„De hillje Zinte Määtes kütt“
hieß es bereits beim Martinszug in Mondorf

Auch Eulen - kunstvoll gebastelt - bereicherten den Martinszug | Foto: Warnecke
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  • Auch Eulen - kunstvoll gebastelt - bereicherten den Martinszug
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Mondorf - Ein römischer Soldat teilte an einem kalten Wintertag seinen Mantel
mit einem Bettler und rettete ihn so vor dem Tod. Um das Fest des
heiligen Sankt Martin zu feiern, zogen gut 600 Kinder singend durch
die Mondorfer Straßen.

Seit mehr als 60 Jahren veranstaltet die Kolpingfamilie Mondorf
gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Mondorf und der Katholischen
Grundschule Mondorf den Mondorfer Martinszug. In den Wochen vorher
waren zur Finanzierung des Zuges an den Haustüren in Mondorf wieder
Martinslose verkauft worden. Als es dunkel wurde, setzte sich der
stimmungsvolle Zug ausgehend vom Adenauerplatz in Bewegung. Viele
Anlieger hatten am Zugweg ihre Fenster mit einem Licht oder Lampion
beleuchtet.

In strahlendem Gelb leuchteten die Tiger-Laternen der Klasse 1a, die
die 300-köpfige Schülergruppe der Katholischen Grundschule Mondorf
im Martinszug anführte. „Tiger Trixie ist unser Klassentier“,
erklärte Greta und zeigt auf ihre gebastelte Laterne. Viele kleine
Künstler haben sich für ihre Werke von klassischen Herbstmotiven und
der Natur inspirieren lassen. Die großen, weißen
Schneeeulen-Laternen der vierten Klasse kamen dabei besonders zur
Geltung, leuchteten sie doch weit hinaus in die Dunkelheit. Mit viel
Liebe zum Detail erstellt und besonders künstlerisch waren auch die
bunten Laternen der dritten Klassen. „Wir haben in Kunst die Werke
des Malers Friedensreich Hundertwasser durchgenommen, so haben wir
dieses Jahr ein Hundertwasser-Haus als Laterne gebastelt“,
erläutert Julius und zog gemeinsam mit seinen Mitschülern weiter in
Richtung Martinsfeuer. Dieses loderte bereits am Rheinufer, gut
bewacht von den freiwilligen Helfern der Feuerwehr unter der Leitung
von Udo Karp.
Seit 50 Jahren organisiert Heinz Reuter mit viel Engagement den
Martinszug in Mondorf. „Sankt Martin steht für mich für
Barmherzigkeit und gelebte Nächstenliebe“, erläutert Reuter.
Gemeinsam mit seinem Sohn Michael sorgte der Zugleiter auch dieses
Jahr dafür, dass alles passte. „700 Wecken haben wir für die
kleinen Laternengänger bestellt“, erklärt Reuter. Neu und
besonders schön für die vielen Kinder war dieses Jahr, dass sie
nicht nur einen Blick auf das große Martinsfeuer am Rheinufer
erhaschen konnten, sondern dass sie „direkt“ daran vorbei liefen.
„Das möchten wir im nächsten Jahr vielleicht noch ausbauen“,
sagt Reuter bereits mit Blick auf den kommenden Sankt-Martinszug.
Polizist Klaus Gläsner schritt gut gelaunt wieder beim Martinszug
vorne weg und sicherte gemeinsam mit den vielen freiwilligen Helfern
den Zugweg ab. Ärgerlich, wenn auch nur eine Randerscheinung: einige
wenige Verkehrsteilnehmer hielten sich nicht an die Sperrung der
Straßen, sondern pochten auf „freie Bahn“. Mit Konsequenz und
rheinischer Gelassenheit räumten die Organisatoren aber auch diese
kleineren Querelen aus dem Weg. Wie immer souverän ritt Sankt Martin
alias Adolf Pinno, dieses Jahr auf dem wunderschönen Schimmel Pascha,
durch die Mondorfer Gassen und Straßen. Mit Leidenschaft sangen die
Kindergarten- und Schulkinder die traditionellen Martinslieder.
Begleitet wurden sie von drei Musikkorps aus Langel und Rheidt.
Im Anschluss an den Zug erhielten die Kleinkinder ihre Wecken am
Katholischen Pfarrheim und die Schulkinder an der Grundschule Mondorf.
Traditionell und als Abschluss des stimmungsvollen Zuges wurden auf
dem Schulhof der Katholischen Grundschule in einem großen Kreis
gemeinsam Lieder zu Ehren von Sankt Martin gesungen. Im Anschluss
gingen viele kleine Laternengänger in der Nachbarschaft
„schnörzen“ und kehrten abends müde und schwerbeladen mit
Süßigkeiten nach Hause zurück.

- Nicola Warnecke

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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