Zero Waste Köln e.V. setzt sich für Müllvermeidung ein
Ein Leben ohne Müll

Corinna Domnick, Malte Haas, Miki Kern, Maren Teichert, Olga Witt, Alex Valk und Pia Wroblewski gehören zum Vorstand von Zero Waste Köln e.V. | Foto: Zero Waste Köln e.V. 
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  • Corinna Domnick, Malte Haas, Miki Kern, Maren Teichert, Olga Witt, Alex Valk und Pia Wroblewski gehören zum Vorstand von Zero Waste Köln e.V.
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Köln - (sb). Weltweit fallen jedes Jahr rund 300 Millionen Tonnen
Kunststoffmüll an. Die Bewegung „Zero Waste“ will eine Wende und
engagiert sich für eine deutliche Müllreduzierung und zeigt
Alternativen auf. In Köln initiierte Olga Witt die Bewegung. Sie gilt
als eine Pionierin in Deutschland in Sachen Müllvermeidung. Die
40-Jährige stellte ihr Leben vor rund acht Jahren auf „Zero
Waste“ um.

„Mich störte in meinem Haushalt, dass so viel Müll anfiel. Ich
habe recherchiert und step by step unser Verhalten geändert“
erzählte sie. „Stofftaschentücher statt Tempos, Lappen statt
Küchenrollen, Teller zum Abdecken von Lebensmitteln statt
Frischhaltefolie, Haarseife statt Shampoo. Stoffbeutel statt
Plastiktüten – rund 80 Prozent unseres Hausmülls können wir mit
einfachen Alternativen vermeiden“, so Witt. Sie stieß auf das
„Zero Waste“-Konzept, gab ihren Job als Architektin auf und widmet
sich seitdem ganz dem Thema Müllvermeidung. Sie bloggt dazu und
öffnete in Köln die ersten Unverpacktläden.

Um das Konzept bekannter zu machen, rief sie 2018 zu einem Treffen
auf. Es kamen vierzig Menschen, die Initiative „Zero Waste“ ging
an den Start und formierte sich ein Jahr später zu einem
gemeinnützigen Verein. Der arbeitet daran, den Zero Waste- Gedanken
auf verschiedenen Ebenen zu verbreiten und Gleichgesinnte zu
vernetzen. „Bei uns geht es nicht darum einer Zero Waste Perfektion
nachzurennen, sondern darum, innerhalb der eigenen Möglichkeiten
Müll und Verschwendung zu minimieren“, erklärt der Verein auf
seiner Website.

In einem Modellprojekt für den Stadtbezirk Nippes werden Gastronomen
über Anbieter von Mehrwegsystemen informiert. Gerade To-Go-Becher, so
Witt, machten deutlich, wie wir unsere Ressourcen verschwenden und
viel vermeidbaren Müll produzieren. „Die Nutzungsdauer eines
solchen Bechers liegt bei zehn Minuten, aber es kostet viel Energie,
ihn herzustellen und die Becher sind nicht recyclebar“, erläuterte
sie.

Das Ziel des Vereins ist es, dass Köln Zero Waste-Stadt wird. Das
bedeutet, dass die Stadt in Sachen Müllvermeidung, Recycling und
Nachhaltigkeit Vorbild werden soll. Dafür muss sie ein Konzept
entwickeln, das zum Beispiel beinhaltet, achtsam mit Papier umzugehen,
keine Flüssigseife in städtischen Einrichtungen zu verwenden, den
Mitarbeitern Fortbildungen zum Thema Zero Waste anbieten. Einem Antrag
der Grünen, CDU und Volt, die Verwaltung solle ein entsprechendes
Konzept entwickeln, stimmte der Rat mehrheitlich zu.

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Infos gibt es unter
www.zerowastekoeln.de

Corinna Domnick, Malte Haas, Miki Kern, Maren Teichert, Olga Witt, Alex Valk und Pia Wroblewski gehören zum Vorstand von Zero Waste Köln e.V. | Foto: Zero Waste Köln e.V. 
2019 organsierte Zero Waste Köln e.V. eine Klimademo. | Foto: Zero Waste Köln e.V.
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