Rückläufige Trends am Ausbildungsmarkt
Weniger Bewerber treffen auf weniger Auswahl

Die Situation am Ausbildungsmarkt erklärten im grünen Studio Christopher Meier (v.l.), Garrelt Duin, Johannes Klapper und Markus Stefer. | Foto: Offizier
  • Die Situation am Ausbildungsmarkt erklärten im grünen Studio Christopher Meier (v.l.), Garrelt Duin, Johannes Klapper und Markus Stefer.
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Köln - Die Agentur für Arbeit Köln, die Industrie- und Handelskammer zu
Köln und die Handwerkskammer zu Köln stellten zur Hälfte des
Beratungsjahres die Situation am Ausbildungsmarkt in einem
Pressegespräch bei der Firma Expose Media im Niehler Hafen dar. Der
Geschäftsführer der Eventproduktionsfirma und „Hausherr“ Markus
Stefer war von der IHK Köln zum „Ausbilder des Jahres 2020“
ernannt worden.

Bei der Agentur für Arbeit meldeten sich im ersten halben Jahr des
Beratungsjahres erneut weniger Bewerber als im Vorjahr. Auch die Zahl
der angebotenen Ausbildungsstellen nahm ab. 3.288 gemeldete
Bewerberinnen und Bewerber bedeuten 342 Personen oder 9,4 Prozent
weniger als im letzten Jahr. Die Anzahl der eingeworbenen
Ausbildungsstellen nahm mit 3.966 Stellen um 818 Stellen oder 17,1
Prozent ab. Aktuell sind 2.032 Bewerber noch auf der Suche nach einem
Ausbildungsplatz. Das sind 107 Bewerber oder 5,0 Prozent weniger als
im März 2020. Dem gegenüber stehen aktuell noch 2.242 unbesetzte
Ausbildungsstellen. Das sind 826 oder 26,9 Prozent weniger als vor
einem Jahr.

Johannes Klapper, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für
Arbeit Köln, bedauerte, dass man, besonders bei den Abschlussklassen,
aus der Präsenzberatung ausgestiegen sei. Man habe auf Telefon- und
Videoberatung umgestellt: „Die Not hat sich zu einer Tugend
entwickelt.“ Diese kontaktarme Form der Beratung wirke als Training
für den Bewerbungsprozess.

Christopher Meier, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung der IHK zu
Köln, richtete einen Appell an die Betriebe: „Praktika sollten
weiter möglich sein.“ Berufsinteressenten könnten täglich einen
Corona-Selbsttest machen, um etwa eine Woche lang einen Einblick in
das Unternehmen zu erhalten. Den Bewerber*innen gab Meier den Rat,
nicht nur einen Traumberuf anzustreben, sondern sich auch Alternativen
bei kleinen und mittelständischen Unternehmen zu suchen.

Garrelt Duin, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln,
sagte: „Das Handwerk ist relativ stabil durch die letzten zwölf
Monate gekommen.“ Duin warb dafür, dass eine Ausbildung im Handwerk
eine Alternative zum oder vor dem Studium sei: „Nicht alle, die
Abitur machen, denken an eine duale Ausbildung im Handwerk. Im
Handwerksbetrieb können Sie praktisch arbeiten.“

Bewerberinnen und Bewerber, die Interesse an einem Videochat haben,
können sich telefonisch (montags bis freitags in der Zeit von 14 bis
16 Uhr) unter Telefon 0221/ 9429-1555 oder per Mail an
Koeln.Berufsberatung.171@arbeitsagentur.de
bei der Berufsberatung anmelden. Ganz aktuell sind noch in nahezu
allen Bereichen freie Ausbildungsplätze zu besetzen.

Redakteur/in:

Michael Offizier aus Köln

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