Im Fokus stand die Zukunft der Bank. Am Ende
stimmten 130 Vertreter mehrheitlich und unter notarieller Aufsicht
für eine Fusion mit der VR Bank Bergisch Gladbach zur neuen VR Bank
Bergisch Gladbach-Leverkusen. Innerhalb von nur zwei Stunden gehörten
90 Jahre Volksbank Rhein-Wupper somit der Vergangenheit an. Vorstand
Hans-Jörg Schaefer war begeistert über das klare Votum und sagte
nach der Versammlung: „Das ist ein toller Vertrauensbeweis.“

In seinem Grußwort bemerkte Oberbürgermeister Uwe Richrath: „Die
Fusion wird die Stärken beider Partner bündeln und für Synergien
sorgen. Es ist ein weiser Beschluss in die Zukunft und die
Stabilität.“ Allgemein war die Rede von alternativloser und
zukunftsgerichteter Zusammenlegung, die genau zum richtigen Zeitpunkt
komme.

In Deutschland gebe es insgesamt rund 1.000 selbständige Volks- und
Raiffeisenbanken mit mehr als 12.000 Geschäftsstellen mit
rückläufiger Tendenz, informierte Vorstand Alexander Litz in seinem
Jahresbericht. Allenthalben sei steigende Fusionsdynamik zu
beobachten. Das habe seinen Grund: Niedrigzins, Digitalisierung und
Regulatorik sorgten für enorme Herausforderungen. „Alle Banken
leiden unter dieser Entwicklung, denn ihr Hauptprodukt, das Geld, hat
fast keinen Preis mehr“, sagte Litz zum Niedrigzins. „Damit treibt
die Europäische Zentralbank (EZB) gesunde Banken langfristig in
Existenznot.“

Der seit Jahren zu beobachtende Trend eines veränderten
Kundenverhaltens erhalte durch die digitale Revolution weiteren
Auftrieb. Darauf müssten sich alle Banken einstellen. Die
Verschärfung regulatorischer Maßnahmen habe zu erheblichen
Mehrbelastungen und Mehrkosten geführt. Weil sich sämtliche
Herausforderungen gemeinsam besser bewältigen ließen, wolle man die
Zukunftsfähigkeit der Bank durch kluges und vorausschauendes Handeln
– sprich durch Verschmelzung – absichern. „Die Fusion ist genau
der richtige Weg“, sagte Walter Engels, neu wiedergewähltes
Mitglied des Aufsichtsrates. „Noch nie war die Schlussbemerkung
passender als heute“, kommentierte dessen Kollege Dr. Thilo Weimer
den abschließenden Prüfungsbericht.

Künftig sind elf Aufsichtsratsmitglieder in der VR Bank Bergisch
Gladbach-Leverkusen vertreten. Aus Leverkusen sind das der bisherige
Aufsichtsratsvorsitzende Heribert Gierlichs, Annegret
Bruchhausen-Scholich sowie Engels und Weimer. Für die Vertreter, die
künftig nach Bergisch Gladbach fahren müssen, wolle man eventuell
einen Shuttle-Bus anbieten, sagte Hans-Jörg Schaefer, der im Übrigen
die Gründe für eine Fusion abermals ausführlich erläuterte. Im
Wesentlichen sind das die Erschließung eines attraktiven
Geschäftsgebietes mit den daraus resultierenden Perspektiven für die
Zukunft, Erhalt von Arbeitsplätzen und Bildung einer starken
Gemeinschaft. Trotz aller Veränderungen werde man die „Verwurzelung
in der Region weiter unter Beweis stellen“, versicherte Schaefer.
„Wir werden die Ansprechpartner für Kunden erhalten und mit allen
Geschäftsstellen ganz in der Nähe bleiben.“ Er und Litz werden
ihre Büros mit einigen anderen Abteilungen allerdings nach Bergisch
Gladbach, dem Sitz der Bank, verlegen.

Auch die Vertreter der VR Bank Bergisch Gladbach haben für den
Zusammenschluss votiert. Somit können die beiden
Genossenschaftsbanken rückwirkend zum 1. Januar 2017 fusionieren.

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