Katharina von Bora
Die "Lutherin" im Schloss inszeniert

In einer Szenischen Lesung erzählten fünf Schauspielerinnen und Regisseur Dennis Witton von dell´arte aus dem Leben der Katharina von Bora. | Foto: Schweitzer
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Kerpen - Im Rahmen des Luther-Jahres brachten fünf Schauspielerinnen des
Theaterensembles dell´arte in einer szenischen Lesung das Leben der
Katharina von Bora auf die Bühne. Regisseur Dennis Witton hatte die
kurzweilige Lesung eigens für die Aufführung im Schloss Loersfeld
inszeniert.

„Die Reformation wäre ohne sie nicht möglich gewesen“, war sich
Dennis Witton sicher. Er sprach dabei über Katharina von Bora, der
Ehefrau Martin Luthers. Witton und das Theaterensemble dell´arte
hatten nicht gezögert, als die Kulturabteilung und das Historische
Archiv der Kolpingstadt Kerpen darum baten, im Rahmen des
Luther-Jahres ein Stück auf die Bühne zu bringen. Das Ensemble
entschloss sich, das Leben der als „Lutherin“ bezeichneten Frau in
einer Szenischen Lesung zu beleuchten.
„Es ist kein einziger Brief von ihr erhalten geblieben. Es gibt
keine genauen Informationen, aber mehrere Geschichten über sie“, so
Witton über die Herausforderungen dieses Vorhabens. „So oder so
ähnlich könnte es gewesen sein“, bereitete Witton die etwa 120
Gäste auf die Lesung vor.
Ganz in Schwarz gekleidet kamen die Schauspielerinnen Ilka Dischereit,
Sonja Engel, Frau Göber, Natascha Golnow und Isabelle
Schäfer-Kirschkowsky auf die Bühne im Südflügel von Schloss
Loersfeld und erzählten auf kurzweilige Art vom Lebensweg der Nonne.
Dabei stand nicht nur die Flucht aus dem Kloster im Vordergrund,
sondern auch ihre Entwicklung zur Wirtschafterin und zur Mutter von
sechs Kindern. Sie erlernte das Brauen, die Fischzucht, den Anbau von
Gemüse und Obst, die Viehhaltung und vieles mehr.
Schnell wurde so mancher Mann auf sie aufmerksam. Der dänische König
schenkte ihr sogar einen goldenen Ring. Nach der Heirat mit Martin
Luther hatte sie im Hause das Sagen. Er nannte sie scherzhaft
„Dominus Käthe“. War es zunächst keine Liebesheirat seitens
Luther, so entwickelte er jedoch starke Gefühle zu ihr. „Verlöre
ich meine Käthe, dann würde ich nicht mehr heiraten, selbst wenn man
mir eine Königin anböte“, machte Martin Luther deutlich.
Ihr Geschick mit Geld umzugehen, bewahrte Luther vor dem finanziellen
Ruin. Auch in schweren Zeiten stand sie dem an Depressionen leidenden
Mönch zur Seite und sorgte durch ihre Unterstützung und ihre
Fähigkeiten dafür, dass er seine Ideen zur Reformation verbreiten
konnte.

- Petra Schweitzer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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