Neunkirchen-Seelscheid blüht auf
Blumen weisen den Weg

Auswertung der Bodenproben: Hans-Peter Krieger, Klaus Peter Völlmecke, Sabine Hamacher, Christoph Simon, Prof. Dr. Martin Hamer und Christa Klein (v.l.). | Foto: Gemeinde
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  • Auswertung der Bodenproben: Hans-Peter Krieger, Klaus Peter Völlmecke, Sabine Hamacher, Christoph Simon, Prof. Dr. Martin Hamer und Christa Klein (v.l.).
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Neunkirchen-Seelscheid - Schon von weitem ist die bunte Blumenwiese an der Breite Straße
sichtbar und erfreut Vorbeifahrende und Fußgänger. Der Blühstreifen
wurde im April dieses Jahres angelegt. Einige Bürger hatten damals
bei Bürgermeisterin Nicole Sander angefragt, ob öffentliche Flächen
für die Einsaat von Blumenwiesen zur Verfügung gestellt werden
können.

Die Bürgermeisterin unterstützte das Vorhaben gerne und bot
verschiedene Bereiche in Neunkirchen und Seelscheid an, so auch die
Fläche im Bicester Park in Seelscheid.

Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Seelscheid (VVS), der
Bienenzuchtverein Neunkirchen-Seelscheid sowie die Initiative
„nks-naturnah“ kümmerten sich daraufhin mit Unterstützung des
Bauhofes um die Anlegung und Aussaat der Wildblumen.

Begleitet wurde das Projekt außerdem durch die Hochschule
Bonn-Rhein-Sieg, die im Rahmen einer kommunalen
Innovationspartnerschaft (KIP) mit der Gemeinde kooperiert.

Da die Bodeneigenschaften eine wesentliche Grundlage für die
natürliche Zusammensetzung von Pflanzengesellschaften darstellen,
wurden zum Zeitpunkt der Aussaat Bodenproben entnommen und im Labor
untersucht. „Sehr artenreiche Blumenwiesen lassen sich am besten auf
nährstoffarmen und im Idealfall gut wasserdurchlässige Böden
etablieren“ so Prof. Martin Hamer vom Internationalen Zentrum für
Nachhaltige Entwicklung der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Die Ergebnisse
der Bodenuntersuchungen weisen einen sandigen Boden aus, so dass
hinsichtlich der Wasserdurchlässigkeit gute Voraussetzungen gegeben
sind. Der pH-Wert sowie die Nährstoffgehalte sind sehr hoch, so dass
in den kommenden Jahren auf Düngungsmaßnahmen verzichtet werden
sollte. Je „magerer“ bzw. nährstoffärmer der Boden, desto
einfacher lassen sich artenreiche Blumenwiesen erhalten. Nach den
vorliegenden Untersuchungen kann der Humusgehalt als sehr niedrig
eingestuft werden. Da durch die größere Artenvielfalt der neu
etablierten Blumenwiese mit einem Anstieg des Bodenlebens und somit
des Humusgehaltes gerechnet werden kann, verbessern sich nicht nur die
Filtereigenschaften des Bodens, auch der gespeicherte Kohlenstoff
nimmt zu, so dass das Vorhaben auch als Beitrag zum Klimaschutz
gewertet werden kann.

Die Projektbeteiligten werden der Blühwiese auch weiterhin viel
Aufmerksamkeit und Engagement widmen. Der VVS hat vor, dort in Kürze
ein Bienenhotel aufzustellen, teilte Hans-Peter Krieger mit. Der
Verein möchte außerdem auf dem Weihnachtsmarkt Saatgutmischungen
anbieten, damit Bürgerinnen und Bürger eigene Blühstreifen in ihren
Gärten anlegen können.

Auf Kontinuität setzt auch Klaus Peter Völlmecke vom
Bienenzuchtverein, der bei der Auswahl des Saatgutes auf Sorten setzt,
die mehrjährig und auf die Region abgestimmt sind.

Christa Klein, Umweltbeauftragte der Gemeinde, könnte sich
vorstellen, kommunale Biotopflächen für ähnliche Projekte zu
nutzten und begrüßt weitere Kooperationen in dieser Hinsicht.

Auch die Hochschule Bonn Rhein-Sieg wird die Entwicklung der Fläche
im Bicester Park weiterhin wissenschaftlich begleiten. Ebenso werden
auch Sabine Hamacher und Christoph Simon von der Initiative
„nks-naturnah“ tatkräftig für die Blütenvielfalt im Einsatz
bleiben.

Es kann also davon ausgegangen werden, dass Neunkirchen-Seelscheid
künftig noch um einiges blütenreicher wird.

Auswertung der Bodenproben: Hans-Peter Krieger, Klaus Peter Völlmecke, Sabine Hamacher, Christoph Simon, Prof. Dr. Martin Hamer und Christa Klein (v.l.). | Foto: Gemeinde
Die Blühwiese am Bicester Park. | Foto: Gemeinde
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