Nur 22:22-Unentschieden gegen Österreich
EM-Dämpfer fürs DHB-Team

Durch Christoph Steinert gelang 51 Sekunden vor Ende der Ausgleich zum 22:22.  | Foto: Büge

Von Alexander Büge

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft ist nach einem 22:22-Unentschieden in der Kölner Lanxess Arena weiter ungeschlagen, der Traum vom Wintermärchen lebt weiter. Doch am Ende der zweiten EM-Hauptrundenpartie des DHB-Teams jubelte Gegner Österreich. Denn die Überraschungsmannschaft der Europameisterschaft hat nun beste Karten, um ins Halbfinale einzuziehen, während die Deutschen nun ihre verbleibenden beiden Hauptrundenspiele gewinnen und auf Schützenhilfe hoffen müssen. "Wir müssen sehr glücklich mit diesem einen Punkt sein", sagte Bundestrainer Alfreð Gíslason nach dem Spiel. "Er kann noch wichtig werden."

Mit der Leistung seines Teams war Gíslason dennoch nicht zufrieden. Immerhin unterliefen seiner Mannschaft wie gegen Island im ersten Hauptrundenspiel zu viele technische Fehler. Und da Österreichs Torwart Constantin Möstl das Spiel seines Lebens machte (17 Paraden), wirkten die Deutschen beim Abschluss ein ums andere Mal verunsichert. Die Folge: Nach 22. Minuten hatte das DHB-Team lediglich sechs Tore erzielt, während die Österreicher bereits zehn Mal getroffen hatten. Dank einer stärkeren Phase kurz vor der Halbzeit gelang den Deutschen aber immerhin der 11:12-Anschlusstreffer in der 29. Minute.

Dementsprechend hofften die 19.750 Fans in der Lanxess Arena, dass es in Hälfte zwei genau so weitergehen würde. Doch es kam ganz anders: An dem überragenden Möstl kamen die Deutschen weiterhin kaum vorbei, sodass die entsetzten Kölner Zuschauer zehn Minuten vor Schluss erstmals einen Fünf-Tore-Rückstand mit ansehen mussten (16:21). Ein Happy End rückte dadurch in immer weitere Ferne.

Allerdings gaben sich die Deutschen nie auf, kämpften sich durch Tore von Timo Kastening, Juri Knorr, Johannes Golla und Julian Köster wieder heran und erreichten durch Christoph Steinert 51 Sekunden vor Schluss tatsächlich den Ausgleich. Kaum zu glauben: In den letzten 15 Sekunden hatte das DHB-Team sogar die Chance, das Spiel noch zu gewinnen. Doch anstatt mit Entschlossenheit den Abschluss zu suchen, verpuffte die letzte Gelegenheit. Der erste herbe Dämpfer der Heim-EM stand für die deutsche Handball Nationalmannschaft somit fest. "Wir hatten zum Schluss nochmals die Chance, das Spiel zu gewinnen. Aber das wäre ungerecht gewesen", sagte Gíslason. "Jetzt müssen wir die letzten beiden Hauptrundenspiele gewinnen. Dafür müssen wir uns allerdings deutlich steigern."

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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