Ausstellungseröffnung
Viele Menschen geben dem Ort ein Gesicht

Bei der Ausstellungseröffnung haben Bärbel und Matthias Sandmann (re.) auch den Porträtierten UPS-Zusteller Josef Radosky begrüßen können. | Foto: Magdalena Marek
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Bedburg-Kaster - Ein Jahr lang hat der Bedburger Fotograf Matthias Sandmann gemeinsam
mit seiner Frau Bärbel an ihrem Herzensprojekt gearbeitet. Jetzt ist
die Serie mit 36 großformatigen Schwarz-Weiß-Fotografien Bedburger
Bürger in den Räumen des früheren Möbelhauses Conrads an der
St.-Rochus-Straße 30 in Bedburg-Kaster zu sehen.

Obwohl Familie Sandmann bereits seit 15 Jahren in Kaster wohnt, hatte
sie das Gefühl, in ihrer Wahlheimat nicht ganz aufgenommen worden zu
sein. „Kaster ist eine eingeschworene Gemeinschaft, in die man nicht
ganz leicht reinkommt“, erzählte Matthias Sandmann. Aus Köln
hinzugezogen galten sie lange Zeit als Exoten. „Deshalb haben wir
überlegt, was wir dem Ort geben könnten, ehrenamtlich, was wir
normalerweise beruflich machen“, so Sandmann. So sind sie auf die
Idee gekommen, Bilder von Bedburger Bürgern anzufertigen. Dabei sei
es ihnen nicht darum gegangen, die renommiertesten Bürger der Stadt
zu verewigen, sondern Bürger wie du und ich, die vielleicht nicht in
der Öffentlichkeit stehen. Die Porträtierten sollten exemplarisch
für alle Bedburger stehen und die breite Mehrheit abbilden vom
Bettler bis zum Bürgermeister. Die ersten Aufnahmen machten sie mit
UPS-Zusteller Josef Radosky, den praktische jeder in Bedburg kennt,
und mit Frank Seifert, der sich selbst als Menschenfreund bezeichnet
und seit einigen Jahren in Kaster vor dem Rewe-Markt Akkordeon spielt.
Dann haben sie häufig einfach die Porträtierten gefragt, wer ihrer
Meinung nach noch unbedingt dabei sein müsse. Für jedes einzelne
Portrait haben sich die beiden viel Zeit genommen, teilweise bis zu
vier Stunden, denn bevor es ans ablichten ging, haben sie mit den
Personen tiefgründige Gespräche geführt, um sie besser kennen und
einschätzen zu können. Dabei haben sie bei den Porträtierten
häufig eine Veränderung wahrgenommen. „Menschen, die unsicher in
unser Fotostudio gekommen sind, sind nach den Aufnahmen selbstbewusst
gegangen.“

Mit der Bildserie möchten die Sandmanns zeigen, dass jeder Mensch
etwas Besonderes ist und die Menschen zusammen einem Ort ein Gesicht
geben – unabhängig von Alter, Nationalität, Beruf oder Geschlecht.
Ein Stück weit wollen sie die Gesellschaft damit auch
zusammenbringen. Und das sei ihnen schon gelungen. „Alle
Fotografierten haben ein gemeinsames Erlebnis. Wir haben schon erlebt,
dass sie sich beim zufälligen Aufeinandertreffen darüber
unterhalten.“

Zu sehen ist die Ausstellung jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis
18 Uhr in den Räumen des früheren Möbelhauses Conrads an der
St.-Rochus-Straße 30 in Bedburg-Kaster. Der Eintritt ist frei.

- Magdalena Marek

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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