Dreister Diebstahl
Einbruch in der Petruskirche schockt die ganze Gemeinde

Der Tatort: Die evangelische Petruskirche in Merheim. | Foto: Dorn
2Bilder
  • Der Tatort: Die evangelische Petruskirche in Merheim.
  • Foto: Dorn
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Merheim - (ck) Selbst vor Gottes Häusern macht das Verbrechen nicht Halt. In
der Nacht zu Dienstag (2.Juli) gelang es Tätern, in die evangelische
Petruskirche einzubrechen und neben einem eingemauerten Standtresor
samt Inhalt auch mehrere sakrale Gegenstände zu entwenden. Darunter
ein von der Familie Adenauer gestiftetes silbernes Taufgeschirr sowie
zwei ebenfalls silberne mit Figuren gravierten Abendmahlskelche.

Zum vermutlichen Abtransport des Tresors nutzten sie einen Rollwagen,
der bis dahin als Transporthilfe eines Plüsch-Esels in Fohlengröße
gedient hatte. Der Rollwagen ist ebenfalls bei dem Einbruchsdiebstahl
entwendet worden.

Bemerkt wurde die Tat durch eine im Presbyterium ehrenamtlich tätige
Mitarbeiterin. Ein aufgehebeltes Kellerfenster erregte ihre
Aufmerksamkeit. Bei der Suche nach weiteren Beschädigungen entdeckte
sie zahlreiche Spuren sinnlosen Vandalismus. Mehrere Türen wurden
stark beschädigt. In der Sakristei lagen einige Schränke teilweise
zerlegt neben Mauerteilen auf dem Boden. Neben dem materiellen Wert
steht in erster Linie der ideelle und symbolische Wert der gestohlenen
Gegenstände im Vordergrund. „Die gestohlenen Sachen sind vor allem
Symbole, die die Gemeinschaft verbindet. Ihren eigentlichen Wert
erhalten sie durch den Zeitpunkt ihres Einsatzes bei den spirituellen
Handlungen. Sie geben der Gemeinschaft untereinander Halt und
Stütze“, kommentiert Pfarrerin Irmgard McDonalds den Verlust der
Sakralgeschirre. Zu der Tat äußert sie sich weiter: „Besonders
schockierend ist diese Zielstrebigkeit bei der Zerstörungswut. Es
herrschte keine Rücksichtnahme bei der Gegenstandssuche.
Beispielsweise wurde bei einer Tür nicht nur die Tür samt Zarge aus
der Wand gebrochen, sondern auch deren Türklinke abgebrochen.“

Trotz der Unfassbarkeit und letztlich Sinnentleertheit des Verbrechens
fasst Pfarrerin McDonalds Mut: „Die gesamte Gemeinde befindet sich
zur Zeit in einer Art Schockstarre. Wir sind alle tief betroffen.
Schließlich sind emotionale Werte durch die Tat betroffen und es wird
eine Weile dauern, bis alles verarbeitet worden ist. Dennoch werden
wir überlegen, wie es weitergehen soll und wie man mit dem Geschehen
umgeht. Die gestohlenen Gegenstände zeugten durch ihre Verwendung von
unserer Verbundenheit zu Gott und waren Ausdruck unseres Glaubens. Der
Glaube ist aber stärker! Die Kirche wird wegen der Tat nicht
geschlossen. Das Abendmahl wird weiter gefeiert werden. Eine
gegenseitige Hilfe und Unterstützung der Kirchengemeinden
untereinander wurde uns bereits zugesagt.“

Wer zwischen Montagabend (1. Juli) 17.30 Uhr und Dienstagmorgen (2.
Juli) 8.30 Uhr etwas Verdächtiges im Umfeld der Kirche beobachtet hat
oder sonstige Hinweise geben kann, wendet sich an das
Kriminalkommissariat 71 unter Telefon 0221-229-0 oder per E-Mail an
poststelle.koeln@polizei.nrw.de

Der Tatort: Die evangelische Petruskirche in Merheim. | Foto: Dorn
Mehrere sakrale Gegenstände und ein Tresor wurden aus der evangelischen Petruskirche entwendet. | Foto: Dorn
Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

25 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.