Bayer verliert im Breisgau
1:2-Pleite der Werkself zum Hinrunde-Abschluss

Am Ende hatten nur die Freiburger beim 2:1-Heimsieg gegen Bayer Leverkusen Grund zum Jubeln.
 | Foto: Philipp von Ditfurth/dpa
  • Am Ende hatten nur die Freiburger beim 2:1-Heimsieg gegen Bayer Leverkusen Grund zum Jubeln.
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Für die Werkself war es ein bitterer Abschluss der Hinrunde, weil der SC Freiburg eine herausragende Hinrunde durch den 2:1-Sieg gegen Leverkusen mit dem Sprung auf den dritten Tabellenplatz krönt. Die Leverkusener rutschen dadurch auf Rang vier.

Auch wenn die Kulisse Kreisligagefühle aufkommen ließ, machten die Freiburger eine königsklassenreife Party draus.

Vor coronabedingt nur 750 Zuschauern stimmten die euphorisierten Profis des Sportclubs zusammen mit ihren wenigen Fans auf der Tribüne die La-Ola-Welle an und feierten ausgelassen ein clubintern historisches Erlebnis: Erstmals in ihrer Geschichte überwintern die Breisgauer auf einem Champions-League-Platz. Grundlage für die Feier war ein hart erkämpfter 2:1 (1:1)-Sieg gegen Bayer Leverkusen, der den SC in der Tabelle der Fußball-Bundesliga kurz vor Weihnachten noch von Rang fünf auf Rang drei beförderte.

Zufriedenheit im Breisgau

Auch Christian Streich ließ nach seinem 100. Bundesliga-Sieg als Freiburger Trainer seinen Emotionen nach Schlusspfiff freien Lauf. Er habe schlicht «alle umarmt», versicherte der 56-Jährige und lobte, sein Team habe «leidenschaftlich und klug gearbeitet». Ob ihm der dritte Platz zu Weihnachten etwas bedeute? Streich gab sich zurückhaltend, sprach immerhin von einer «tollen» Hinrunde. «Wir haben 29 Punkte - das interessiert mich im Wesentlichen», kommentierte er und stellte mit Blick auf sein zehnjähriges Jubiläum als SC-Cheftrainer am 29. Dezember fest: «Das ist so viel, wie wir noch nie hatten in einer Halbserie, seit wir das zusammen machen, seit zehn Jahren. Das ist aller Ehren wert.»

Platz drei zur Winterpause weckt in jedem Fall Erinnerungen an die historisch starke Spielzeit 1994/95, als der Sportclub sowohl zur Winterpause als auch am Saisonende Platz drei belegt hatte. Allerdings hatte dieser Tabellenplatz damals noch keinen Champions-League-Status inne, seinerzeit qualifizierte sich einzig der Meister für die damals noch kompaktere Königsklasse.

Vincenzo Grifo (32. Minute) per Handelfmeter und der eingewechselte Kevin Schade (84.) trafen für Freiburg, für Leverkusen war das Tor von Charles Aránguiz (45.+1) zu wenig. Die Werkself rutschte vor der kurzen Weihnachtspause auf Platz vier zurück.

Die Freiburger begannen furios und hätten schon nach drei Minuten mit zwei Toren führen können. Nico Schlotterbeck hatte schon nach wenigen Sekunden aus spitzem Winkel das 1:0 auf dem Fuß (1.), doch der U21-Europameister scheiterte ebenso wie kurz darauf Lucas Höler (3.) am stark parierenden Bayer-Torwart Hradecky. «Wir sind sehr schlecht ins Spiel gestartet», klagte Bayer-Coach Gerardo Seoane später.

Auch in der Folge blieben die Gastgeber spielbestimmend, kombinierten sich ein ums andere Mal mit feinem Kurzpassspiel scheinbar mühelos durch die löchrige Gäste-Defensive. Allein: Die mangelhafte Chancenverwertung, die den Freiburgern schon zuletzt viele Punkte gekostet hatte, blieb auch zum Hinrunden-Ende schlecht.

Grifo trifft vom Punkt zur SC-Führung

So war Höler (13.) nach einem Steilpass von Grifo einen Tick langsamer als der herauseilende Hradecky, auch die wuchtigen Distanzschüsse von Christian Günter (25.) und Nicolas Höfler (27.) fanden nicht ihr Ziel. So musste ein von Jeremie Frimpong verursachter Handelfmeter zur Führung herhalten. Grifo trat an - und überraschte Hradecky mit einem fast schon arrogant anmutenden Lupfer.

Die Leverkusener, die sich bis dato vornehmlich aufs Hinterherlaufen konzentriert hatten, wurden nach dem Gegentor agiler sowie mutiger. Und wurden noch vor der Pause - etwas glücklich - mit dem Ausgleich belohnt: Nach einem Eckball von Florian Wirtz und einem artistischen Fallrückzieher von Jonathan Tah im Strafraum reagierte Aránguiz am schnellsten und köpfte aus kurzer Distanz ein.

Der Treffer gab Bayer auch nach der Pause Auftrieb, die Leverkusener waren nun präsenter und hatten auch mehr Spielanteile. Gefährlich wurde es dennoch nur selten vor dem Freiburger Tor. Auf der Gegenseite hatten die Gastgeber Mühe, an ihr hohes Tempo aus Hälfte eins anzuknüpfen. Dafür hatten sie diesmal das Glück auf ihrer Seite: Als es bereits nach einem Unentschieden aussah, traf der eingewechselte Schade noch entscheidend. Nach einer Flanke spitzelte der 20-Jährige den Ball vor Leverkusens Keeper Hradecky ins Tor.

© von Michael Brehme und Vanessa Reiber, dpa-infocom, dpa:211219-99-444455/4

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RAG - Redaktion

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