Intarsienarbeit des Tischlermeisters
Konrad Adenauer aus ganz besonderem Holz

Mehr als zwei Jahre hat der Tischler an diesem beeindruckenden Kunstwerk gearbeitet. Nun ist es über die Sommermonate im Adenauerhaus zu sehen. | Foto: H.J. Wagner
  • Mehr als zwei Jahre hat der Tischler an diesem beeindruckenden Kunstwerk gearbeitet. Nun ist es über die Sommermonate im Adenauerhaus zu sehen.
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Rhöndorf - (den) Aus neun verschiedenen Holzarten hat Tischlermeister Hubert Menk
eine großformatige Intarsienarbeit gefertigt, die Konrad Adenauer an
seinem Schreibtisch zeigt. Mehr als zwei Jahre und „wohl über 500
Stunden“ hat der selbständige Tischler in seiner Freizeit an diesem
beeindruckenden Kunstwerk gearbeitet. Nun ist es über die
Sommermonate im Adenauerhaus zu sehen.Kürzlich stellte Menk sein Werk
gemeinsam mit dem Bergisch Gladbacher Bürgermeister Lutz Urbach und
Dr. Corinna Franz, der Geschäftsführerin der Stiftung
Bundeskanzler-Adenauer-Haus, vor.

Der 59-jährige Handwerksmeister aus dem Bergischen hat schon als Kind
von seiner Familie viel über Konrad Adenauer erfahren. Der
persönliche Kontakt zu Bürgermeister Lutz Urbach, in dem er „einen
Förderer und Mentor“ fand, trug mit dazu bei, dass sich Menk der
CDU und dem Gründungskanzler Adenauer zuwandte. Der gebürtige
Kölner Urbach war es dann auch, der über Kanzlerenkel Konrad
Adenauer den Kontakt zum Adenauerhaus herstellte. „Kunst kommt von
Können“, resümierte Urbach mit Stolz auf die Handwerkskunst.

Bei der künstlerischen Umsetzung seines Adenauer-Porträts lag Menk
am Herzen, den ersten Bundeskanzler als Politiker, aber auch als
Privatmenschen darzustellen, zusammen mit den Dingen, die ihm viel
bedeuteten. Dazu gehören in besonderer Weise der christliche Glaube
und die Rosen.

Nach einem Besuch im Adenauerhaus fertigte Menk, inspiriert von
Fotografien und Originalbriefen aus dem Archiv der Stiftung, erste
Skizzen auf Raufasertapete an. Ursprünglich plante er ein kleineres
Porträtformat. Doch es kamen immer mehr Motive dazu, die Einrichtung
des Arbeitszimmers, der geschwungene Schreibtisch, Rosen und
Schriftstücke. So erweiterte Menk seine Einlegearbeit auf sechs
große Tafeln, die zusammen 2,50 Meter in der Höhe und 3,10 Meter in
der Breite messen.

Neben Eiche und Buche sind die Holzarten Vogelaugenahorn, Kirschbaum,
Esche, Zebrano und Wenge verarbeitet.

Einige Bildmotive sind naturgetreu bis ins Detail nachempfunden.
„Alles sollte handwerklich perfekt sein“, so Menk. In
nervenaufreibender Kleinstarbeit entstand zum Beispiel eine in helles
Eichenholz getriebene Version eines Geburtstagsbriefes, den Adenauer
1953 aus dem Urlaub auf der Bühlerhöhe im Schwarzwald an seine
Tochter Ria schrieb. Anderes hat Menk frei assoziiert, etwa ein
Taschentuch, einen Füllfederhalter oder eine Ausgabe des
Grundgesetzes.

Als Kanzler hatte sich Adenauer stets für eine Förderung des
Handwerks eingesetzt. Handwerksbetriebe verstand er als eine tragende
Säule des Mittelstands und damit als Garanten nicht nur einer
erfolgreichen Wirtschaft, sondern auch einer stabilen politischen
Ordnung. Von der gegenseitigen Wertschätzung erzählen zwei Geschenke
des Handwerks an den Kanzler, die im Esszimmer des Wohnhauses ihren
Platz haben.

Die Intarsienarbeit ist während der Öffnungszeiten des
Adenauerhauses dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr im
Ausstellungsgebäude zu sehen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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