Handwebmuseum Rupperath
Bolivianische Textilien

Bolivianische Textilien gehören zu den erstaunlichsten Beispielen einer Textilkultur auf höchstem Niveau. | Foto: Kersting
  • Bolivianische Textilien gehören zu den erstaunlichsten Beispielen einer Textilkultur auf höchstem Niveau.
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Bad Münstereifel-Rupperath - (bp). Am Sonntag, 17. Juni, wird um 14 Uhr im Handwebmuseum
Rupperath eine Ausstellung mit Textilien aus den bolivianischen Anden
eröffnet. Sie stammen aus der Sammlung von Ursula und Fritz-Georg
Kersting aus Simmerath und werden nun in Zusammenarbeit mit dem Verein
„Bolivien-Brücke e.V.“ für die Öffentlichkeit zugänglich
gemacht.

Die Ausstellung wird ergänzt durch Informationen, Fotos und Grafiken.
Um 15 Uhr gibt es einen Vortrag mit Bildern zum Thema „Ponchos,
Chuspas und Polleras - eine Annäherung an die Textilkultur der
indigenen Bevölkerung Boliviens“.

Wie im gesamten Gebiet der südamerikanischen Anden, so gehörten und
gehören auch die bolivianischen Textilien zu den erstaunlichsten
Beispielen einer Textilkultur auf höchstem Niveau. Seit Jahrhunderten
bis heute weben die indigenen Frauen auf einfachsten Geräten
komplizierte vielfarbige Muster.

Seit jeher spielen Textilien in allen andinen Kulturen eine wichtige
Rolle in den sozialen, wirtschaftlichen und religiösen Beziehungen.
Textile Gegenstände waren kostbare Gastgeschenke und kunstvoll
gestaltete Opfergaben in religiösen Zeremonien. In den schriftlosen
Kulturen der vorspanischen Zeit dienten sie der Kommunikation und
Identifikation. Besondere Spinn- und Webtechniken, bestimmte Farben
und Motive verbanden den Träger oder Benutzer mit den
übernatürlichen Kräften seiner Lebenswirklichkeit.

Bis heute sind die Webarbeiten Ausdruck der eigenständigen indigenen
Kultur. Die Farben der Kleidungsstücke und textilen
Gebrauchsgegenstände, die Anordnung der Streifen und die Art der
Motive entsprechen den Traditionen, wie sie sich in den indigenen
Gemeinschaften entwickelt haben. Sie bedeuten Schutz, Anerkennung und
Zugehörigkeitsgefühl für die Menschen in einem gewachsenen sozialen
Gefüge, die durch Verwandtschaft, Sprache, gleiche Sicht der Welt
(Kosmovision) und ein gemeinsames Wohngebiet eng miteinander verbunden
sind.

Nach der Eröffnung am 17. Juni ist die Ausstellung weiterhin bis zum
5. August im Handwebmuseum zu sehen. Das Museum ist geöffnet am
ersten und dritten Sonntag im Monat sowie am jeweils darauf folgenden
Mittwoch von 14 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Infos gibt es Oskar
Ferber unter Telefon 02257-831 oder bei Barbara May unter Telefon
02643-5147 und per E-Mail an barbara@spinn-web-werkerey.de.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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