Anwohner beklagen sich über LKW-Depot
„Runder Tisch" soll es richten

Die Lkw eines Logistikunternehmens verärgern viele Anwohner, die sich durch Lärm und Gestank gestört fühlen. | Foto: Schriefer
  • Die Lkw eines Logistikunternehmens verärgern viele Anwohner, die sich durch Lärm und Gestank gestört fühlen.
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Weidenpesch - (rs). Groß ist der Ärger der Anwohner über den Lkw-Verkehr auf
der Neusser Straße. Denn ein Grundstück in Weidenpesch an der
Neusser Straße 772 wird gewerblich als Depot für Lkw genutzt, und
die – so die Anwohner – würden Tag und Nacht mit viel Lärm und
Gestank an- und abfahren.

Außerdem würden viele Lkw-Fahrer in ihren Kraftfahrzeugen
übernachten und ihre Notdurft teils in an das Grundstück
angrenzenden Gärten verrichten. Noch größer aber wird der Ärger
der Anwohner sein, wenn sie erfahren, dass dagegen auf die Schnelle
nichts unternommen werden kann. So zumindest das Fazit einer Aktuellen
Stunde der Bezirksvertretung mit Vertretern des Ordnungsamtes, der
Umweltbehörde und der Bauaufsicht.

In der per Video-Konferenz durchgeführten Befragung sollten die
Vertreter der Verwaltung Stellung zum aktuellen Stand der beantragten
Prüfung der Situation an der Neusser Straße beziehen. Ob bereits
Maßnahmen ergriffen wurden, ob kontrolliert wurde, und wie sich die
aktuelle Nutzung mit der Schutzgebietsverordnung vertrage, da das
betreffende Gelände ja ein Bestandteil des Landschaftsschutzgebietes
„Äußerer Grüngürtel am Bergheimer Hof und Grünverbindung um
Rhein und zum Inneren Grüngürtel“ sei, wollten die
Bezirksvertreter wissen.

Seit September vergangenen Jahres liege das Problem auf dem Tisch,
sagte Horst Janke vom Ordnungsamt. „Wir haben allerdings bei
angekündigten Kontrollen, die wir gemeinsam mit einigen anderen
Ämtern durchgeführt haben, keine Fehler oder Vergehen gegen
bestehende Regeln feststellen können“, sagte er. Eine durch den
Lkw-Verkehr gestiegene Belastung durch Lärm und Schadstoffe sei nicht
nachgewiesen worden. 

Als das Foto zu diesem Artikel gemacht wurde, fuhren die Lkw beinahe
im drei-Minuten-Takt an und ab. Einige Fahrer stellten ihre
Zugmaschinen sogar auf dem angrenzenden Supermarkt-Parkplatz ab. Das
Ordnungsamt würde demnächst auch unangekündigte Kontrollen
durchführen, dann könnte sich das Bild ändern, so Horst Janke. 

Übersehen wird, dass das Gelände nicht nur von einem Unternehmen
genutzt wird, sondern noch von weiteren Gewerbetreibenden, die
vermutlich ebenfalls betroffen wären.

Bürgeramtsleiter Ralf Mayer brachte einen Runden Tisch mit allen
Beteiligten ins Gespräch, bei welchem versucht werden solle, dem
betroffenen Unternehmen alternative Standorte schmackhaft zu machen.
Dem schlossen sich die Bezirksvertreter an, die in ihrer Resolution
die Verwaltung beauftragten, dafür Sorge zu tragen, dass alle
umweltrechtlichen und sonstigen rechtlichen Vorgaben auf dem Gelände
der Neusser Straße 772 und in der Nähe eingehalten werden und unter
Federführung des Bürgeramtes ein Runder Tisch organisiert wird. Die
Verwaltung solle auch aktiv adäquate Alternativflächen als
Abstellflächen für LKW außerhalb von Wohngebieten, zum Beispiel im
Industriepark Nord, mit entsprechender Ausstattung von Sanitäranlagen
suchen und bereit stellen. Dabei seien die örtlichen Gegebenheiten
und die Belange der Anwohner der möglichen Alternativflächen zu
berücksichtigen und diese zu beteiligen, so die Bezirksvertreter. Bis
möglichst Anfang Mai 2021 sei ihnen Bericht zu erstatten, ob sich die
Situation – auch nach Umsetzung der beschriebenen Maßnahmen
geändert hat.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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