Die neuen Seniorenvertreter*innen für Lindenthal
Sie geben sich kämpferisch

Kämpferisch gestimmt (v.l.): Die Lindenthaler Seniorenvertreter Joachim Möller, Irene Wülfrath-Wiedenmann, Barbara Bermüller, Günter Michael Schmitt und Hedwig Drießen.  | Foto: Hermans
  • Kämpferisch gestimmt (v.l.): Die Lindenthaler Seniorenvertreter Joachim Möller, Irene Wülfrath-Wiedenmann, Barbara Bermüller, Günter Michael Schmitt und Hedwig Drießen.
  • Foto: Hermans

Lindenthal (hwh). Nach fünf Jahren als Lindenthaler Seniorenvertreterin kandidierte Hedwig Drießen erneut. Mit Erfolg. „Stadtweit sind 30 der 45 Seniorenvertreter neu hinzugekommen, und viele, die schon zwei oder drei Wahlperioden amtiert hatten und auf die 80 zugehen, sind zurückgetreten. Das sorgt für Tempo und Power.“ Der „älteren Generation“ der Seniorenvertreter bescheinigt Drießen durchaus großes Engagement: „Aber irgendwann lässt die Kraft eben nach.“

Auch im Stadtbezirk Lindenthal hat sich einiges geändert, außer Hedwig Drießen bringt nur Barbara Bermüller Erfahrung mit. Sie war bereits in der Seniorenvertretung. Irene Wülfrath-Wiedenmann, Joachim Möller und Günter Michael Schmitt sind „die Neuen“ und sie geben sich kämpferisch. Einmütig unterstützen die fünf Seniorenvertreter den Kurs der Kollegen aus der Innenstadt und fordern Stimmrechte in den Ausschüssen des Stadtrats und in den Bezirksvertretungen. „Wenn wir dort wenigstens jeweils eine Stimme hätten, könnten wir hin und wieder das Zünglein an der Waage sein“, sagt Bermüller, die als „Sachverständige für Seniorenpolitische Fragen“ an den Sitzungen der Bezirksvertretung Lindenthal teilnahm, ohne jedoch eigene Anträge stellen zu können. Um ein Thema nach vorn zu bringen, sind die Seniorenvertreter darauf angewiesen, dass sich einzelne Bezirksvertreter oder ganze Fraktionen für ihr Anliegen interessieren. Das laufe normalerweise ganz gut, sagt Barbara Bermüller, aber damit sei ihre Mitwirkung auch erschöpft.

Das böse Wort von den „Alibi-Senioren“ fällt, und die Lindenthaler möchten unter anderem über eine stärkere Vernetzung mit Seniorenvertretern aus anderen Bezirken politischen Druck aufbauen, um ihre Einflussmöglichkeiten zu verbessern. Schließlich gebe es Themen genug: „Altersarmut, hohe Mieten, Vereinsamung durch Corona“, zählt Joachim Möller auf. Irene Wülfrath-Wiedenmann kündigt an: „Wir werden uns auch um Themen wie das Mehrgenerationen-Wohnen oder Lesepatenschaften an Grundschulen und Deutschkurse für Migranten kümmern.“ Ein Dauerthema sei die KVB, die immer noch nicht barrierefreien Haltestellen der Linie 13 etwa, die die Bewegungsfreiheit von Menschen, die auf Rollatoren oder Rollstühle angewiesen sind, drastisch einschränkten. Ein Ärgernis seien auch die oft nicht funktionierenden Rolltreppen und Aufzüge, die zu hohen Preise der Fahrtickets, die regelmäßige Ausflüge in die Innenstadt für Menschen mit geringer Rente fast unerschwinglich machten. Bei den Verantwortlichen der KVB ernte man mit entsprechenden Protesten lediglich ein verständnisvolles Lächeln und ein paar aufmunternde Worte.

„Wir haben uns noch nicht entschieden, wer im einzelnen welches Thema übernimmt, aber das wird bald passieren“, sagt Günter Michael Schmitt.

Die Sprechstunden der Seniorenvertretung finden an jedem ersten und dritten Montag im Monat von 10 bis 12 Uhr im Bezirksrathaus Lindenthal (Aachener Straße 220) 4. Etage, Büro 400, statt. Telefonisch sind die Seniorenvertreter dann unter 0221 / 221-93254 zu erreichen.

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RAG - Redaktion

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