Kompakt, sicher und vielseitig
Katastrophenhelfer erstellen Prototyp für Ausbildung

Anhand eines Modells erklärte THW-Helfer Wolfgang Bremer, wie vielseitig das künftige Ausbildungs– und Übungssystem eingesetzt werden kann. | Foto: Eifeler Presse Agentur
  • Anhand eines Modells erklärte THW-Helfer Wolfgang Bremer, wie vielseitig das künftige Ausbildungs– und Übungssystem eingesetzt werden kann.
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Euskirchen - (epa) Wenn es brennt, kommt die Feuerwehr – wenn es so richtig
„brennt“, sind schnell auch die Einsatzkräfte des THW
(Technisches Hilfswerk) dabei. Sie sorgen etwa für technisches Gerät
zur Beleuchtung oder Bergung, stellen Volumenpumpen bereit, sichern
einsturzgefährdete Einsatzorte ab oder schaffen Sandsäcke für den
Hochwasserschutz heran. Beim THW Euskirchen sind neben 50 Männern und
Frauen als erwachsene „Helfer“, wie sich die zum Teil hoch
spezialisierten und vielseitig ausgebildeten Einsatzkräfte bescheiden
nennen, auch 30 Jugendliche vertreten. Für die Aus- und Fortbildungen
geht es regelmäßig in Kies- oder Sandgruben, auf verlassene oder
auch bestehende Werksgelände, in Parkhäuser und mehr, um – oft
gemeinsam mit anderen Einsatzkräften wie dem DRK – die effektive
Hilfe im Katastrophenfall zu üben. Seit einem Jahr laufen bei den
Euskirchener THWlern aber auch Planungen und Berechnungen für ein
kompaktes Ausbildungs- und Übungscenter auf dem eigenen Areal, wie
Dirk Preehl, THW Ortsbeauftragter, jetzt bei einem Pressetermin vor
Ort berichtete. Als interessierte Gäste war eine Delegation der
Kreissparkasse Euskirchen (KSK) gekommen. Denn die hatte das Projekt
mit 4000 Euro gefördert, wie Preehl berichtete: „Ohne dieses Geld
wären wir nicht so weit, wie wir es heute sind.“ Neben über 22.000
Euro Kosten, die mit Förderern wie KSK, Bünder, Obi, Ergo, aber auch
vielen Einzelspendern gestemmt werden, sind vor allem hunderte
Arbeitsstunden zu leisten – neben der komplett ehrenamtlichen Arbeit
des THW samt der Einsätze und Fahrzeug- wie Material- und
Unterkunftspflege. Holger Glück, KSK-Vorstandsmitglied, Rita Witt,
Direktorin des Vorstandstabes, und Markus Ramers, Vorsitzender der
KSK-Bürgerstiftung, zeigten sich bei ihrem Besuch beeindruckt vom
Enthusiasmus, mit dem die THW-Helfer nicht nur das Ausbildungs– und
Übungssystem planen und umsetzen, sondern auch den Gästen
vorstellten. Wolfgang Bremer, THW-Helfer und Ingenieur, erklärte den
Aufbau des Ganzen: „Wir stellen zwei 20-Fuß-Container übereinander
auf 1,90 Meter hohe Stelzen.“ Unter diesen Aufbau, der auch noch
kippbar gelagert ist, um einerseits das Anheben und Abstützen
schwerer Lasten üben zu können, andererseits aber auch den Innenraum
in Schräglage geratener Gebäude oder Fahrzeuge simulieren zu
können, kommt Geröll. „Dadurch können wir ein realistisches, aber
ungefährliches »Angstszenario« der Enge eines eingestürzten
Gebäudes bieten“, so Bremer. Und es sei alles andere als einfach,
in voller Montur und mit 30 Kilogramm Werkzeug im Gepäck durch
Trümmer zu kriechen. Durch die beiden übereinander gelagerten
Container käme man auch auf eine anständige Höhe, um auch in dieser
Hinsicht bei der Ausbildung einsatznahe Herausforderungen zu bieten.
Wenn alles fertig ist – bei geringer Einsatzlage vielleicht noch in
diesem Jahr – soll sogar eine Seilbahn zur Rettung durch luftige
Höhen möglich sein. Mit einer vielseitigen Steuerungseinrichtung,
aus Sicherheitsgründen mit 12 Volt und mit gesponserten Solarmodulen
der benachbarten Firma „F&S solar“ betrieben, kann per Lüfter
auch etwa Übungsrauch in die Container geblasen werden. Auf dem Dach
soll ein Becken installiert werden, um Pumpvorgänge bis in sieben
Meter Höhe zu üben, aber auch, um weitere drei Tonnen Gewicht auf
die Konstruktion zu geben, wenn ein Anheben von Schwerlasten trainiert
wird. Technisch ausgefuchst mit der Möglichkeit, die Lüfter auch zum
Absaugen zu nutzen oder auch zur Trocknung von nassem Einsatzmaterial,
stellt das künftige Ausbildungs– und Übungssystem für das THW
nicht nur eine kompakte, sichere und vielseitige Möglichkeit zum
Training dar. Preehl: „Der gesamte Bau samt Planungen und
Berechnungen, Materialien, Werkzeugen, Kosten und Arbeitsstunden wird
auch genau dokumentiert.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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