Impfzentrum offiziell übergeben
Betrieb im Erholungshaus soll am 1. Februar beginnen

- Das Erholungshaus wird vorübergehend zum Impfzentrum. Bei der Übergabe dabei waren (v. re.) Tim Feister, Werner Baumann, Uwe Richrath, Alexander Lünenbach und Hermann Greven.
- Foto: Knops-Feiler
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Leverkusen - In dieser Woche hat Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Baumann das
Erholungshaus offiziell an die Stadt übergeben. Bis zum Ende des
Jahres wird der Kulturtempel an der Nobelstraße in Wiesdorf als
Impfzentrum und örtlicher Mittelpunkt gegen die Corona-Pandemie
genutzt. Bayer stellt das Haus kostenfrei zur Verfügung. Land und
Bund sind aber für sämtliche anfallenden Betriebsausgaben
verantwortlich.
Wegen Corona ist die Kultur stark gebeutelt. „Umso schöner und
wichtiger, dass wir die vorhandene Infrastruktur für einen ganz
wichtigen Zweck nutzen können, der auch dazu beiträgt, dass der
Spielbetrieb hoffentlich bald wieder aufgenommen werden kann“,
bemerkte Werner Baumann passend zum Anlass.
Er hoffe, so Baumann, dass die Menschen bald wieder zum normalen
Miteinander zurückkehren können. Und überreichte symbolisch ein
kleines Gipsmodell des Gebäudes an Oberbürgermeister Uwe Richrath.
Dieser bezeichnet die zeitliche Umwidmung zugleich als historischen
Moment und wichtigen Schritt zu einem normalen Leben. „Das
Erholungshaus wird vom Kultur- zum Gesundheitszentrum im Kampf gegen
das Corona-Virus“, unterstrich Richrath.
Baumann ergänzte, der Impfstoff gegen Covid-19 sei ein exzellentes
Beispiel dafür, wie Wissenschaft und Forschung der Allgemeinheit
dienen könnten. Auch in vielen anderen Bereichen leiste Bayer einen
Beitrag zur Pandemiebekämpfung. So habe man vor einigen Wochen eine
Partnerschaft mit einem Tübinger Biopharmazieunternehmen zur
Herstellung eines Impfstoffes beschlossen. Sobald er zugelassen sei,
werde er in Deutschland und Europa zur Verfügung gestellt. Darüber
hinaus habe das Unternehmen eine große Produktionsanlage zur
Impfstoffherstellung an den Standort Wuppertal geholt. „Wir hoffen
sehr, dass unser Beitrag dazu führt, dass wir dieses Horrorszenario
schnell hinter uns lassen können“, konstatierte Baumann.
Schon seit 15. Dezember ist das Impfzentrum im Erholungshaus – wie
vom Land gefordert – betriebsbereit. Auch Logistik und Personal
stehen seither parat. Jetzt fehlt nur noch der Impfstoff, dann kann
der Kampf gegen das Corona-Virus beginnen. Nach Angaben von Alexander
Lünenbach, Beigeordneter für Bürger, Umwelt und Soziales, soll
dieser voraussichtlich am 1. Februar in ausreichender Menge zur
Verfügung stehen. „Es wird eine gemeinsame Erfolgsgeschichte“,
gab sich Lünenbach deshalb überzeugt.
Nicht zuletzt wegen seiner guten Lage sei das Erholungshaus optimal
als Impfzentrum geeignet, betonte Feuerwehrchef Hermann Greven.
Parkplätze stehen vor dem Erholungshaus in der Nobelstraße 37 oder
der nahe gelegenen City in Wiesdorf zur Verfügung, Bushaltestellen
sind
direkt vor der Haustür. Dass der Name Erholungshaus nun zum Programm
werde, sei das i-Tüpfelchen, fasste Greven zusammen.
Die Tatsache, dass das Erholungshaus keine normale Klimaanlage habe,
sondern die Luft quasi vom Boden nach oben abgesaugt werde, biete
optimalen Schutz und sei extrem hilfreich gegen Aerosole, fügte
Thomas Helfrich, Leiter Bayer Kultur, hinzu.
Terminvergabe über Kassenärztliche Vereinigung
Nachdem bisher rund 1.100 Personen in Leverkusener Alten- und
Pflegeheimen geimpft worden sind, können sich nun auch Bürger, die
80 Jahre und älter sind, zur Impfung im Erholungshaus anmelden. Für
die Terminvergabe per Internet oder Telefon ist die Kassenärztliche
Vereinigung (KV) verantwortlich. In jeder Stunde können rund zehn
Personen auf vier Impfstraßen innerhalb des Gebäudes behandelt
werden. Lünenbach: „Wir sind personell und logistisch sogar in der
Lage, ungefähr 560 Personen am Tag zu impfen.“
Jeder Freiwillige sollte pro Anti-Corona-Impfung mindestens eine
Stunde einplanen. Zwei Impfungen sind insgesamt nötig. Bei der
Anmeldung erhalten Teilnehmer und eventuelle Begleiter eine
elektronische Registrierungsmarke und werden automatisch durch die
Einrichtung geführt. Alle Abläufe sind einfach gehalten und leicht
verständlich erklärt.
Nach dem Aufklärungsgespräch injiziert ein Mediziner den Impfstoff,
der zuvor von Fachkräften aufbereitet wurde. Zum Schluss gelangen
Personen in den Wartebereich, in dem sie 30 Minuten – falls
Nebenwirkungen auftreten – unter medizinischer Aufsicht in einer
sicheren Umgebung warten sollen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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