Chagalls Engelmotive in St. Josef
Farblithografien bis zum 8. November zu sehen

Kunsthistorikerin Hildegard Heitger-Benke führte Besucher durch die Ausstellung, die Maximilian Anton für das Katholische Bildungsforum Leverkusen nach Manfort geholt hat. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Kunsthistorikerin Hildegard Heitger-Benke führte Besucher durch die Ausstellung, die Maximilian Anton für das Katholische Bildungsforum Leverkusen nach Manfort geholt hat.
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Leverkusen - Le Engel sind populär, beliebt und beinahe allgegenwärtig. Auch
in den Werken des russisch-jüdischen Künstlers Marc Chagall
(1887-1985) spielten Engel eine wichtige Rolle. 25 seiner
Farblithografien aus zwei verschiedenen Sammlungen biblischer Motive
entstammen seinem Spätwerk und sind noch bis zum 8. November in der
Kirche Sankt Josef, Josephstraße in Manfort, zu sehen.

Zur Ausstellungseröffnung gab die freischaffende Bonner
Kunsthistorikerin Hildegard Heitger-Benke eine Einführung in das Werk
und Leben des Malers. „Farben hatten bei Chagall oft
Symbolcharakter. Grün stand als Zeichen für Glaubensfähigkeit“,
erläuterte die Expertin am Beispiel der Farblithographie „Der
betende Hiob“ aus dem Zyklus „Bilder zur Bibel“ von 1960. Im
leuchtenden Grün der Hoffnung und Zuversicht lässt Chagall den
leidgeprüften Hiob nach überstandenem Unglück zu Gott beten. Der
Gedanke, dass ein fester Glaube und unerschütterliche
ethisch-moralische Integrität trotz harter Prüfungen am Ende belohnt
werden, muss Chagall sehr bewegt haben, denn auch den Propheten und
ihrem schweren Leben widmete er einige Bilder. Seine künstlerische
Inspiration schöpfte Chagall speziell aus dem Alten Testament.

Wie Christen glauben im Übrigen auch Juden und Muslime an Engel. Sie
gelten als unsterbliche Wesen, die Gottes Botschaft weitergeben und
dafür sorgen, dass die Menschen ihren Willen befolgen. Engel wird im
Hebräischen mit dem Wort „Malach“ übersetzt, zu Deutsch Bote.
Seine Engel inszeniert der Expressionist Marc Chagall mal fassbar als
Gast beim Mittagessen, schemenhaft als Auftraggeber oder symbolisch
als Boten der Versöhnung.

 

Die durchweg unsignierten Engelmotive stammen aus dem Besitz des
Kölner Erzbistums. Maximilian Anton, Theologe und pädagogischer
Mitarbeiter des Katholischen Bildungsforums Leverkusen, hat die
Exponate nach Manfort geholt. Sie können dort vor und nach den
Gottesdiensten sowie am 12., 15., 19. und 22. Oktober jeweils zwischen
15 und 17.30 Uhr besichtigt werden. Außerdem gibt es ein am Thema
Engel orientiertes Rahmenprogramm, darunter ein Harfenkonzert am
30. Oktober
und einen Vortrag „Engel in der Bibel“ am 31.
Oktober
.

Weitere Informationen und Anmeldung bei Gabriele Steinacker, Tel.
0214/50699417 oder per Mail:
koeb-st.andreas@lev-suedost.de.

Wichtig: Aufgrund der am Mittwoch, 28. Oktober beschlossenen
neuen Corona-Maßnahmen, die ab Montag, 2. November in Kraft treten,
kann es schon am Wochenende zu einzelnen Änderungen kommen.
Informieren Sie sich am besten Zeitnah online, ob die Veranstaltung
wie geplant stattfindet.  

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