Zurück zu den deutschen Wurzeln
US-Ehepaar besuchte den Familienstammsitz

Etwa 25 entfernte Verwandte hießen das amerikanische Ehepaar (8./10.v.re.) an der Scheune des Bellinghauser Hofs willkommen.  | Foto: Gast
  • Etwa 25 entfernte Verwandte hießen das amerikanische Ehepaar (8./10.v.re.) an der Scheune des Bellinghauser Hofs willkommen.
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Bellinghauserhof. „Humbling“ (ernüchternd) aber auch „overwhelmig“ (überwältigend) sei es, das einzig übriggebliebene Gebäude zu sehen und durch die Straßen des Ortes zu gehen, meint Gary Frank Bellinghausen, der zum ersten Mal den Stammsitz seiner Familie besucht.

Gary Bellinghausens Urgroßvater Peter Bellinghausen wanderte 1881 mit seiner Mutter, dem Stiefvater, zwei Geschwistern und vier Halbgeschwistern nach Amerika aus und ließ sich in Iowa nieder. Die Geschwister bekamen insgesamt 55 Kinder und so verbreitete sich der Name Bellinghausen in der neuen Heimat schnell. Zumal bereits 1849 ein Verwandter mit fünf Kindern nach Wisconsin, seine Schwester 1874 mit Ehemann und ebenfalls fünf Kindern nach Nevada auswanderte und andere Verwandte zwischen 1879 und 1886 in Pennsylvania, Illinois, Nebraska, Texas und Wisconsin und um 1882 in Iowa, Arkansas und Missouri eine neue Heimat fanden.

„Mittlerweile leben in Amerika mehr Bellinghausens als hier“, sagt Franz Bellinghausen. Gary Bellinghausen schätzt, dass zwischen 1.500 und 2.000 Menschen mit dem Namen Bellinghausen in den Vereinigten Staaten leben. Er muss es wissen, denn er betreibt schon lange Familienforschung, hat einen Stammbaum erstellt, der bis ins Jahr 1600 zurückführt, sowie ein Buch über die Familie Bellinghausen geschrieben. Im Zuge seiner Nachforschungen stieß er im Internet auf das „Virtuelle Heimatmuseum Oberpleis“, in dem er viel zur Geschichte der Familie und zum Bellinghauser Hof erfuhr. So entstand der Kontakt zu Franz und Karl-Heinz Bellinghausen. Als in diesem Jahr Freunde nach Deutschland reisen wollten, entschlossen sich Gary und Virginia, sich ihnen anzuschließen, um zu sehen, woher die Vorfahren kamen und mehr über die Familie zu erfahren. Der Stammsitz der Familie, der 1281 erstmals erwähnte Bellinghauser Hof, gehörte ursprünglich dem Kloster Heisterbach und wurde von der Familie Bellinghausen bewirtschaftet. 1999 wurde das Hauptgebäude für den Bau der ICE-Strecke Köln-Frankfurt abgerissen. In der verbliebenen, liebevoll restaurierten Scheune von 1700, die sich jetzt im Besitz von Ulrich Hübel befindet, organisierten Karl-Heinz und Franz Bellinghausen mit ihren Familien anlässlich des Besuchs ein „Sippentreffen“, zu dem etwa 25 Personen erschienen. Zuvor hatte das Ehepaar aus dem Bundesstaat Washington das Kloster Heisterbach samt Zehnscheune erkundet und sich von Pfarrer Markus Hoitz alles genau erklären lassen. Anschließend wurden Gary und Virginia im Erntewagen durch Bellinghauserhof und -hohn sowie die Plantagen gefahren. Sarah Krämer, eine Enkelin von Franz Bellinghausen, war eigens aus Bonn gekommen um zu übersetzen. „Marvellous“ (wundervoll), schwärmte Virginia. Auch Ausflüge zum Hommericher Hof bei Hennef, auf dem Garys Vorfahren gelebt haben, auf den Drachenfels, den Ölberg und den Petersberg standen auf dem Programm, bevor es wieder heimwärts ging.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Christa Gast aus Königswinter

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