Michael Enders - Seelsorge und Selbsthilfe
Gedenkgottesdienst für Gruppenleiter der Leukämie- und Lymphome-Selbsthilfe e.V.

Gedenkgottesdienst in Wiedenest am 21.09.22 | Foto: Bildrechte: Stefania Herod
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Es gibt nicht viele Menschen, die sich für andere engagieren. Michael Enders tut dies seit über 24 Jahren. Wer ihn kennt weiß, dass er „brennt“ für das wass er tut. Sein tägliches Engagement im Bereich der Krebs-Selbsthilfe (Leukämie-und Lymphome) brachte ihn mit vielen Menschen zusammen. Hautnah erlebte er viele Schicksale von Patienten und Patientinnen sowie deren Angehörigen mit. Menschen suchten immer wieder das Gespräch und öffneten dabei ihre Herzen. Michael Enders war stets zur Hilfestellung bereit, spendete Trost, gab Beistand in schweren Zeiten.
Dabei war und ist für ihn die Bitte um Gottes Beistand selbstverständlich. Als gläubiger Mensch beschloss er Seelsorger zu werden. Dazu hat er sich die nötigen Kenntnisse in einer entsprechenden Ausbildung angeeignet und ist inzwischen als Seelsorger aktiv im täglichen Einsatz. Seine Predigten schreibt er mit „leichter Hand“, die Texte entstehen fast von selbst, aus seinem Inneren „Repertoire“ heraus. Er gehört der in England gegründeten Anglikanischen Kirche an, deren Oberhaupt die gerade verstorbene Königin Elisabeth II war. Jetzt wird die weltweite christliche Kirchengemeinschaft, die in Tradition evangelische und katholische Glaubenselemente vereinigt, von König Charles III geführt. Die Anglikanische Gemeinschaft deren oberster geistlicher Leiter der Erzbischof von Canterbury ist, ist auch in Deutschland vertreten mit ca. 40 anglikanische bzw. espiskopale Gemeinden. Ein Gottesdienst der anglikanischen Kirche ist liturgisch ähnlich aufgebaut wie der in den katholischen Kirchen. Er ist im „Book of Common Prayer“ niedergelegt, die einzelnen Gliedkirchen haben jeweils ihre eigene Ausgabe.
Irgendwann entstand bei ihm der Wunsch, einen Gedenk-Gottesdienst für verstorbene Gruppenleiter des Leukämie- und Selbsthilfeverbandes einzuführen. Am 30.07.2022 war es soweit, in der Kreuzkirche Wiedenest fand der feierliche, ungewöhnliche Gedenkgottesdienst statt. Annette Behrensmeier spielte eingangs an der Orgel das JS Bach Präludium F Dur BMV 556. Quer durch die Kirche erfolgte der Einmarsch, Michael und Susanne Enders, trugen das Kreuz vor sich her zum Altar. Aus der Ferne erklang wie in den schottischen Highlands Dudelsackmusik. In schottischer Tracht durchquerte der Piper Axel Römer feierlich die Kirche und sorgte mit dem Lied “Vom Sünder zum Gottesmann“ für eine besondere Stimmung vor der Predigt.

Die Predigt von Michel Enders war berührend, die 13 verstorbenen GruppenleiterInnen wurden mit Bild und Ansprache vorgestellt. Die Erinnerung an sie und ihre Tätigkeiten wird noch lange bei allen Gruppenmitgliedern sein, die deren ehrenamtliche Arbeit schätzen und kennengelernt haben. Auch sie haben durch ihr persönliches Engagement vielen Menschen helfen können. Susanne Enders (Lesung aus Prediger 3 1-15 und Fürbitten) erreichte mit klarer Stimme, Empathie und Leidenschaft, auch die Hörer in den letzten Bänken. M. Enders erklärte Hintergrund, Entstehung und Bedeutung von Robert Burns Hymne „Auld lang Syne“, die von Axel Römer auf der Pipe gespielt wurde. „Herr Deine Liebe ist wie Gras und Ufer“ von Annette Behrensmeier erklang an der Orgel, wie ein Klangmantel legte sich die Musik von Orgel und Pipe der Gemeinde wohlwollend um die Körper. Die besondere Kirchenakustik trug zum Klangerlebnis bei. Und... Wir wurden wieder einmal von Michael Enders überrascht. Die Selbstverständlichkeit, mit der die Gemeinde ihn in der Kreuzkirche Wiedenest zum ersten Mal als Seelsorger erleben durfte, zeugte von Authentizität und auf das Göttliche verweisende Menschlichkeit.

LeserReporter/in:

Stefania Herod aus Nümbrecht

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