Grüne informierten über Verlängerung der Linie 13
Stadtbahnen und Autos auf Kuschelkurs?

Bezirksvertreter Roland Schüler (grüner Schal) und seine Kollegen wurden in lebhafte Diskussionen verwickelt. | Foto: Hermans
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Zwei Schienentrassen sollen für die Verlängerung der KVB-Linie 13 zum Rheinufer auf dem Klettenberggürtel angelegt werden, so lautet das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie. Eine Trasse in jede Fahrtrichtung, und die Züge müssen sich die Spur jeweils mit dem Kfz-Verkehr teilen, denn je eine Fahrspur pro Richtung wird nach der Umgestaltung des Gürtels komplett wegfallen.

von Hans-Willi Hermans

Köln. „Das ist viel zu eng, wir haben ja jetzt schon, mit zwei Spuren, andauernd Rückstaus auf dem Gürtel“, maulte eine Anwohnerin stellvertretend für viele andere. „Da wäre mir eine unterirdische Führung wesentlich lieber.“ Der Redebedarf war groß am Klettenberggürtel, mit ihrem Stand zum Thema Linie 13 auf dem Klettenberger Wochenmarkt hatte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Bezirksvertretung Lindenthal insofern voll ins Schwarze getroffen. Die Wortmeldungen allerdings entsprachen nicht immer der Parteilinie: „Die sollten erst mal für einen barrierefreien Einstieg an den jetzigen Haltestellen der Linie 13 sorgen, mit einem Kinderwagen kommt man da nicht rein“, schimpfte eine Mutter. Ein Mann meinte: „Man bräuchte doch nur den Takt der jetzigen Busse in Richtung Zollstock zu erhöhen, dann wäre das Problem gelöst.“

Auch der grüne Landtagsabgeordnete Frank Jablonski war vor Ort und ordnete die Verlängerungsmaßnahme ein. „Derzeit müssen viele Menschen mit der Bahn zunächst in die Innenstadt fahren, wenn sie in einen anderen Bezirk wollen. Eine verbesserte Verbindung über den Gürtel würde die Innenstadt stark entlasten.“ Denn die Linie 13 soll nicht nur Zollstock anbinden, sondern künftig, wenn die jetzigen Ausbaupläne umgesetzt sind, auch Rodenkirchen. Und sie soll sogar einmal den Sprung über den Rhein nach Porz machen. Insgesamt müsse die Linie attraktiver werden, so Jablonski, um Autofahrer zum Umstieg auf den Öffentlichen Nahverkehr zu bewegen - auch im Interesse des Klimas.

E-Busse wären keine Alternative, die An- und Abfahrtszeiten sowie die Streckenführung von Buslinien seien vielen Menschen zu undurchsichtig, meinte Bezirksvertreter Roland Schüler. „Außerdem werden mit einer Bahnfahrt so viele Menschen transportiert wie mit drei Busfahrten. Die KVB hat heute schon Probleme, weil sie kein Personal findet.“ Eine unterirdische Führung der Linie 13 ab der Haltestelle „Sülzgürtel“ sei nicht realistisch, weil das Land schon signalisiert habe, dass es dafür keine Zuschüsse gäbe.

Bahnen transportieren mehr Menschen bei weniger Personaleinsatz

Der Wegfall einer Kfz-Fahrspur pro Fahrtrichtung lasse sich bei der oberirdischen Lösung nicht vermeiden. Denn künftig sollen die Richtlinien für einen Gehweg von 2,70 Metern und einen neuen Radstreifen von 2,50 Metern Breite eingehalten werden. Gleichzeitig bleibt der Mittelstreifen des Gürtels mit seinen Bäumen, zwei Parkreihen und einem Fußweg unangetastet: „Der Alleen-Charakter des Gürtels soll ja erhalten bleiben“, so Schüler. Die Wochenmärkte ebenso.

„Es war gut, in den Dialog zu treten“, sagte Roland Schüler im Anschluss an die lebhaften Diskussionen, „es gab auch viele Stimmen, die eine Verlängerung vollständig befürworteten.“ Noch bis Sonntag, 17. März, können Bürger auf dem städtischen Beteiligungsportal ihre Meinung zu dem Projekt äußern und Verbesserungsvorschläge machen. Bis zur Fertigstellung werden bestimmt noch acht Jahre vergehen, schätzte Schüler. „Bis dahin werden wir auch noch einige öffentliche Veranstaltungen dazu anbieten.“ meinungfuer.koeln/guertelverlaengerung

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EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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