Eselsweg gesperrt
Gutachten bestätigt akute Gefährdungslage

Mit Gittern ist der Eselsweg ab sofort gesperrt. | Foto: Zumbusch
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Königswinter - Um mögliche Verletzungsgefahr durch Steinschlag für Besucher des
Drachenfels zu vermeiden, wurde der Eselsweg von der Bezirksregierung
Köln mit sofortiger Wirkung gesperrt
.

Das bedeutet, der Drachenfels kann ab Höhe Mittelstation der Bergbahn
nicht mehr über die Eselsweg hinauf begangen werden.

Von der Bezirksregierung Köln informierten dazu Udo Kotzea, Dr. Bodo
Klein,Thomas Metz, sowie Peter Lindlar, Vorsitzender des
Verschönerungsvereins für das Siebengebirge.

Demnach wurden bei Messungen des geologischen Dienstes an Felsen
entlang des Eselswegs hinter abgestorbenem Efeu tiefe Zerklüftungen
im Stein entdeckt.

Die Untersuchungen ergaben eine gefährdende Lockerung des Gesteins.
„Welche Maßnahmen vor Ort getroffen werden müssen, wird noch im
Einzelnen zu erörtern sein“, erklärte Thomas Metz.

Die Messungen ließen indes auf bestimmte Problemlagen schließen. Der
Eselsweg soll nach Einschätzung von Experten aller Voraussicht nach
für etwa ein Jahr gesperrt bleiben.

Weitere Felsbröckelungen seien zudem im Gefahrenbereich unterhalb des
Drachenfelsplateaus erkennbar. Zwei der 38 Anker, die vor Jahrzehnten
zur Stabilisierung des Felsens eingezogen worden sind, seien zunehmend
durch tonnenschweren Gesteinsdruck überlastet.

Würde ein Anker reißen, läge eine größere Last auf den
übrigen Ankern 

Witterung und Alter der Verankerung täten ihr Übriges. Demnach sei
der untere Bereich des Bergfrieds durch Gesteinsverschiebungen und
Risse gefährdet.

Der Drachenfels kann indes weiterhin bestiegen werden, wenngleich
nicht über den Eselsweg.

Ein Ersatzweg wird am Kutschweg ausgeschildert 

Auch die Bergbahn kann uneingeschränkt fahren. „Das System in
Gänze ist aber in einem guten Zustand“, betonte Kotzea. Peter
Lindlar wies daraufhin, dass sich die Gefahren an „historischer
Stelle“, nämlich am alten Steinbruch, zeigten. Dort sei der
„Urknall des Naturschutzes“ entstanden.

Seinerzeit habe die Gesteinslockerung am Drachenfels dazu geführt,
dass erste Naturschutzmaßnahmen am Berg getroffen worden seien. Heute
sei der Drachenfels ein „Hochqualitätsgebiet“ und FFH-Gebiet. Die
Maßnahmen erforderten demnach ökologischen Sachverstand und würden
in enger Abstimmung mit den Umweltschutz- und Denkmalbehörden
umgesetzt.

Der Eselsweg war 1856 unter der Ägide von Bürgermeister August
Mirbach vom alten Steinhauerweg in einen Panorama-Wanderweg ausgebaut
worden. Das sollte weitere Touristen auf den Berg locken.

Erst vor drei Jahren war der Eselsweg nach mehrjähriger Sperrung
wieder geöffnet worden, nachdem umfangreiche Sicherungsmaßnahmen
für rund 660.000 Euro an den Felsen ausgeführten worden waren. Heute
bröckeln die Felsen an anderer Stelle entlang des Weges.

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- Iris Zumbusch

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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