"Hauptsache, Du bist glücklich"
Erzieher im Anerkennungsjahr Erik Herhold

- Erik Herhold
- Foto: Schlaich
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Köln - Erik Herhold (22) ist Erzieher im Anerkennungsjahr und arbeitet im
Kinderheim KidS (Kinder- und Jugendpädagogische Einrichtung der Stadt
Köln). Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr in der OGS wusste er,
dass er Erzieher werden möchte. Vielleicht nicht ganz überraschend,
wenn man weiß, dass seine Eltern ausgebildete Erzieher sind.
Eriks Mutter leitet ein Kinderheim in Bonn. „Als ich klein war, habe
ich dort viel Zeit verbracht und bin sogar auf Freizeiten
mitgefahren“, erzählt Erik. „Deswegen war mir klar, dass ich mit
den Heimkindern gut umgehen kann und in einem Heim arbeiten
möchte.“ Von den Eltern hat Erik nur Unterstützung erfahren:
„Meine Eltern sind typische Pädagogen. Sie wollen, dass ich
glücklich bin. Aber sie wünschen sich, dass ich da noch einen
draufsetze, wie meine Mutter zum Beispiel.“ Sie habe sich
hochgearbeitet, von einer Erzieherin zur Heimleiterin. „Und das ist
auch mein Ziel. Mit dem Gehalt eines Erziehers kann man ja keine
Familie ernähren“, fügt er hinzu. Seitens seiner Freunde bekommt
Erik ebenfalls Lob und Anerkennung für seinen Job. „99 Prozent
finden das gut, was ich mache. Sie fragen mich oft, wie es ist, im
Kinderheim zu arbeiten, wie die Kinder dort leben oder aus welchen
Gründen sie da hinkommen.“ Am meisten Spaß in seinem Beruf macht
ihm der intensive Kontakt mit den Heimkindern. „Die Beziehungsarbeit
ist stärker als in anderen Institutionen. Man kennt die Kinder
richtig gut und unterstützt sie in allen Lebensbereichen.“ Vom
Vorurteil, Erzieher sei ein Frauenberuf, hält Erik nicht viel. „Das
denken die Leute, die nicht aufgeklärt sind. In Kinderheimen arbeiten
viele männliche Kollegen. Vielleicht ist das etwas anders in
Kindergärten, aber auch das verändert sich“, ist sich Erik sicher.
Was würde er anderen jungen Männern raten, die sich für den Beruf
des Erziehers interessieren, sich aber vor den Urteilen anderer
Menschen fürchten. „Drüberstehen“, sagt Erik. „Meine Mutter
hat immer gesagt ‚Und wenn du Müllmann wirst, Hauptsache, du bist
glücklich.‘“
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Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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