Bürgerforum
„Probleme kann man nur gemeinschaftlich lösen“

Eine überschaubare Zahl an Unternehmern beteiligte sich am Bürgerforum für die Einzelhändler, das von René Nürnberger (im Hintergrund, l.) und Peter Kurtenbach moderiert wurde. | Foto: Gast
  • Eine überschaubare Zahl an Unternehmern beteiligte sich am Bürgerforum für die Einzelhändler, das von René Nürnberger (im Hintergrund, l.) und Peter Kurtenbach moderiert wurde.
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Neunkirchen-Seelscheid - Seit rund einem Jahr ist die Deutsche Stadt- und
Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK) damit beschäftigt, für
die Gemeinde ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept
(ISEK) zu erstellen, um anhand der Ergebnisse strategische
Zukunftsziele entwickeln zu können. Dabei legt sie großen Wert auf
eine breite Öffentlichkeitsbeteiligung.

Doch nach zwei großen Bürgerforen, Kontakt mit den Vereinen,
Gesprächen mit der Jugend und einem Wirtschaftsforum scheint das
Thema allmählich „ausgelutscht“ zu sein. Zum speziellen
Bürgerforum für die Einzelhändler erschien nur eine sehr
überschaubare Zahl an Teilnehmern im Ratssaal, um ihre Vorstellungen
von Sicherung des Einzelhandels oder Anpassung des Gebäudebestands im
Hinblick auf den demografischen Wandel darzulegen.

Auch die Positionierung der Gemeinde im regionalen Kontext sei von
Bedeutung, erläuterte René Nürnberger (DSK), die Gemeinde stehe in
Konkurrenz zu größeren Städten. Daher brauche man zwei starke
Ortsteile. Mit wenigen Leerständen stehe der Einzelhandel in
Neunkirchen-Seelscheid sehr gut da. Die Läden seien gut erreichbar
und es gebe genügend Parkplätze.

Allerdings sei die Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raums
stellenweise zu bemängeln. Fassadengestaltung, Barrierefreiheit,
Außengastronomie oder einheitlicher Pflanzenschmuck ließen teilweise
zu wünschen übrig. Dem abzuhelfen sei gar nicht immer so einfach,
entgegnete Manfred Gallitz, Vorsitzender der Werbegemeinschaft „WIR
Neunkirchen-Seelscheider“. Oft scheitere es an Besitzverhältnissen
oder Platzmangel. „Es gibt kaum Plätze, wo man direkt vor einem
Laden parken kann, ohne dass der Gehweg eingeschränkt wird,
Außengastronomie ist meist ganz schwierig.“

Auch die Mitwirkungsbereitschaft der Eigentümer oder
Geschäftsnachbarn sei sehr unterschiedlich. Im Allgemeinen zeigten
sich die Einzelhändler zufrieden mit ihrer Situation, abgesehen von
den Problemen die der Onlinehandel macht. „Der nimmt viel Kapital
weg.“ Mit eigenen Onlineangeboten dagegenzuhalten, sei schier
unmöglich, weil dazu Kapazitäten und Kompetenzen fehlten, erklärte
Manfred Gallitz. „Das ist in der Werbegemeinschaft schon oft
diskutiert worden.“ Einzelne Händler oder Dienstleister bauen auf
Events, durch die Kunden angelockt werden können, geänderte
Öffnungszeiten oder gegenseitiges Miteinander und Austausch. „Mit
fehlt allerdings eine Plattform für den Austausch“, hieß es.

Peter Kurtenbach (Amt für Wirtschaftsförderung) konnte dazu
mitteilen, dass auf Kreisebene ein lokaler Marktplatz in Planung ist,
auf dem man sehen kann, welche Geschäfte oder Dienstleister in den
Kommunen vorhanden sind. Es liege dann nur an den Einzelhändlern,
sich dort anzumelden.

In den vergangenen Bürgerforen hatten sich die Bürger zufrieden
über die Grundversorgung in den beiden Ortsteilen geäußert.
Lediglich ein Drogeriemarkt fehle ihnen in Neunkirchen und „der
Wochenmarkt war mal deutlich größer“. Die übrigen Probleme könne
man nur gemeinschaftlich lösen, indem man miteinander im Gespräch
bleibe, nahmen die Teilnehmer als Fazit des Abends mit nach Hause.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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