Krieg in der Ukraine
Bornheim setzt ein beeindruckendes Zeichen

Bornheimer Kinder beten für den Frieden. Starkes Zeichen: Mehr als 500 Menschen kamen auf den Peter-Fryns-Platz um gegen den Einmarsch durch Putin in die Ukraine zu demonstrieren. Weitere Impressionen unter: www.rheinische-anzeigenblaetter.de | Foto: Frank Engel-Strebel
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  • Bornheimer Kinder beten für den Frieden. Starkes Zeichen: Mehr als 500 Menschen kamen auf den Peter-Fryns-Platz um gegen den Einmarsch durch Putin in die Ukraine zu demonstrieren. Weitere Impressionen unter: www.rheinische-anzeigenblaetter.de
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Mit hundert Demonstranten hatte Alfons Fischer-Reuter zunächst gerechnet. Am Ende waren es laut Polizeiangaben mehr als 500 Menschen, die es in die Bornheimer Innenstadt auf den Peter-Fryns-Platz zog um gegen den Angriffskrieg auf die Ukraine durch Russlands Präsidenten Wladimir Putin zu demonstrieren und ihre Solidarität zu bekunden.

Bornheim. Die Idee kam über eine private WhatsApp-Gruppe ins Rollen, in die Alfons Fischer-Reuter, vielen Bornheimern als langjähriger Koordinator der LebEKa (Lebensmittelausgabe der Evangelischen und Katholischen Kirchen) bekannt, eine Friedensdemo anregte, nicht ahnend, was er damit ins Rollen brachte. Schnell waren erste Mitstreiter gewonnen.
Vergangenen Samstag hatte sich nun bei blauem Himmel und Sonnenschein der Dorfplatz an der Königstraße in ein buntes Meer aus blau-gelben Ukraine- und Friedensflaggen, Transparenten und Protestplakaten verwandelt.

Flammender Appell: Stoppt den Krieg
Überwältigt zeigte sich auch der parteilose Bürgermeister Christoph Becker, der eine flammende Rede hielt, und im Namen von Rat und Verwaltung Putin aufforderte, den barbarischen Krieg gegen die Ukraine ebenso zu beenden wie die Unterdrückung und die damit verbundene Ächtung und Isolation des eigenen Volkes. „Krieg darf niemals die Fortsetzung von Politik mit anderen Mitteln sein“, dies gelte nicht nur für die Invasion in die Ukraine, sondern für alle bewaffneten Konflikte unter denen Menschen derzeit leiden.Becker erinnerte daran, dass in Bornheim Menschen aus über 110 Nationen leben, darunter auch Ukrainer und Russen. Russische Familien hätten ihm gegenüber seine Sorgen geäußert, dass sie Anfeindungen befürchten und ihre Kinder bitten würden, in der Öffentlichkeit kein Russisch zu sprechen: „Niemand soll bei uns in Sorge und Angst leben. Lassen Sie uns alle gemeinsam zeigen, dass wir hier in Frieden zusammenleben, lassen Sie uns zeigen, dass dies kein Krieg der Völker ist, sondern der Wahnsinn der Kriegstreiber Putin, Lawros und Lukaschenko.“ Am Ende seiner Rede zitierte Becker die Lyrikerin Rose Ausländer mit den Worten: „Vergesset nicht, Freunde, wir reisen gemeinsam!“ Für deutliche Statements sorgten auch zahlreiche Bornheimer Künstler, darunter der Herseler Comedian Bernd Stelter: „Dem Putin mag es egal sein, dass wir heute hier sind. Uns es ist es das nicht. Dass wir heute alle hier sind, ist großartig.“

Einen flammenden Friedensappell formulierte Bürgermeister Christoph Becker. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Einen flammenden Friedensappell formulierte Bürgermeister Christoph Becker.
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Klar positionierte sich auch das Schauspielerehepaar Gerhard Fehn und Cécile Kott. Kott trug in deutscher Übersetzung den Text des Liedes „1944“ vor mit dem die Sängerin Jamala 2016 für die Ukraine den Eurovision Song Contest gewann. In dem Klagelied setzt sich Jamala mit der Geschichte ihrer Familie auseinander, die 1944 als Krimtartaren durch Stalin von der Krim vertrieben worden waren. Die Sängerin musste kürzlich mit ihren Kindern selbst aus der Ukraine fliehen. Ihr Mann blieb zurück um zu kämpfen. Fehn trug das Gedicht „Krieg der Kriege“ von Kurt Tucholsky und das Stück „Die Bitten der Kinder“ von Bertolt Brecht vor. Friedenslieder trugen die Waldorfer Musiker Michael Kuhl und Frank Buohler sowie das Senioren-Duo Vorgebirge (Alfons Fischer-Reuter und Peter Tourné) vor. Am Ende der einstündigen Friedensdemo stimmten alle gemeinsam die durch Rod Stewart bekannt gewordene Hymne „Sailing“ an.

„I Am Sailing“: Zum Finale fanden sich alle Beteiligten noch einmal zusammen. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • „I Am Sailing“: Zum Finale fanden sich alle Beteiligten noch einmal zusammen.
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Bewegt von der großen Anteilnahme waren auch Oksana und Christian Heuser aus Walberberg. Oksana Heuser kam vor rund zehn Jahren aus der Ukraine nach Deutschland, Teile ihrer Familie leben dort nach wie vor. Regelmäßig erfährt sie von den Sorgen und Ängsten ihrer Verwandten. Anja Birrekoven und ihrer Familie aus Rösberg war es ebenfalls eom großes Anliegen, sich für Freiheit und Frieden zu positionieren. Wichtig sei es auch junge Menschen zu mobilisieren, sich für diese Werte einzusetzen.[/p]

Redakteur/in:

Frank Engel-Strebel aus Bornheim

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