„A“ und „O“ ist das Ausbildungsmarketing
Fachkräfte sind dringend gefragt

Auf dem Bild von links: Marcus Weichert (Vorsitzender der Geschäftsführung der Bundesagentur für Arbeit in Bergisch Gladbach), Marcus Otto (Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Rhein-Berg) und Carsten Berg (IHK Köln, stellv. Geschäftsführer, Leiter Ausbildung Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung). | Foto: Susanne Schröder
  • Auf dem Bild von links: Marcus Weichert (Vorsitzender der Geschäftsführung der Bundesagentur für Arbeit in Bergisch Gladbach), Marcus Otto (Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Rhein-Berg) und Carsten Berg (IHK Köln, stellv. Geschäftsführer, Leiter Ausbildung Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung).
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Bergisch Gladbach - Agentur für Arbeit, Kreishandwerkerschaft und IHK Köln sind sich
einig und ziehen ein Fazit für den Ausbildungsmarkt 2018/ 2019. Dem
anhaltenden Trend und der Neigung, „nach dem Schulabschluss zum
Studium“ muss mit noch mehr gezielten Information und attraktiven
Angeboten für Jugendliche entgegengewirkt werden.

Gilt es doch, einem gravierenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Gleichzeitig sind auch die Unternehmen gefragt, zum Beispiel „mit
attraktiven Ausbildungsangeboten und klaren Fakten auf die jungen
Leute zuzugehen.“

„Jeder, der einen Ausbildungsplatz sucht, und einen gewissen Grad
an Flexibilität mitbringt, wird am Ende einen finden,“
da ist
Marcus Weichert sicher. 4.330 Berufsausbildungsstellen sind der
Agentur für Arbeit in Bergisch Gladbach für den Agenturbezirk
gemeldet, 11,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Obwohl der Markt
interessante Möglichkeiten, wie die duale Ausbildung bietet, sind die
Zahlen der Ausbildungssuchenden im Rheinisch-Bergischen Kreis um neun
Prozent zurückgegangen. Von 1.265 hier gemeldeten freien Stellen sind
noch 152 unbesetzt. 197 von 1.588 Bewerbern haben noch keine passende
Stelle gefunden Auch in Gummersbach und dem Oberbergischen Kreis steht
einem Mehr an Ausbildungsplätzen eine sinkende Zahl von Bewerbungen
gegenüber.

In Leverkusen wurden 1.143 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 18,8
Prozent mehr als im Vorjahr. 106 davon sind noch nicht besetzt. Die
Zahl der Ausbildungssuchenden ist um 10,2 Prozent gestiegen, 19,4
Prozent davon haben noch keine Stelle gefunden. Die
Kreishandwerkerschaft zieht eine gemischte Bilanz und beklagt den
wachsenden Mangel an Fachkräften. Die Zahl eingegangener
Ausbildungsverträge für den Rheinisch-Bergischen Kreis wurde auf
Vorjahresniveau gehalten, insgesamt stieg sie aufgrund guter
Ergebnisse in Oberberg sogar auf 3,2 Prozent gegenüber 2017/18.

Guten Zahlen bei den Handwerken Anlagemechaniker SHK und Elektroniker,
stehen jedoch auch besorgniserregende Entwicklungen gegenüber. Bei
den Bäckern gingen die Verträge im Vergleich zum Vorjahr um
64 Prozent zurück. Im Friseurhandwerk sanken sie um 54 Prozent
auf zwölf Verträge in Rheinberg und zehn in Leverkusen, obwohl für
beiden Sparten Tarifverträge gelten.

„Es ist eben einfach, sich nach der Schule innerhalb von fünf
Minuten bei bei einer Fachhochschule oder Uni zu bewerben“,
so
Marcus Otto, „sich für unterschiedliche Unternehmen zu
interessieren bedeutet hingegen, unterschiedliche Bewerbungen mit
jeweiligem Motivationsschreiben loszuschicken.“
Deshalb sollten
Schülerinnen und Schüler schon frühzeitig Kontakt mit Unternehmen
aufnehmen und das „KAOA System“, „kein Abschluss ohne
Anschluss“ nutzen, frühzeitig Praktika machen, eine Firma
kennenlernen, um dort nach dem Schulabschluss einzuschlagen einen Weg
zur Berufsausbildung einzuschlagen.

Auf einen gelungenen Start ins Ausbildungsjahr blickt die IHK zurück.
8.576 Ausbildungsverträge sind eingegangen. Das Plus von 2,14 Prozent
führt Carsten Berg nicht zuletzt auf „gemeinsame Anstrengung und
das Engagement der regionalen Partner in der Berufsorientierung“
zurück. Zwar wurden in Leverkusen weniger Ausbildungsverhältnisse
eingetragen, im RBK blieb das Niveau im Vergleich zum Vorjahr
gleich. „Ausbildungsmarketing ist für die Unternehmer heute
extrem wichtig, um junge Menschen zu erreichen“,
so der IHK
Fachmann, „denn 52,5 Prozent aller Azubis verfügen zwar heute
über Fach- oder Fachhochschulreife, haben aber in der dualen
Ausbildung beste Chancen.“

Um Bachelor Absolventen anzusprechen, die nach dem Studium oft nur die
Möglichkeit haben, über Trading- und Praktikantenprogramme einen
potentiellen Arbeitgeber zu finden, startet die IHK mit dem „Young
professionals“ Programm in das aktuelle Ausbildungsjahr. Das neue
Programm verkürzt eine, an das Studium anschließende Ausbildungszeit
in einem Unternehmen um 50 Prozent bei doppelter
Ausbildungsvergütung und eröffnet so entsprechende Karrierechancen
in diesem Betrieb. Informationen für Ausbildungssuchende gibt es auf
den Webseiten der Agentur für Arbeit, der IHK oder
ausbildung@handwerk-direkt.de

- Susanne Schröder

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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