Nehmen und Geben unter Kollegen
Fluggerätemechanikerin Sonja Müller

24. April 2018, 08:49 Uhr
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Fluggerätmechanikerin und Oberfeldwebel Sonja Müller (25) arbeitet, seit sie 16 Jahre alt ist, bei der Bundeswehr. „Ich wollte nie etwas anderes machen.“
Foto: Robels
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Köln - (sr). Bereits mit 16 Jahren begann Sonja Müller (25) bei der
Bundeswehr eine Ausbildung zur Fluggerätmechanikerin. Seit 2013 ist
sie Soldatin, inzwischen Oberfeldwebel, und hat einige
Auslandsaufenthalte in Jordanien und der Türkei absolviert. Sie ist
zusammen mit ihren Kameraden für die Wartung und Reparatur der Flotte
der „Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung
(BMVg)“ zuständig. „Ich hatte schon immer technisches Interesse.
Ich habe Videorekorder auseinander genommen, um zu sehen, wie sie
funktionieren“.

Ihr Vater sei ihr großes Vorbild. Er war Zeitsoldat und hat immer
Geschichten aus seiner Bundeswehrzeit erzählt. Außerdem hat er als
Kfz-Mechaniker dauernd am privaten „Fuhrpark“ herumgeschraubt. Und
sie, das Nesthäkchen der Familie, habe ihm dabei geholfen. Zwischen
den über 100 Männern, die sich um die Technik der Flugzeuge
kümmern, seien ihr auch schon zwei andere Frauen begegnet. Und klar,
würde vereinzelt schon einmal die Kraft fehlen, wenn ein Bolzen zu
fest sitzt. „Aber wenn es mal wieder eng wird, rufen meine Kollegen
mich. Denn gerade die Muskelbepackten kommen oft nicht in die engen
Zwischenräume“, lacht sie. So ist es ein Nehmen und Geben. „Ich
arbeite lieber mit Männern zusammen. Sie handeln schneller,
diskutieren weniger“, sagt sie. Allerdings dürfe man nicht zu zart
besaitet sein. Es herrsche unter Männern schon ein rauerer Ton als
unter Frauen. Schüchternheit ist da nicht angesagt. „Wir Frauen
brauchen uns nicht zu verstecken, gerade nicht in solchen Berufen“.
Warum auch? Wer einen Airbus 310 reparieren kann, hat wohl jeden
Respekt verdient. Und sie ist sich sicher: „Ich würde den gleichen
Weg immer wieder gehen.“