Bienenzuchtverein Neunkirchen-Seelscheid
Bienenliebhaber und Naturschützer

Die Vereinsmitglieder Wilfried Demmer, Hartmut Laabs, Josef Socko und das Ehepaar Gertrud und Siegfried Schaft, umkreist von einigen Bienen von Hartmut Laabs. | Foto: Gast
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Neunkirchen - Als Klimaschützer Nummer eins im Gemeindegebiet wurde jetzt der
Bienenzuchtverein Neunkirchen-Seelscheid von der RWE-Tochter
„Innogy“ ausgezeichnet. In dem 1913 gegründeten Verein sorgen 17
aktive Hobby-Imker mit 80 Bienenvölkern dafür, dass die Pflanzen und
Bäume im Gemeindegebiet bestäubt werden, und leisten damit einen
großen Beitrag zum Natur- und Umweltschutz. Josef Socko, seit 2016
Vorsitzender des Bienenzüchtervereins, versichert: „Es macht Spaß,
am Bienenstand zu arbeiten. Ich bin draußen in der Natur, und jeden
Tag gibt es etwas Neues.“

Socko hat sich auf die Jungvölkerbildung, das heißt die Züchtung
neuer Königinnen, spezialisiert. „Früher wurden die Bienenvölker
sich selbst überlassen, dadurch kam es zu Inzucht und Krankheiten“,
erklärt er. „Jetzt kann man durch Selektion und gezielte Paarung
besonders starke Königinnen züchten, die beispielsweise resistent
gegen die eingeschleppte Varroamilbe sind.“ Daher wurde auf Anregung
Sockos im Verein vor drei Jahren ein gemeinschaftlicher
Sammelbrutableger eingeführt.

Neben der Zucht gehören zur Arbeit der Imker natürlich die Haltung
der Bienen und schließlich die Ernte des Honigs. Da nur eine intakte,
natürlich belassene und vielfältige Umwelt die Lebensgrundlage für
die staatenbildende Honigbienen bildet, gehört zur Haltung auch eine
natürliche Gartengestaltung. Wünschenswert wäre eine enge
Zusammenarbeit mit den Landwirten, etwa indem diese bienenfreundliche
Pflanzenschutz- beziehungsweise Düngemittel benutzen und
Blühstreifen neben den Feldern anlegen. Blütenvielfalt sorgt für
eine gute Tracht. Und so haben die Mitglieder des Bienenzuchtvereins
von der Gemeindeverwaltung auch die Pflege von alten
Hochstammobstbäumen an verschiedenen Stellen in der Gemeinde
übernommen.

„Manchmal muss man auch wandern“, erklärt Socko, der seine
Bienenvölker auch bis nach Köln-Marienburg fährt, um sortenreinen
Akazien- und Lindenhonig zu erhalten. „Bei gutem Wetter und guter
Tracht kann ein Bienenvolk bis zu 80 Kilogramm Honig produzieren“,
sagt Socko. So viel kann der Imker natürlich nicht alleine verzehren,
sondern er verkauft den Honig beispielsweise in der „Gemeinschaft
regionaler Imker“ im Supermarkt sowie im eigenen Hofladen. In diesem
Jahr richtete der Verein erstmals einen Schwarmdienst ein. Damit
sollen entflogene Bienenschwärme wieder eingefangen werden, die
ansonsten in der heutigen „aufgeräumten“ Natur kaum noch einen
neuen Lebensstandort finden würden. Hartmut Laabs, einer der
Ansprechpartner dieses Dienstes, konnte in diesem Sommer tatsächlich
einen Schwarm mitten in Neunkirchen einfangen. „Ich habe am Haus
immer ein paar Kisten leerstehen für den Fall, dass…“, erklärt
er. „Die Schwärme gingen ja ansonsten kaputt.“ Mittlerweile
interessieren sich auch immer mehr jüngere Leute für die
Bienenzucht. Regelmäßig tauschen sich die Vereinsmitglieder bei
Treffen aus und die Älteren teilen gerne ihren großen
Erfahrungsschatz mit den Jüngeren. Wer Interesse an der Imkerei und
einer Vereinsmitgliedschaft hat, kann sich an Josef Socko unter
02247-9001884 wenden.

Die Vereinsmitglieder Wilfried Demmer, Hartmut Laabs, Josef Socko und das Ehepaar Gertrud und Siegfried Schaft, umkreist von einigen Bienen von Hartmut Laabs. | Foto: Gast
Als „Gemeinschaft regionaler Imker“ verkaufen die Bienenzüchter aus Neunkirchen-Seelscheid die Erzeugnisse ihrer fleißigen Mitarbeiterinnen auch im Supermarkt. | Foto: Gast
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