Pflanzentauschbörse
Reger Plausch & Tausch

Die Landfrauen boten ein reichliches Angebot an Pflanzen aus ihren Gärten an, die sie gegen eine Spende weitergaben. Der Erlös der Spenden kommt dem Kinderhospiz Balthasar in Olpe zugute.
  | Foto: Karin Rechenberger
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  • Die Landfrauen boten ein reichliches Angebot an Pflanzen aus ihren Gärten an, die sie gegen eine Spende weitergaben. Der Erlös der Spenden kommt dem Kinderhospiz Balthasar in Olpe zugute.
  • Foto: Karin Rechenberger

Nümbrecht. „Tausche Kartoffel Rosara gegen Ziest oder tausche Johannisbeertomate gegen Riesenchili“, diesen oder ähnliche Sätze hörte man des Öfteren bei der Pflanzentauschbörse im Schatten von Schloss Homburg. Unter den zahlreichen Besucher*innen war auch Familie Lambrecht aus Oberbreidenbach, die bereits das vierte Jahr mit ihrem Pflanzen befüllten Leiterwagen vor das rote Haus nach Nümbrecht zog. Unter anderem bietet Hobbygärtner Lukas Lambrecht zum Tausch Ableger einer besonders alten Johannisbeere sowie sechs verschiedene Kartoffelsorten an.

An die 1000 Gartenfreunde kamen bei schönstem Frühlingswetter nach Nümbrecht, um ihre Gartenschätze zu tauschen, sich zu informieren oder einfach um zu plauschen.

Ob Groß oder Klein, Gartenfreunde oder Hobby- und Freizeitgärtner, die zahlreichen Besucher*innen ergriffen vor dem roten Haus die Gelegenheit ihre Blumenstauden, Ziergehölze, Samen, Setzlinge und Gemüsepflanzen sinnvoll an den Mann oder die Frau zu bringen und im Gegenzug neue Pflanzen zu erhalten.

Initiator war die Biologische Station Oberberg in Kooperation mit der Bergischen Agentur für Kulturlandschaft, dem NABU Kreisverband Oberberg, dem Rheinischen LandFrauenverband und der Regionalgruppe Bergisches Land des Naturgartens.

Die diesjährige Tauschbörse stand unter dem Thema „Garten, Biogarten, alte Sorten und heimische Stauden“. Wir versuchen die heimischen Wildpflanzen wieder in die Gärten zu bekommen, weil unsere heimischen Insekten auf diese Pflanzen, wie zum Beispiel Glockenblume und Scherenbiene angewiesen sind“, erläuterte Katja Wopfner, die mit ihrem Mann Klaus den Stand des NaturGartens vertrat.

Sabrina Wagner aus Nümbrecht, die zum ersten Mal die Pflanzentauschbörse besuchte, möchte die Vielfalt in ihrem Garten erweitern und tauschte Akelei, fette Henne und Alant. „Der Garten ist meine Leidenschaft“, schwärmte sie und freute sich über die zahlreichen geknüpften Kontakte anderer Naturgartenliebhaber.

Die Landfrauen boten ein reichliches Angebot an Pflanzen aus ihren Gärten an, die sie gegen eine Spende weitergaben. Der Erlös der Spenden kommt dem Kinderhospiz Balthasar in Olpe zugute.

Ein reichhaltiges Informationsangebot wurde zudem von der Bergischen Gartenarche, der Biologischen Station Oberberg, vom NABU Oberberg, der Regionalgruppe Bergisches Land, des Naturgartenvereins und der Bergischen Agentur für Kulturlandschaft sowie von den Kitzrettern angeboten.

Am Gartenberatungstisch bekamen die Besucher von Gaby Ingwersen und Christa Budde-Hielscher Antworten auf ihre Gartenfragen. Sie berieten interessierte Leute über den Naturgarten. Sie sprachen von der Bedeutung des Wildbienenschutzes. Allein rund 560 Arten gebe es davon in Deutschland.Die Biene sei stellvertretend für alle anderen Insekten, die geschützt werden müssten, so die beiden Damen. Nicht der Rollrasen, sondern die Gänseblumenwiese. Nicht die Thuja Hecke, sondern die Hainbuchenhecke oder die Ligusterhecke, oder der Weißdorn, der so ungemein nützlich sei für viele Insekten und Vogelarten.

Plausch und Tausch standen bei der Pflanzentauschbörse auch in diesem Jahr wieder im Mittelpunkt. Der Arbeitskreis „Bergische Gartenarche“ vergab an seinem Infostand Patenpflanzen zur Vermehrung von „Omas Gartenschätzen“. Durch Anbau und Vermehrung der alten Landsorten erhält die Gartenarche die Biologische Vielfalt in den Bergischen Gärten. Neben Pflanzentausch und der dazugehörigen Fachsimpelei gab es ergänzend ein Vortragsprogramm im Landschaftshaus rund um das Thema Naturgarten von Carola Hoppen und Corinna Herrmann. Für das leibliche Wohl sorgten die Landfrauen mit Bergischen Waffeln und fair gehandeltem Kaffee.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Karin Rechenberger aus Morsbach

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