Betrugsmaschen
Bloß nicht Opfer werden

Foto: www.polizei-beratung.de
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Oberberg. Immer wieder hört man, dass Personen auf die verschiedensten Betrugsmaschen hereingefallen sind. Vom Enkeltrick und falschen Gewinnversprechen bis hin zu Betrugsmaschen übers Handy oder den Computer. Betrüger sind erfinderisch. Die gängigsten Maschen stellen wir Ihnen hier vor.

Schockanrufe
Eine Anruferin, die sich überzeugend als Polizistin ausgibt, behauptet, die Tochter der Angerufenen habe einen sehr schweren Verkehrsunfall verursacht. Dabei sei ein Kind getötet worden. Im Hintergrund hört man ein Wimmern. „Mama hilf mir. Ich kann nicht mehr.“ So oder ähnlich fangen solche Telefonate an.

„Es ist der Moment des Schocks, der die eigene Wahrnehmung trübt“, sagt Walter Steinbrech von der Fachstelle Kriminalprävention der Oberbergischen Polizei. Häufig sind es ältere Mitbürger, die es betrifft.

Im Laufe des Telefonats wird mit der Untersuchungshaft der Tochter gedroht. Diese könne nur abgewendet werden, wenn unverzüglich eine Kaution gezahlt würde. In so einem Moment Ruhe zu bewahren, ist schwer. Die Höhe der von den Betrügern geforderten Kaution beträgt oft mehrere zehntausend Euro. Wenn kein Bargeld in ausreichender Höhe verfügbar ist, werden auch Schmuck oder andere Wertgegenstände akzeptiert.

„Spätestens wenn Anrufer die Herausgabe von Bargeld, Schmuck oder anderen Wertgegenständen einfordern oder persönliche Daten oder Bankdaten abfragen, sollte unverzüglich aufgelegt werden. Dabei spielt der Grund keine Rolle“, rät Sabrina Maar, Opferschützerin bei der Kreispolizeibehörde Oberbergischer Kreis. Danach sollte sofort die Polizei unter der 110 angerufen werden.

Gewinnspiele und der Betrug mittels Messangerdiensten
Ähnlich verhält es sich auch bei den anderen Betrugsmaschen per Telefon. Immer wieder legen Betrüger ihre Opfer mit falschen Gewinnversprechungen herein, bei denen Vorleistungen per Überweisung oder Bezahlkarten gefordert werden. „Bei Gewinnspielen muss man sich fragen, ob man überhaupt an einem solchen Spiel teilgenommen hat. Wenn nicht, kann man auch nichts gewonnen haben“, sagt Präventionsexperte Walter Steinbrech. „Eine Vorleistung ist absolut unüblich und ein sicheres Indiz für einen Betrugsversuch. Auf keinen Fall sollten Sie am Telefon Bankdaten oder ähnliches herausgeben.“

Häufig verschicken Betrüger falsche Nachrichten über WhatsApp oder andere Messenger. Die beginnen meist mit „Hallo Mama/Hallo Papa, ich hab eine neue Telefonnummer“. Schreibt man daraufhin zurück, kommt wenig später die Bitte, eine dringende Überweisung vorzunehmen. Man sollte unter der alten, bekannten Telefonnummer anrufen und sich überzeugen, dass es Tochter oder Sohn gut geht.

Internet – Segen und Fluch
Betrüger haben auch das Internet für sich entdeckt. Ob Fake-Shops, Love-Scamming oder das Abgreifen von persönlichen Daten mittels Computer-Viren.

Ohne sich vorher zu informieren und sich auf dem Laufenden zu halten, sollte man nicht ins Internet gehen. Grundsätzlich gilt der Spruch, erst denken, dann klicken!

Wer sich schlau machen möchte, findet unter www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/ viele weitere Informationen. Aber auch lokale Initiativen, wie die Seniorensicherheitsberatung der Ehrenamtsinitiative Weitblick des Oberbergischen Kreises klären über Betrugsmaschen auf. Weiterhin bietet die Kreispolizeibehörde über die Kreisvolkshochschule zweimal im Jahr Informationsveranstaltungen zum Thema an.

Kontakt
Bei Fragen oder auch Interesse an einem Referenten sind bei der Kreispolizeibehörde Sabrina Maar (0 22 61/8 19 98 80) und Walter Steinbrech (0 22 61/ 8 19 98 85) die richtigen Ansprechpartner. Sie können beide auch per Mail erreichen: kpo.obk@polizei.nrw.de. Auch die örtlichen Bezirksbeamtinnen und -beamten helfen gerne weiter.

Ehrenamtliche Berater gesucht
Übrigens: Die Kriminalprävention der Kreispolizeibehörde und die Ehrenamtsinitiative Weitblick suchen ehrenamtliche Berater*innen für Seniorinnen und Senioren. Die Ehrenamtler erhalten eine Schulung, in der sie Präventionsinhalte vermittelt bekommen. Infos bei Sabrina Maar: sabrina.maar@polizei.nrw.de oder Telefon 0 22 61/8 19 98 80.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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