Integration ist sein Thema
"Wir sind doch alle gleich"

Ahmet Özdemir, der in Sindorf lebt, hat ein Kinderbuch zum Thema Integration geschrieben. | Foto: Martina Thiele-Effertz
  • Ahmet Özdemir, der in Sindorf lebt, hat ein Kinderbuch zum Thema Integration geschrieben.
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Kerpen - (me). Wie begegnen sich Kinder mit unterschiedlichen
Nationalitäten? Mit diesem Thema beschäftigt sich Ahmet Özdemir in
seinem ersten Kinderbuch „Ali und Anton: Wir sind doch alle
gleich!“. Der 42-jährige Marketingmanager, der in Aachen
Kommunikationswissenschaften studiert hat, ist aber nicht zum ersten
Mal schriftstellerisch tätig geworden. Vor zwei Jahren hat er bereits
das Buch „Irritiert statt integriert: Das Leben in Deutschland“
veröffentlicht.
Die Hauptfiguren seines Kinderbuches sind Ali, Anton und Rudy. Anton
mag Ali mit den schwarzen Haaren nicht. Ali findet den „blonden
Engel“ Anton doof. Und dann ist da Rudy, ein dunkelhäutiges
Mädchen mit schwarzen Haaren, die zu unzähligen Zöpfchen geflochten
sind, die den Jungen vorspielt, wie man miteinander umgeht. Das Buch
beschreibt die ersten Begegnungen von Kindern aus unterschiedlichen
Ländern, wobei die Kinder ihr Anderssein oder ihre
Unterschiedlichkeit über das Äußere wahrnehmen. Am Ende stellen sie
fest: „Du siehst zwar anders aus als ich, aber ein bisschen gleich
sind wir schon!“
Warum jetzt ein Kinderbuch? „Wir müssen die Zukunft mit dem Thema
Integration konfrontieren. Kinder sind in einem Lernprozess und
können für das Thema sensibilisiert werden“, beschreibt der Vater
zweier Töchter seinen Antrieb. Er selbst ist als Kind türkischer
Einwanderer in Deutschland geboren. „Bereits in jungen Jahren und
durch die Erziehung der Eltern können Kinder Hass, Diskriminierung
und Ablehnung lernen - und andere spüren lassen“, ist Özdemir
überzeugt. „Wir sollten immer den Blick auf unsere Kinder richten
und ihnen zeigen, dass nur die Gemeinsamkeit stärkt und zu einem
gesunden Miteinander beiträgt.“
„Es ist ein Buch gegen Vorurteile von beiden Seiten“, so Özdemir,
der die Integration voranbringen will. Er ist politisch im Kerpener
CDU-Stadtverband aktiv und leitet dort den Arbeitskreis Integration.
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer gelungenen Integration ist
für Özdemir ein einheitlicher Religionsunterricht für alle
Schüler, egal welcher Glaubensrichtung. Dafür setzt er sich ein.
Özdemir ist alevitischen Glaubens und im Vorstand des Alevitischen
Kulturvereins mit Sitz in Sindorf.
In Aachen, wo er auch geboren ist, hat er sein Kinderbuch bereits
einem Fachpublikum vorgestellt. In Sindorf, wo er mit seiner Frau,
einer Lehrerin, und den Kindern lebt, hat er vor den Sommerferien
schon zwei Lesungen an der Ulrichschule gehabt. „Die Kinder waren
begeistert und haben viele Fragen gestellt“, freut sich Özdemir.
Das Buch möchte er gerne in andere Sprachen übersetzen. „Ein
Kinofilm wäre mein Traum“, blickt er in die Zukunft. Eine
Produktionsfirma sei aber bereits interessiert. Für ein Drehbuch
müsste das Kinderbuch allerdings inhaltlich noch erweitert werden.
Zum Schreiben kommt Ahmet Özdemir überwiegend nachts. „Mir reichen
vier bis fünf Stunden Schlaf. Ich bin immer in Bewegung.“ Seine
Lieblingsschriftstellerin ist Astrid Lindgren.
Das dritte Buch von Ahmet Özdemir ist in Arbeit. Dabei geht es nicht
um Integration, sondern um Inklusion. „Es geht bei mir aber immer um
das Thema anders zu sein“, lacht Özdemir.
Wer den Autor kennen lernen möchte, hat dazu Gelegenheit am Sonntag,
10. September, 11 Uhr, beim Kulturfrühstück des Netzwerk 55+ in
Kerpen. Dort liest Özdemir aus seinem Buch „Irritiert statt
integriert“.Das Kinderbuch ist im Shaker Verlag mit der ISBN
978-3-95631-586 erschienen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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