Erftlandring Manheim
Liegt die Zukunft im Elektrokart?

Dorothee Krauthausen präsentierte gemeinsam mit Oliver Schielein von IK Media auf dem Erftlandring ein Elektrokart. | Foto: Führer
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Kerpen-Manheim-alt - (mf) 1.107 Meter ist er lang, hier haben spätere Formel-1-Weltmeister
wie Michael Schumacher und Sebastian Vettel ihre Karriere begonnen:
Der Erftlandring in der Steinheide bei Manheim-alt. Durch den
näherkommenden Tagebau droht der Bahn aber demnächst das Aus.
Deshalb hat der Kartverein gemeinsam mit der SPD nun interessierten
Bürgern seine Arbeit präsentiert und eine Idee für die Zukunft
vorgestellt.

Eine neuer Standort für den Erftlandring sei natürlich für den
Verein interessant, so Vorstandsmitglied Leo Stein. „Mit Umbauten,
die wir hier nicht mehr machen können, konnten wir dann sogar
Weltmeisterschaften austragen.“ Auf der anderen Seite hänge er als
Manheimer sehr an der alten Bahn.

Zwar hat der Verein derzeit eine Verschnaufpause, weil RWE wegen eines
Urteils des Oberverwaltungsgerichts den Tagebau Hambach nicht
erweitern darf. Danach sieht es aber immer noch düster für die
Manheimer Kartsportler aus. Einen Ersatzstandort in einer Kiesgrube
zwischen Niederbolheim und Blatzheim lehnen die Anwohner wegen des
vermuteten Lärms bisher ab. Die Karts erzeugen eine Lautstärke von
bis zu 110 Dezibel, die der Bambinis dürfen höchstens 95 Dezibel
laut werden. Im rund 800 Meter entfernten Manheim-alt lässt sich das
allerdings kaum noch hören. Gemeinsam mit der SPD hat der Kartclub
einen weiteren Vorschlag ins Rennen geschickt, der das Lärmargument
entkräften könnte: fast geräuschlose Elektrokarts.

Äußerlich unterscheiden sich die Fahrzeuge kaum von der Variante mit
Verbrennungsmotor. Auffällig für Laien sind zunächst einmal nur die
zwei Lithiumbatterien rechts und links des Fahrersitzes. Die
Reichweite der Elektrokarts ist kaum geringer, nur zehn Prozent
weniger. Vorteile hat eine Bahn ausschließlich mit Elektrokarts vor
allem zwei: Es gibt keine direkten Kohlendioxidemissionen und der
Lautstärkepegel ist deutlich geringer. Allerdings gibt es bisher nur
Prototypen. In Serie sind die leisen Flitzer erst in zwei bis drei
Jahren verfügbar.

„Kerpen steht für den Rennsport und ganz besonders für den
Kartsport“, sagt Daniel Dobbelstein, Vorsitzender der SPD Kerpen.
Die hervorragende Jugendarbeit des Vereins und die Bedeutung des
Erftlandrings für den Motorsport, insbesondere in Deutschland, sei
nicht zu leugnen.

Nicht nur deutsche Formel-1-Meister lernten in Kerpen das Fahren. Rund
100 Kindern bringt der Verein jedes Jahr die Handhabung der kleinen
Flitzer bei. „Bei uns lernen die Kinder Disziplin und dem Umgang mit
anderen. Wenn man mit 90 Kilometern pro Stunde neben jemandem fährt,
dann muss man wissen, wie man sich richtig verhält“, erläutert
Dorothee Krauthausen von der Kartschule.

Zu den Nachwuchsmotorsportlern aus dem In- und Ausland kommen die 500
Mitglieder des Vereins, die regelmäßig Gas auf dem Erftlandring
geben. Zwischen vier und acht Großveranstaltungen organisiert der
Verein jedes Jahr, bei denen jeweils mehr als 100 Fahrer an den Start
gehen.

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RAG - Redaktion

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