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Interkulturelle Elternschule bietet Unterstützung für Eltern

Sie wollen Eltern aller Kulturkreise unterstützen (von links): Katja Cimpean, James Smith, Bürgermeister Wolfgang Henseler, Alice von Bülow, Jugendamtsleiter Maruan Azrak, Patricia Jessen und Mouna Salahié. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Sie wollen Eltern aller Kulturkreise unterstützen (von links): Katja Cimpean, James Smith, Bürgermeister Wolfgang Henseler, Alice von Bülow, Jugendamtsleiter Maruan Azrak, Patricia Jessen und Mouna Salahié.
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Bornheim - (fes) Wenn Kinder in die Pubertät kommen, stoßen Eltern schnell
an ihre Grenzen. Oft fühlen sich die Mädchen und Jungen nicht mehr
verstanden und distanzieren sich von ihren Eltern. Die sind dann
wiederum meist überfordert.

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Hilfe bietet ein neues Angebot der Stadt Bornheim: INES – Die
INterkulturelle ElternSchule Bornheim, initiiert vom städtischen
Jugendamt in Kooperation mit dem Caritasverband Rhein-Sieg und dem
Ibis-Institut für interdisziplinäre Beratung und interkulturelle
Seminare. Das offene Angebot richtet sich an alle Väter und Mütter
–mit oder ohne Migrationshintergrund.

Im Mittelpunkt steht eine Elternschulung, die im Familienzentrum
„Haus Regenbogen“ angeboten wird. Hier treffen sich künftig
einmal pro Woche Eltern zu Gesprächsrunden und Fachvorträgen zu
bestimmten Themen, die Jugendliche betreffen. Vor allem Eltern mit
Migrationshintergrund bewegen sich oft in einem besonderen
Spannungsumfeld, erläuterte Katja Cimpean vom Bornheimer Jugendamt.
Ihre Kinder integrieren sich durch Schule und Hobbys oft schneller in
die deutsche Gesellschaft als ihre Eltern. Schnell heißt es dann:
„Mein Kind überholt mich. Ich komme nicht mehr mit“, erläuterte
Katja Cimpean.

Im Gegenzug fühlen sich die Heranwachsenden von ihren Eltern nicht
mehr verstanden. Hier ist der Austausch von Gleichgesinnten wichtig,
um das multikulturelle Leben in Bornheim zu stärken und neue
Kompetenzen zu sammeln. Dieser interkulturelle Aspekt ist der rote
Faden bei INES. Ausdrücklich sind aber auch deutsche Eltern
angesprochen, betonte Patricia Jessen vom Ibis-Institut: „Die Themen
der Eltern, die pubertierende Kinder haben, ähneln sich. Ganz gleich,
ob sie aus Deutschland oder einem anderen Land kommen.“ Wichtig ist
daher der Austausch auf Augenhöhe unter Gleichgesinnten, um mit
kleinen und größeren Krisen des Alltags klarzukommen.

Angeboten werden aber nicht nur die Elternschule, sondern auch
Workshops und Theaterprojekte. Als prominenter Pate für INES konnte
der bekannte Bornheimer Entertainer und Sänger James Smith gewonnen
werden. Er stammt aus den USA, hat also selbst einen
Migrationshintergrund, und unterstützt die Initiative.

Auftakt der Elternschulung ist ein Informationsabend am Montag, 8.
April, um 18 Uhr im Familienzentrum „Haus Regenbogen“
(Knippstraße 7, Bornheim). Interessenten können sich an diesem Abend
für den Gesprächskreis anmelden. Die Gesprächsrunden finden vom 29.
April bis 12. Juli jeweils montags von 18 bis 19.30 Uhr statt. Mouna
Salahié vom Caritas Fachdienst Integration und Migration stammt
ursprünglich aus Syrien und begleitet die Elternschulung. Ergänzt
wird die Schulung durch Beratungs- und Coachingangebote, aber auch
durch gemeinsame Freizeitaktivitäten, um einander besser
kennenzulernen.

Bereits seit Januar läuft das Theaterprojekt „Zusammen-Spiel“
für Jugendliche ab 16 Jahren. Das Projekt richtet sich ausdrücklick
auch an Erwachsene aller Generationen und Kulturen. Derzeit trifft
sich die Gruppe jeden Dienstag von 18 bis 20 Uhr im Bornheimer
Jugend-Treff (Königstraße 31). Entwickelt wird die Geschichte von
„Romeo und Julia“ frei nach William Shakespeare. Monika
Timme-Hafner, Theaterpädagogin der Freilichtbühne Alfter, betreut
das Projekt künstlerisch. Die Teilnehmer erhalten ein
Schauspieltraining und entwickeln ihre Rollen im gemeinsamen Spiel
selber. Im Juli soll das Stück aufgeführt werden. Kosten für die
Teilnehmer entstehen keine.

Insgesamt kostet das Projekt INES 164.600 Euro. Rund zwei Drittel
bezuschusst das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mit Mitteln
des Innenministeriums durch Fördermittel. Für die Stadt Bornheim
entstehen keine zusätzlichen Kosten. Die Eigenmittel sind durch die
Personalkosten gedeckt. Das Projekt INES läuft zunächst drei Jahre
bis zum September 2021. Beginn war im Oktober 2018.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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