Heißausbildung
Wenn 35 Grad erfrischen

Erschöpft, aber um überlebenswichtige Erfahrungen reicher sind die Männer und Frauen des Löschzug 1 der Freiwilligen Feuerwehr Waldbröl nach der sogenannten „Heißausbildung“. | Foto: Feuerwehr
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Waldbröl/Miehlen - Es ist sehr heiß! Der Raum, in dem zwölf Feuerwehrmänner und
–frauen, halb sitzend, halb liegend, in ihre Schutzkleidung
gehüllt, auf dem Boden kauern, ist verqualmt. Man sieht kaum die Hand
vor Augen. Man hört das Knistern von Feuer und die irreal klingenden
Geräusche der angelegten Atemschutzgeräte. Plötzlich schießt eine
Stichflamme hervor und der Raum steht in Flammen!

Ein reales Szenario für zwölf Männer und Frauen vom Löschzug 1 der
Feuerwehr Waldbröl. Die Ehrenamtler sind zu Gast in Miehlen
(Rheinland Pfalz). An der dortigen Ausbildungsstätte wird bei der
sogenannten „Heißausbildung“ unter realen Bedingungen das
Vorgehen beim Löschen in brennenden Gebäuden sowie das richtige
Verhalten im Fall einer etwa 800 bis 1000 Grad heißen Durchzündung
trainiert. (Eine Durchzündung meint das schlagartige und oft
unerwartete Entzünden der heißen Gase im Raum und gehört zu den
großen Gefahren, wenn die Feuerwehr zum Löschen ins brennende
Gebäude vorrückt.)

Es kann im Ernstfall tödlich sein, wenn die Anzeichen einer
möglichen Durchzündung nicht rechtzeitig erkannt werden! Ebenso
wichtig ist das weitere Vorgehen, das der Situation entsprechend
möglichst gefahrlos anzupassen ist wobei die Kommunikation mit den in
Bereitschaft stehenden Kameradinnen und Kameraden nicht abreißen
darf.

Finanziert wurde die recht teure Ausbildung vom Förderverein des
Löschzuges 1. „Gerade für unerfahrene Kameradinnen und Kameraden
ist es wichtig, solche Situationen das erste Mal unter professioneller
Aufsicht kennenzulernen und zu trainieren.

Auch wenn die Einsatzkleidung Schutz bietet, kann es gerade unter
Stress im Einsatz zu falschen Reaktionen mit gefährlichen Folgen
kommen. Daher war uns dieser Tag zum Schutz unserer Kameradinnen und
Kameraden jeden Cent wert“ erklärt der erste Vorsitzende des
Fördervereins, Tobias Luxenburger. Fazit der Teilnehmer: „Wir sind
zwar erschöpft, aber es hat wahnsinnigen Spaß gemacht, und wir haben
viel gelernt! Ohne es erlebt zu haben, kann sich niemand vorstellen,
dass sich nach dem Verlassen des Brandraumes die 35 Grad im Schatten
richtig erfrischend und kühl anfühlen können!“

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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