Bekannte Probleme sind geblieben
Kinderschutzbund Köln zog Bilanz des letzten Jahres

- Zu den Angeboten des Kinderschutzbundes gehört auch der „Spiel-Raum Bayenthal“, in dem Kinder bis drei Jahre und ihre Eltern dreimal pro Woche therapeutisch betreut werden und die Kinder ausgelassen spielen können.
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KÖLN - (sw). „Es braucht starke Eltern, damit Kinder geschützt und
stark aufwachsen können und eine intakte Gesellschaft, in der das
Aufwachsen ohne Gewalt möglich ist“, so Marlis Herterich,
Vorsitzende des Kinderschutzbundes Köln bei der
Jahrespressekonferenz. Jedoch sieht die Realität anders aus, denn sie
ergänzt: „Wo dies nicht vorhanden ist, leiden die Kinder unter
Vernachlässigung, Gewalt und Benachteiligung.“
Das führt zu erschreckenden Zahlen: Die letzte Kriminalstatistik
berichtet von 130 Kindestötungen und 52 Tötungsversuchen bundesweit,
was mehr als drei tote Kinder pro Woche macht. 68 der Tötungsdelikte
waren fahrlässige Tötungen, zu den Ursachen zählen das Schütteln
von Säuglingen und Vernachlässigungen.
Neben der Gewalt ist das liebe Geld ein weiteres omnipräsentes
Problem: Aus dem neuesten Armutsgericht geht hervor, dass 2,4
Millionen der Kinder in Deutschland unter einem Armutsrisiko leiden.
Finanzielle Sorgen aber auch Trennungen und andere Faktoren können
Eltern und in der Folge dann die Kinder schwer belasten. An dieser
Stelle tritt der Kinderschutzbund in Aktion und versucht Kindern sowie
ihren Eltern beratend zur Seite zu stehen und ihnen zu helfen. Hier
wird seit einiger Zeit der Fokus vor allem auf die präventiven
Hilfsangebote gelegt und dies auch ständig ausgeweitet. Das bedeutet,
dass die Therapeuten und Mitarbeiter des Kinderschutzbundes zu Beginn
oder sogar noch vor dem Auftreten eines richtigen Problems
unterstützend eingreifen wollen, damit die Situation gar nicht erst
prekär werden kann. So bieten sie beispielsweise Beratungen im Kalker
Laden, ein Elterncafé in Bayenthal, den Kurs „Kinder im Blick“
für Eltern in Trennung und viele andere Kurse und
Beratungsmöglichkeiten an. Durch die gesellschaftlichen
Veränderungen der vergangenen Jahre haben sich zwar die
Aufgabenbereiche erweitert, so wurden neue Gruppenangebote für
Geflüchtete geschaffen, zudem können Eltern im Kalker Laden auch auf
Türkisch beraten werden, Herterich sagt jedoch: „Die Probleme sind
die alten, wirkliche Neuerscheinungen gibt es nicht.“ Der Kontakt
zum Kinderschutzbund und seinen Angeboten stellt das Jugendamt her.
Informationen unter kinderschutzbund-koeln.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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