Wenn sich ein Pinguin auf Glatteis begibt
„MitART“ stellt in St. Augustinus aus

Die Mitglieder der Malgruppe „MitART“, die ihre Bilder in der Hausgemeinschaft St. Augustinus zeigen, mit Märchenerzählerin Christiane Raeder (r.) und Dino Alexander Kierdorf (l.). | Foto: Schriefer
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  • Die Mitglieder der Malgruppe „MitART“, die ihre Bilder in der Hausgemeinschaft St. Augustinus zeigen, mit Märchenerzählerin Christiane Raeder (r.) und Dino Alexander Kierdorf (l.).
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NIPPES - (rs). Mit einem Königstiger im Frack fing alles an. Die Raubkatze
bekam auch noch eine Kochmütze auf das stolze Haupt und wurde in
einen Kochtopf gesteckt. Die Serie „Verrückte Tiere“ war geboren.

Mittlerweile hat die Malgruppe etwa 30 Tiere gemalt, einen Pinguin,
der auf einer Eisscholle tanzt, einen Wachbären, der wackelig auf
einem Skateboard steht, einen Eisbären, der im Wasser sitzt und an
einem Eishörnchen schleckt. 18 ihrer Bilder hat die Malgruppe jetzt
nach Nippes gebracht.

Zu sehen sind sie in der Hausgemeinschaft St. Augustinus, einer
Einrichtung der Stiftung der Cellitinnen zur Hl. Maria (Kempener
Straße 86a). Auch dort besteht eine  Malgruppe, die sich
„Krambambuli“ nennt, und die im vergangenen Jahr Linoldrucke mit
ähnlich humorvollen Tierporträts ausgestellt hatte. „Aber wir
haben uns dafür entschieden, auch Arbeiten von anderen Künstlern bei
uns zu zeigen“, sagt Dino Alexander Kierdorf, der Leiter des
Seniorenhauses.
Die Wahl fiel auf die Arbeiten der Gruppe „MitART“, vier
Seniorinnen, die seit vier Jahren regelmäßig im Jugendzentrum der
Selbsthilfe in Longerich zusammenkommen, um unter Anleitung des 
Künstlers Karl Fuck miteinander zu malen. Weil sich die Seniorinnen
mittwochs treffen, haben sie sich ganz pragmatisch „MitART“
genannt.„Wir hatten uns vorgenommen, Tiere zu malen und ihnen
menschliche Eigenschaften zu geben“, erklärt Ilse Schmitz von der
Malgruppe „MitART“. Lustig sollten die Bilder sein, sagt Ellen
Leuk.  „Und eine Geschichte erzählen“, ergänzt Gerda Hagedoorn.
„Ich glaube, das ist den vier malenden Seniorinnen gut gelungen“,
freut sich Karl Fuck, der Mentor der Gruppe. Sein Eindruck ist sicher
nicht ganz falsch, denn die Bilderserie wurde bereits an mehreren
Orten bewundert. „Es ist mittlerweile schon eine Wanderausstellung
geworden“, sagt Anneliese Hoffmann.  
Bei der Eröffnung der Ausstellung konnten sich die Bewohner der
Hausgemeinschaft nicht nur über die obligate Kaffeetafel freuen. Sie
konnten auch eine Geschichte hören, ein Märchen aus der unendlich
großen Sammlung der Gebrüder Grimm, vorgetragen von Christiane
Raeder.  Darin bekommt ein Königspaar ein Kind, das wie ein Esel
aussieht. Das Kind wächst behütet heran, sieht sein Spiegelbild aber
eines Tages in einem Brunnen und erschrickt darüber so sehr, dass es
sein Elternhaus verlässt. „Es ist die Geschichte eines Tieres, das
in unserer Ausstellung nicht vorkommt“, gibt  Ilse Schmitz zu. Es
war auch keine lustige Geschichte, eher eine hoch moralische, deren
Botschaft es war, dass es nicht darauf ankommt, wie man aussieht,
sondern darauf, wie man ist. Die Kölschen würden sagen, Hauptsache
das Herz ist gut.

 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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