Wegen Corona-Krise
Drei Schützenfeste bereits abgesagt

Wegen Corona fällt das traditionelle Schützenfest der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Hitdorf aus. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Wegen Corona fällt das traditionelle Schützenfest der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Hitdorf aus.
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Leverkusen - Die Entscheidung ist niemandem leicht gefallen. Nach Absagen der
Schützenfeste in Hitdorf und Quettingen hat jetzt auch die Sankt
Sebastianus Schützenbruderschaft Wiesdorf frühzeitig die Reißleine
gezogen. Hatte Präsident Walter Endlein erst verkündet, man werde
sich am 20. April mit dem geschäftsführenden Vorstand zusammensetzen
und entscheiden, so hieß es schon wenige Stunden später: „Unser
Schützenfest ist auch abgesagt.“

Bis zum Wiesdorfer Schützenfest am 5. Juli wäre zwar noch Zeit
geblieben. „Aber dieses Risiko ist mir zu groß“, begründete
Endlein, „niemand von uns weiß, wie die Situation bis dahin
aussieht“.

Wenn er nun früh genug reagiere, könne er zumindest auf eine
gütliche Einigung mit den Musikvereinen und sonstigen
Vertragspartnern hoffen. Die Wiesdorfer Schützen streichen nun nicht
nur das nächste Schützenfest, sondern vertagen auch sämtliche
Aktivitäten ins nächste Jahr. Die Würdenträger bleiben bis dahin
im Amt.

Vorzeitig hatten sich die Quettinger Sankt Sebastianus Schützen zur
Absage des für 17. Mai geplanten Festes durchgerungen. „Wir wollten
auf der sicheren Seite sein“, begründete Geschäftsführer Paul
Hebbel, da man zum aktuellen Zeitpunkt nicht davon ausgehen könne,
dass die Ausgangsbeschränkungen am 20. April beendet seien. Das
eigene Schützenfest sei zwar keine „Riesen Geschichte, aber einige
Leute kommen doch zusammen.“

Aufgeschoben sei aber nicht aufgehoben, so Hebbel, man finde immer
einen Grund zu feiern. Er denke an ein Sommerfest zum 20-jährigen
Bestehen des Schützen-Bürgerhauses im August. So kritisch die
Situation aktuell auch sei, so habe sie für das Miteinander doch sehr
viel Positives. Das lasse sich bei Krisen immer beobachten. Hebbel:
„Es gab schon mal schlimmere Zeiten, die haben auch das Vereinsleben
überstanden. Menschen sind soziale Wesen und finden immer zueinander.
Es ist ein tiefes menschliches Bedürfnis, sich zu begegnen und
miteinander fröhlich zu sein.“

Nach reiflicher Überlegung war das traditionelle Hochfest an Christi
Himmelfahrt der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Hitdorf
ebenfalls gecancelt worden. Geschäftsführer Heinrich Heitmeier hatte
sich mit Vorstand und Stellvertretern zu einer Krisensitzung
getroffen, um pro und contra abzuwägen. Letztlich scheuten alle das
Risiko. Heitmeier: „Wir sehen wir uns als Schützenverein in der
Verantwortung, unsere Mitglieder, Gäste und Mitbürger zu
schützen.“

Mit dem Fest entfallen auch die Einnahmen. Problematisch dabei sei, so
Heitmeier: „Die Kredite für unser Schützenhaus laufen weiter. Wir
geraten zwar nicht direkt tief in die roten Zahlen, doch geplante
Anbauten oder Reparaturen und Nachbesserungen fallen weg und sind auf
Eis gelegt.“

Rainer Weis, Geschäftsführer Bürgerschützengesellschaft
Quettingen, ist im Gegensatz dazu ziemlich entspannt. „Ich gehe
davon aus, dass sich die Probleme bis zu unserem Schützenfest am 8.
August erledigt haben. Deshalb machen wir uns aktuell noch keine
Gedanken über eine mögliche Absage.“ Bis dahin, so Weis, würden
die Menschen wohl wieder in Feierlaune sein. Der Pfarrsaal ist
jedenfalls gemietet, die Getränke und Musik sind bestellt.

Lediglich das am 1. Mai geplante Gründungsfest für Mitglieder und
Förderer wird verlegt und zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.

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