"Irish Days" im Neuland-Park 2019
Ein Fest der deutsch-irischen Freundschaft

Ehe für 24 Stunden: Bei den „Irish Days“ sagten Maria Rubeque und Martin Kuckelsberg für eine Weile „Ja“ und ließen sich von Bruder Goswin trauen. | Foto: Gabi Knops-Feiler
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  • Ehe für 24 Stunden: Bei den „Irish Days“ sagten Maria Rubeque und Martin Kuckelsberg für eine Weile „Ja“ und ließen sich von Bruder Goswin trauen.
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Leverkusen - Ehe für 24 Stunden – manch einer würde sich das wünschen.
Möglich wurde es für Paare bei den 11. „Irish Days“ im
Neuland-Park. Dort hatte Bruder Goswin alias Christian Preuß sein
„Scriptorium“ in einem Zelt gleich neben einer kleinen Kapelle
aufgebaut.

Je nach Wunsch und Geldbeutel übernahm er Trauungen, veräußerte
„Berechtigungen dem Brauchtum von Völlerei und Trunksucht zu
frönen“ oder Ablassbriefe wie die Kirche des 15. Jahrhunderts. Erst
versetzte er ein Paar aus Wuppertal in den Ehestand. Kurz darauf
heirateten Maria Rubeque und Martin Kuckelsberg von den Irlandfreunden
Leverkusen ebenfalls aus Jux.

Der „Priester“ fand viele rührende Worte und untermauerte die
„Trauung“ mit einer witzigen Zeremonie. Diese gipfelte darin, dass
die „Brautleute“ zeitgleich einen Becher Wein leeren mussten.
Gleich nach der „Eheschließung“ urteilte Maria Rubeque: „Das
war sogar feierlicher als meine letzte Hochzeit.“ Tatsächlich leben
die „Eheleute auf Zeit“ schon seit 20 Jahren zusammen und sind der
Meinung, unverheiratet hält länger, weil man sich mehr Mühe gibt.

Mehr als 40 Aussteller und Kunsthandwerker sorgten außerdem für ein
buntes Rahmenprogramm und zahlreiche Aktionen. Die Kinderbelustigung
in Form von „Highland-Games“ musste jedoch entfallen, weil der Lkw
samt Zubehör mit Getriebeschaden auf der Autobahn liegen geblieben
war. Weil Musik zu jedem guten irischen Fest selbstverständlich dazu
gehört, hatten die Irlandfreunde für ein entsprechendes Programm
gesorgt.

Zur festlichen Eröffnung sorgten die durchdringenden Klänge von
Dudelsäcken und Trommeln trotz enormer Hitze für Gänsehaut, als die
Marchingband „Brukteria Pipes and Drums“ aus Coesfeld
einmarschierte. Ihr folgten zahlreiche Vertreter von befreundeten
Clans.

Unter ihnen waren auch Sir Michael und Lady Regina Mc Python – ein
Düsseldorfer Ehepaar mit bürgerlichem Namen Michael Wenke-Schmidt
und Anke Schmidt. Sie waren gekommen, um Besuchern die Sitten und
Bräuche der Highlander im Mittelalter näher zu bringen, hatten sich
überdies auf Kräuter- und Whiskykunde spezialisiert. Die Eheleute
schliefen im Zelt und kochten auf dem Feuer. Als spartanisch empfanden
sie diese Art von Freizeitbeschäftigung aber keineswegs. „Wir sehen
es als Auszeit von Handy und Fernsehen, in der wir reden, statt uns
beschallen zu lassen. Und wenn wir nach Hause kommen, genießen wir
unsere schöne Wohnung“, erläuterte Lady Regina.

Zur Eröffnung begrüßte Bürgermeister Bernhard Marewski die Gäste
und verdeutlichte, die „Irish Days“ seien schon längst nicht mehr
nur Tradition, sondern zur Institution dieser Stadt geworden. Da die
Irlandfreunde seit einer Weile eine enge Verbindung zur irischen Stadt
Killarney pflegen, soll diese Freundschaft bald durch eine Vereinigung
zwischen Schlebusch und Killarney weiter vertieft werden. Die neue
„Dorf-Freundschaft“ soll am 14. September beim Schlebuscher
Wochenende um 13 Uhr auf der Bühne am Arcadenplatz offiziell
besiegelt werden.

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